Jahr für Jahr steigt die Zahl an Forschungsprojekten zum Darm und seiner bakteriellen Besiedelung, dem sogenannten Mikrobiom. In den Supermärkten findet man eine immense Bandbreite an präbiotischen und probiotischen Produkten. Während probiotische Lebensmittel Bakterienkulturen enthalten und so die Darmflora mit guten Bakterienstämmen anreichern, handelt es sich bei den Präbiotika um Ballaststoffe, die dem Mikrobiom als Substrat dienen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 30 g Ballaststoffe am Tag bei einem Kohlenhydratanteil von 50 %. Viele Verbraucher greifen jedoch zu eher faserarmen Getreideprodukten bei wenig Obst und Gemüse, und sportlich aktive Konsumenten setzen auf eine stark proteinreiche Ernährung – auch nicht der beste Freund der Darmflora.
Entzündungshemmende Ballaststoffe
Bei einer eiweißreichen Ernährung werden überwiegend proteolytisch aktive Bakterien unterstützt, was zu einem bakteriellen Ungleichgewicht im Darm führen kann. Überwiegen proteolytische Stoffwechselvorgänge, kann dies Toxine freisetzen und gleichzeitig zu einem alkalischen Milieu führen. Ballaststoffe hingegen sind Futter für sacchalytisch aktive Bakterien, die Kohlenhydrate in kurzkettige Fettsäuren verwandeln und für ein saures Milieu sorgen – ideal, um das Eindringen von Krankheitserregern sowie entzündliche Prozesse im Verdauungssystem zu verhindern. Insbesondere für jene, die die Vorteile einer proteinreichen Ernährung in Sachen Muskelaufbau und Gewichtsmanagement nutzen möchten, empfiehlt sich daher, zusätzlich auf die Zufuhr geeigneter Ballaststoffe zu achten.
Allerdings steht Brot heute unter Dauerfeuer – gerade bei informierten Verbrauchern gilt ein hoher Brotkonsum inzwischen als Dick- und Krankmacher. Für Goodmills Innovation greift diese Ansicht zu kurz: Ziel des Hamburger Getreidespezialisten ist das „gesunde Brot“ auf Basis von getreidebasierten Inhaltsstoffen, die sich positiv auf die bakteriellen Mitbewohner des Darms auswirken. Mithilfe dieser innovativen Präbiotika können Verbraucher ihre Mikroflora proaktiv aufforsten. In diesem Zusammenhang sprechen Ernährungsmediziner von sogenannten microbiota accessible carbohydrates (MACs) und microbiota accessible polyphenols (MAPs).
Substrat im Dickdarm
MACs sind Kohlenhydrate, die den Dickdarmbakterien als Substrat dienen. Darüber hinaus bestimmen Art und Menge der MACs auch die Zusammensetzung des Mikrobioms. Das Vollkornkonzentrat White Gold von Goodmills basiert auf High-MAC-Weizenkleie. Während herkömmliche Vollkornprodukte sich zwar positiv auf das Stuhlvolumen und die Darmpassagezeit auswirken, ist ihre Partikelstruktur zu grob und damit schwer verfügbar für die Darmbakterien. Die sogenannte Mikronisierung, also Feinstvermahlung, macht High-MAC-Kleie hingegen bestens bioverfügbar. Und da der Genuss auch bei gesundheitsbewussten Verbrauchern König ist, hat Goodmills Innovation eine besonders helle Weizensorte ausgewählt: Diese ermöglicht Vollkornbackwaren mit einem milden Geschmacksprofil und einer saftig-weichen Krume.
Gesundheitsfördernde Polyphenole
MAPs sind Polyphenole, die aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften bereits im Pharmabereich genutzt werden. Studien legen nahe, dass beispielsweise Rutin und Quercetinverbindungen, zu denen Rutin abgebaut wird, die Zusammensetzung des Darmmikrobioms positiv beeinflussen. RutinX – Tatarischer Buchweizen zeichnet sich durch einen besonders hohen Gehalt an dem sekundären Pflanzenstoff Rutin sowie am Spurenelement Zink aus. Gerade durch das bittere Aroma des Rutins war diese Buchweizenvarietät in Vergessenheit geraten. Dank eines patentierten Veredelungsverfahrens ist es Goodmills Innovation gelungen, die Bitterstoffe des Rutins zu reduzieren und gleichzeitig die ernährungsphysiologischen Eigenschaften zu erhalten.
Interessant ist dabei auch, dass Studien im asiatischen Raum nachweisen konnten, dass Tatarischer Buchweizen den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen kann. Aktuell ist eine Brotrezeptur mit RutinX und dem Urgetreide 2ab-Weizen deshalb Teil einer Studie zur personalisierten Ernährung. Erste Resultate legen nahe, dass dieses Brot bei allen Probanden nur einen leichten Anstieg der Blutglukosewerte verursachte. Das macht RutinX zu einem Inhaltsstoff der Zukunft. Aufgrund des hohen Rutingehalts reicht eine Dosierung von nur 5 %, um alltägliche Lebensmittel funktionell aufzuwerten. Der Tatarische Buchweizen ist so ideal für vielfältige Konzepte im Bereich Darmgesundheit – nicht nur in Backwaren, sondern auch in Smoothies, Shakes, Pasta und Brotaufstrichen.
Personalisierte Ernährung
Wer sich mit dem Mikrobiom beschäftigt, der landet in jedem Fall früher oder später bei der personalisierten Ernährung. Denn wenn das Mikrobiom so einzigartig ist wie ein Fingerabdruck, dann kann es nicht nur eine gesunde Ernährung für alle geben. Sowohl eine kürzlich abgeschlossene Studie an der Universität zu Lübeck als auch vorangegangene Forschungsarbeiten, beispielsweise am Weizmann Institut in Israel, konnten zeigen, dass Menschen individuell auf Nahrungsmittel reagieren: Während eine Weißbrotmahlzeit bei einigen Probanden den Blutzuckerspiegel schnell und drastisch erhöhte, fiel der Anstieg bei anderen nur moderat aus. Ein ausgeglichener Glukoselevel ist Grundlage für ein langes Sättigungsgefühl und damit entscheidend, um Übergewicht und ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes Typ 2 zu vermeiden. Wie eine Testperson ein bestimmtes Lebensmittel verstoffwechselt, kann inzwischen anhand einer Mikrobiomanalyse vorausgesagt werden. Es gibt allerdings Stellschrauben, die die Blutzuckerreaktion generell und unabhängig vom Mikrobiom beeinflussen können, RutinX könnte eine davon sein.
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Autorin: Svenja Frank
Head of Social Business & Communications,
Goodmills Innovation
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