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Grund- und Zusatzstoffe à la carte

Brenntag mit innovativem Dienstleistungspaket für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie
Grund- und Zusatzstoffe à la carte

Die Brenntag GmbH ist Handelshaus und Logistikspezialist in einem. Mit einem attraktiven Programm von Grund- und Zusatzstoffen engagiert sich das Unternehmen seit 2002 verstärkt in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. dei sprach mit Ingo Schlüter, Geschäftsbereichsleiter Ernährung & Gesundheit, und Christoph Vielmetter, Bereichsleiter Ernährung.

dei: Brenntag ist in die vier Geschäftsbereiche Industriechemie, Spezialchemie, Automotive sowie Ernährung & Gesundheit untergliedert. Bitte geben Sie einen kurzen Überblick über die Kundenstruktur des Geschäftsbereiches Ernährung & Gesundheit.

Schlüter: Neben der Kosmetik- und Pharmaindustrie bedient dieser Bereich vor allem die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Zur letzten Kundengruppe zählen besonders Hersteller von Fleisch-, Feinkost- und Molkereiprodukten sowie von Gewürzen, Backmitteln und Süßwaren.
dei: Brenntag versteht sich als Bindeglied zwischen Chemieproduzenten und der weiterverarbeitenden Industrie. Bitte erläutern Sie die Geschäftsbeziehungen, die Brenntag einerseits zur chemischen und andererseits zur weiterverarbeitenden Industrie unterhält.
Schlüter: Immer mehr Chemieproduzenten beschränken sich auf bestimmte Kernkompetenzen. Das heißt, in vielen Fällen fehlen die Kapazitäten für Vertrieb oder Logistik. Und genau an diesem Punkt kommen wir mit unserer Vertriebsmannschaft und unseren Logistikfachleuten ins Spiel.
Vielmetter: In der Regel konzentrieren sich die Chemieunternehmen auf ihre A-Kunden bzw. auf bestimmte Schlüsselbranchen. Unsere Dienstleistung für die Produzenten gerade im Geschäftsbereich Ernährung & Gesundheit besteht in der intensiven Betreuung der B- und C-Kunden sowie in der weiteren Erschließung des Marktes. Wir übernehmen von der Produzentenseite die Produkte in größeren Mengen, lagern sie an einem logistisch sinnvollen Standort ein und verkaufen sie dann an die weiterverarbeitende Industrie.
dei: Ist Brenntag nun eher ein Handelshaus oder ein Anbieter von Logistikdienstleistungen?
Vielmetter: Wir sind beides und mehr. Ich habe Zeiten erlebt, in denen die Logistik sehr weit im Vordergrund stand. Glücklicherweise sind wir heute an dem Punkt angelangt, dass uns die Industrie als Partner sieht, der sowohl Logistik- als auch Vertriebsdienstleistungen anbietet. Insbesondere die Beratungsdienstleistung zu Produkten und Prozessen durch unsere Techniker nimmt einen immer größeren Raum ein. Die Vertriebsdienstleistungen beinhalten auch die Bereitstellung von Marktinformationen. Schließlich möchten unsere Kunden wissen, was im Markt passiert. Und schließlich sind wir auch Kapitaldienstleister. Indem wir von einem Chemieproduzenten volle Warenpartien kaufen und bei uns einlagern, spart er Lagerkosten und tritt gleichzeitig das kaufmännische Risiko, das er im Normalfall tragen müsste, an uns ab.
Dienstleistungsmodelle
dei: Bei der Beschreibung Ihrer Dienstleistungsmodelle tauchen immer wieder die Schlagworte Key-Account-Management, Mischungen/Dienstleistungen sowie Single Sourcing auf. Was steckt hinter diesen Begriffen?
Schlüter: Beginnen wir mit dem Single Sourcing. Hier übernehmen wir für die weiterverarbeitende Industrie, in unserem Fall Hersteller von Lebensmitteln oder Getränken, die Beschaffung von bestimmten Rohstoffen. Ein Beispiel: Ein Unternehmen benötigt 5000 Roh- und Hilfsstoffe für seine Produktion. Die Beschaffung dieser Vielzahl von Artikeln ist sehr zeit- und kostenintensiv. Dabei ist nur ein ganz kleiner Teil der zu ordernden Waren existenziell wichtig für den Geschäftserfolg. Die Beschaffung dieser Produkte wird das Unternehmen nicht aus der Hand geben. Mit dem großen Rest der Einkaufsaktivitäten kann es Brenntag beauftragen. Wir übernehmen die Beschaffung, Lagerung und Lieferung definierter Produkte im Rahmen eines abgestimmten Supply-Chain-Konzeptes. Das Key-Account-Management richtet sich vor allem an international tätige Unternehmen mit Lead-Buyer-Systemen, die große und damit für uns umsatzstarke Produktmengen ordern wollen. Über unsere Landesgesellschaften können wir diesen Firmen überall auf der Welt einen zentralen Ansprechpartner anbieten, der verhandelt und anschließend das Brenntag-Netzwerk aktiviert. Das Ergebnis sind genau auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnittene, individuelle Lösungen.
Vielmetter: Wie beim Single Sourcing ist unsere Aufgabe die Beschaffung, Bevorratung und gebündelte Anlieferung der gewünschten Rohstoffe. Beim Key-Account-Management kommen dann aber weitere Serviceangebote hinzu. Durch die intensive Zusammenarbeit wissen wir zum Beispiel, dass der Kunde die Rohstoffe A, B und C, die wir allesamt für ihn besorgen, vor der Weiterverarbeitung zu einem Compound mischt. Dann liegt es doch auf der Hand, dass wir dem Kunden anbieten, diesen Zwischenschritt für ihn gleich mit auszuführen. Und genau dieses zusätzliche Serviceangebot steckt hinter dem Schlagwort Mischungen/Dienstleistungen.
dei: Welche Dienstleistungen hält der Geschäftsbereich Ernährung & Gesundheit für seine Kunden bereit?
Schlüter: Im Geschäftsbereich Ernährung & Gesundheit haben wir die sensiblen Bereiche Ernährung, Pharma und Kosmetik zusammengefasst. Wir sprechen hier also über Produkte, die entweder am Menschen, oder sogar im menschlichen Organismus zum Einsatz kommen. Dementsprechend scharf sind natürlich auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Mitarbeiter unseres Geschäftsbereiches sind speziell auf diese Vorschriften geschult und für den sorgfältigen Umgang mit unseren Produkten sensibilisiert. Alle Abläufe sind detailliert in unserem Qualitätsmanagement dokumentiert. Die beschriebenen rechtlichen Vorschriften bieten uns allerdings auch Wettbewerbsvorteile. So können wir beispielsweise als einer der ersten Distributeure in Europa noch in diesem Jahr eine lückenlos dokumentierte Abfüllung und Lagerung nach GMP-Vorschriften anbieten. Eine unserer zukunftsweisenden Investitionen und Dienstleistungen, die kontinuierlich erweitert werden. Daneben spielt die Beratungsdienstleistung eine sehr wichtige Rolle, beispielsweise, wenn ein Lebensmittelhersteller für ein neues Produkt die geeigneten Rohstoffe sucht. Auf der Basis seiner Vorgaben und unserer vielfältigen Produktpalette erarbeiten unsere Lebensmitteltechnologen eine maßgeschneiderte Lösung. Diese beinhaltet zum einen die Bereitstellung der Rohstoffe mit den gewünschten stofflichen und verarbeitungstechnischen Eigenschaften und zum anderen logistische Abläufe. Zum Beispiel können wir Logistikketten aufbauen, die sicherstellen, dass die gewünschten Produkte immer zu einem vom Kunden genau definierten Zeitpunkt vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums ankommen. Oder wir sind in der Lage, einen Lebensmittelproduzenten immer mit Rohstoffen aus einer Charge zu versorgen, in dem wir im Vorfeld eine große Partie dieser Verbindung bei uns einlagern. Das hat für den Kunden den Vorteil, dass er den Aufwand für die Wareneingangsprüfung reduzieren kann.
Vielmetter: Eine ganz andere Dienstleistung ist die Herstellung, Verpackung und Anlieferung von fertigen Vitamin- bzw. Vitamin-Mineralstoffmischungen. Auch hier gibt es unterschiedliche Dienstleistungstiefen. Das Spektrum reicht vom einfachen Abarbeiten einer vorgegebenen Rezeptur bis hin zur gemeinsamen Komposition einer neuen Nahrungsergänzungsmittelmischung.
dei: Wo werden diese Mischungen hergestellt?
Vielmetter: Bei unserer österreichischen Landesgesellschaft, der Brenntag CEE GmbH. Dort stehen Misch- und Verpackungsanlagen für unterschiedliche Chargengrößen.
dei: Welche Rohstoffe können Lebensmittel- und Getränkehersteller bei Ihnen beziehen?
Vielmetter: Insgesamt haben wir ca. 400 definierte Produkte von führenden Produzenten im Angebot. Darunter finden Sie zahlreiche Markenprodukte. Unser Produktportfolio reicht von A wie Ascorbinsäure und Ascorbylpalmitat bis Z wie Zitronensäure und Zeaxanthin. Als wesentliche Produktgruppen seien genannt Aminosäuren, Antioxidationsmittel, Genusssäuren, Milchprodukte, Mineralstoffe, Nahrungsergänzungsmittel, Phosphate, Stabilisatoren und Vitamine.
Durch Hi Europe Image schärfen
dei: Der Brenntag-Geschäftsbereich Ernährung & Gesundheit wird Aussteller auf der Hi Europe 2006 sein. Welche Neuigkeiten werden Sie auf der Messe vorstellen?
Vielmetter: Wir werden Produkte von Partnerfirmen präsentieren, die neu in unser Produktprogramm gekommen sind. Dazu gehört beispielsweise Actilight, ein fortgeschrittenes Prebiotikum und aktiver Ballaststoff, oder Lafti, ein Probiotikum zur Stärkung des allgemeinen Wohlbefindens. Weitere Neuigkeiten möchte ich hier allerdings noch nicht verraten. Darüber hinaus geht es uns aber darum, Brenntag als wichtigen, international aktiven Roh- und Zusatzstofflieferanten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie noch bekannter zu machen.
dei: Warum ist das notwendig?
Vielmetter: Weil sich Brenntag in der Vergangenheit ganz klar als Distributeur von Chemikalien für den Non-Food-Bereich positioniert hat. Doch die Situation hat sich vor knapp vier Jahren geändert. Damals haben wir für uns die Lebensmittel- und Getränkeindustrie als wichtigen strategischen Wachstumsmarkt definiert. Daraus folgt, dass Brenntag in der Branche bekannt werden und sich ein entsprechendes Image erarbeiten muss. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg ist unsere erneute Präsenz auf der Hi Europe. Dort können wir zeigen, dass Brenntag nicht nur nebenbei etwas Zitronensäure oder Lactose verkaufen will, sondern ein breites Produkt- und Dienstleistungsspektrum für einen interessanten Zukunftsmarkt bereit hält. (le)
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Weitere Informationen zum Unternehmen
Hi Europe 2006

Handel bringt Wandel
Die Brenntag GmbH ist ein traditionsreiches Handelshaus, das auf eine über 130-jährige Geschichte zurückblicken kann. Sie begann im Jahr 1874. Damals gründete Philip Mühsam in Berlin einen Eiergroßhandel. In den Folgejahren verschoben sich die Geschäftsaktivitäten deutlich; das Unternehmen wandte sich dem Brennstoffhandel zu. 1936 erfolgte die Übernahme durch Hugo Stinnes, wenig später erhielt das Handelshaus seinen jetzigen Namen.
Seit 1990 dehnt das Unternehmen seine Handelsaktivitäten verstärkt auf das Ausland aus. Um seine Präsenz in Europa zu stärken, wurden in der Folge Unternehmen in Frankreich, England, Spanien und Italien übernommen. Diese Akquisitionsaktivitäten halten bis heute an: Seit Mai 2006 gehören auch der britische Chemikalienhändler Albion Chemicals Group Ltd. und der Schweizer Chemiedistributeur Schweizerhall Chemie AG zur Brenntag-Gruppe. Gegenwärtig ist Brenntag mit rund 300 Standorten in über 50 Ländern präsent. Die Brenntag-Gruppe beschäftigt weltweit 9200 Mitarbeiter, davon rund 1500 in Deutschland. 2005 erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von 5,3 Mrd. Euro.
Im Jahr 2004 übernahm der amerikanische Finanzinvestor Bain Capital die Brenntag-Gruppe. Im Juli 2006 hat das Private-Equity-Unternehmen sein Investment an die von BC Partners beratenen Fonds verkauft. BC Partners ist eines der führenden Private-Equity-Häuser Europas.
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