Werden frische Früchte roh und ungezuckert verarbeitet, etwa für Obstsalate, Säfte und Smoothies, dann ist höchste Hygiene zwingende Voraussetzung. Der Obstschäl- und Schneidemaschinen-Spezialist ABL setzt deshalb bei der zu- und abführenden Fördertechnik auf Trommelmotoren von Rulmeca.
Obstzubereitungen werden traditionell gezuckert, pasteurisiert, sterilisiert oder getrocknet, um konserviert zu werden. Hersteller von Obstverarbeitungsanlagen müssen bei diesen Verfahren kein besonders hohes Augenmerk auf die hygienische Auslegung ihre Maschinen legen. Wenn die Obstschäl- und Schneidemaschinen von ABL aber Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Melonen, Zitrusfrüchte oder Ananas, Kiwis und Mangos zu frischen Obstsalaten, Säften und Smoothies verarbeiten, dann gibt es danach oft kein Einkochen oder Zuckern mehr. Dennoch muss das Obst ohne schützende Schale noch lange haltbar bleiben, um appetitlich beim Verbraucher als geschältes und/oder geschnittenes Convenience-Produkt anzukommen. Neben der frischeerhaltenden Verpackung – beispielsweise unter Schutzgasatmosphäre – sind deshalb höchste Hygiene und minimale Keimanzahl an den Verarbeitungsmaschinen die wesentlichen Grundlagen für eine lange Haltbarkeit. Wichtigste Wettbewerbsvorsprünge können Hersteller von Fruchtverarbeitungsanlagen also nicht nur dadurch erzielen, dass sie das Schälen und Schneiden von Obst effizient und zuverlässig automatisieren. Sie können beim Kunden auch wichtige Pluspunkte sammeln, wenn sie durch besonders hygienische Konstruktionen die Haltbarkeit der Produkte erhöhen können.
Hygienische Obstschälmaschinen
Obwohl der Pro-Kopf-Verbrauch von frischem Obst in den letzten Jahren abgenommen hat, ist der Verbrauch von Fruchtsnacks und frisch geschnittenem Obst in den letzten Jahren um rund 20 % gewachsen. Auch Smoothies und Säfte müssen Frische zeigen. Hier sind es nämlich die Ultra-Premium-100-%-Säfte, die sich gegen den Trend stemmen und Wachstum mit hochwertigen Zutaten und hervorragenden Verarbeitungstechniken erzielen. Die italienische Firma ABL hat sich in den letzten Jahren vermehrt dieser Aufgabe gestellt. Das gesamte Produktportfolio an Voll- oder Teilautomaten für das Obstschälen und -schneiden sollte noch hygienischer und produktschonender werden. Hierfür wurde jedes Konstruktionselement bis hin zur letzten Schraube überprüft und diverse konstruktive Verbesserungen konnten erzielt werden.
Ein Schwerpunkt lag in der Beseitigung von schwer zu reinigenden Stellen und Toträumen. Wichtig war aber auch, die Erfahrungen der täglichen Reinigungspraxis in die Konstruktion einfließen zu lassen. Durch eine enge Zusammenarbeit mit den Kunden konnte viel über gut oder weniger schnell zu reinigende Stellen in Erfahrung gebracht werden. So konnte auch die Effizienz der täglichen Anlagenreinigung optimiert werden.
Eine wichtige Richtlinie, die ABL für besonders keimarme Schäl- und Schneidprozesse in seine Handbücher integriert hat, sind Hygienevorschriften für das Bedienpersonal sowie insbesondere auch Hinweise zur Vorbehandlung der Rohprodukte, denn die ungeschälten Produkte sind letztlich die größten Träger von Keimen und damit Verursacher der Kontaminationen auch am geschälten Obst.
Neben den Ursachen muss der Anlagenbauer aber auch die Auswirkungen unvermeidlicher Keimeintragungen in die Anlagen bekämpfen, um letztlich die Haltbarkeit der Frischware zu gewährleisten. Bei der Auswahl der neuen Komponenten setzte ABL auf das Prinzip: Der letzte Stand der Technik ist gerade gut genug. Das Ziel dieser Maßgabe war es, nicht nur die Hygiene der Anlagen generell zu verbessern, sondern auch auf hohe Qualität und Innovation zu setzen, um sich so vom Wettbewerb als Premium-Hersteller abzugrenzen.
Hygienische Fördertechnik
Neben der Schaffung von quasi keimfreien Schäl- und Schneidprozessen, die ABL unter anderem durch zum Teil automatische Reinigungsmechanismen sicherstellt, lag ein besonderes Augenmerk der Verbesserungsprozesse auf der zu- und abführenden Fördertechnik, die durch direkten Produktkontakt höchsten Ansprüchen gerecht werden muss. Für die Antriebstechnik der Förderbänder setzt ABL auf Trommelmotoren aus Edelstahl. Sie ersetzen heute unterschiedliche andere Konstruktionsformen wie zentrale Antriebe mit Ketten oder dezentrale Antriebe mit Schneckengetriebe, denn beide Varianten sind aus hygienischer Sicht mit deutlichen Nachteilen behaftet. Trommelmotoren vermeiden hingegen durch ihr All-in-one-Design schlecht zu reinigende Schmutzecken und Toträume. Zudem sind sie mit hohen IP-Schutzgraden sicher geschützt gegen korrosive Fruchtsäfte sowie aggressive Reinigung.
„Edelstahl-Trommelmotoren sind der neuste Stand der Technik, wenn es um höchste Hygiene in der Lebensmittel-Fördertechnik geht“, erklärt Carlo Ascari, Gründer und Vorsitzender (President) der ABL s.r.l. aus Cavezzo in Italien. „Sie integrieren den Motor und das Getriebe in die Umlenktrommel, die man ohnehin für die Fördertechnik braucht. Es gibt keine weitere Komponente, die verschmutzen kann oder die gewartet werden muss. Technisch kenne ich keine bessere Lösung. Ein Trommelmotor ist zwar auch ein wenig teurer als alternative Antriebe. Aber diese vergleichsweise geringen Mehrkosten sind auch mit signifikanten Vorteilen verbunden“, erläutert Ascari.
Neben den hohen Hygieneeigenschaften ist für Ascari auch der hohe Wirkungsgrad der Trommelmotoren wichtig, denn die Anlagen von ABL kommen zum Teil bei Umgebungstemperaturen von 1 bis 3 °C zum Einsatz. Je weniger Energie seine Anlagen verbrauchen, desto geringer fallen die thermischen Verluste und somit die Kosten für die Kühlung aus. Anwender können mit ABL-Anlagen also auch die Sekundärenergiekosten für die Klimatisierung der Hallen senken und so auch die Umwelt-bilanz des Unternehmens optimieren.
Geringer Energieverbrauch
Die bei den Obstschäl- und Schneidemaschinen von ABL eingesetzten Rulmeca-Trommelmotoren erzielen hervorragende Gesamtwirkungsgrade. Der 113er-Trommelmotor mit 0,37 kW hat beispielsweise einen elektrischen Wirkungsgrad von über 77 %. Das entspräche der IE3, wenn diese Norm für diese Leistungsklasse gelten würde. Auch ist der mechanische Wirkungsgrad des Stirnradgetriebes mit 94 bis 97 % (je nach Getriebestufe) sehr hoch. Im Vergleich dazu haben Schnecken-Getriebemotoren signifikant schlechtere Gesamtwirkungsgrade.
Die Effizienz der Trommelmotoren liegt in ihrer Konstruktion begründet. Friktionsverluste werden verringert, da das Stirnradgetriebe direkt mit dem Motor verbunden ist. Zudem wird der Motor konstant und effizient durch ein Ölbad gekühlt. Es sind also der hohe Spezialisierungsgrad und die Bauform, die Trommelmotoren per se zur prädestinierten Antriebslösung für Förderbänder machen.
Unter den Herstellern von Trommelmotoren hat sich ABL für Rulmeca entschieden. „Dies hat seine Gründe“, erklärt Ascari. „Rulmeca hat eine hohe Fertigungstiefe und fertigt nahezu alle Komponenten selbst – ganz gleich ob aus Metall oder Kunststoff. Für uns als Anlagenbauer gibt es zudem das Angebot, auch kundenspezifische Varianten des Standardproduktportfolios bestellen zu können. Das ist für uns wichtig, denn für perfekte Konstruktionen brauchen wir stets optimal abgestimmte Komponenten.“
www.prozesstechnik-online.deSuchwort: dei1015rumelca
Andreas Flies
Sales Manager Unit Handling, Rulmeca Germany
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