Das chilenische Weingut De Martino setzt ganz auf den Umweltschutz. Um den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren, hat Viña De Martino jetzt die gesamte Abwasseraufbereitung neu gestaltet – ein Vorhaben, bei dem Endress+Hauser Chile mit dem Durchflussmesser Promag wertvolle Unterstützung leistete.
Als der Italiener Pietro de Martino 1934 nach Chile auswanderte, fand er ein besonderes Fleckchen Erde: Die Gegend um den Ort Isla de Maipo bietet geradezu perfekte Bedingungen für den Weinbau. Fruchtbare Sandböden, ein einzigartiges Klima zwischen Anden und Pazifik sowie der Rio Maipo, der auch in heißen Sommermonaten genügend Wasser führt, prägen das Gebiet gut 50 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Santiago. Der Pioniergeist des Gründers ist noch heute spürbar. Das zeigt auch das Engagement der Familie im Umweltschutz. „Unser Erfolg hängt direkt von der Natur ab. Nur wenn wir rücksichtsvoll mit ihr umgehen, können wir die Qualität unserer Weine garantieren“, erklärt Geschäftsführer Pietro de Martino, ein Enkel des Firmengründers. „Wir haben deshalb 1997 unseren gesamten Betrieb auf biologischen Anbau umgestellt.“
„Besonders zur Erntezeit im Hochsommer und im Herbst entstehen große Mengen an Abwässern, deren Reinigung nicht ganz einfach ist“, sagt Carlos Muñoz. Er ist bei De Martino für das Klärwerk verantwortlich. Die Abwässer aus der Weinproduktion sind sehr sauer und haben einen hohen biologischen Sauerstoffbedarf. Beatriz del Pilar, Leiterin des Qualitätslabors von De Martino, erklärt: „Der biologische Sauerstoffbedarf gibt an, wie viel Sauerstoff zum Abbau der im Wasser vorhandenen organischen Stoffe innerhalb einer bestimmten Zeit benötigt wird. Er ist also ein Indikator für die Verschmutzung des Abwassers.“ Je nach Aufbereitung der Abwässer können große Mengen des Treibhausgases Methan entstehen. Es belastet die Atmosphäre 21mal stärker als Kohlendioxid. Im neuen Klärwerk wendet De Martino nun das Belebtschlammverfahren an. Dadurch wurden die klimaschädlichen Emissionen deutlich verringert. Die organischen Rückstände dienen als Dünger für die Rebstöcke – so schließt sich der Kreislauf der Weinproduktion. Um die Abwassermenge der zwei Produktionsanlagen zu bestimmen, verwendet De Martino ein Durchflussmessgerät Promag. Das magnetischinduktive Messgerät überwacht in dieser Anwendung den Zufluss zur Kläranlage. Die magnetisch-induktiven Promag-Durchflussmessgeräte erlauben die Messung von allen elektrisch leitfähigen Flüssigkeiten mit und ohne Feststoffe, z. B. Wasser, Abwasser, Schlämme, Breie, Pasten, Säuren, Laugen.
Moderne Klärtechnik im Einsatz
Der Promag 53W ist perfekt für die Branchenanforderungen in der Wasser- und Abwasserindustrie konzipiert. Die robuste Hartgummiauskleidung und die selbst-heilende Beschichtung der St37-Flansche gewährleisten eine hohe Standzeit. Der Promag W ist in Nennweiten von DN 25 bis DN 2400 erhältlich. Wie alle Durchflussmessgeräte von Endress+Hauser sind auch die magnetisch-induktiven Promag in das einheitliche und durchgängige Proline-Gerätekonzept integriert. Mit dem Proline-Gerätekonzept wurde für die fünf Messprinzipien (Coriolis, magnetisch-induktiv, Vortex, Ultraschall, thermisch) eine einheitliche Plattform mit einheitlichem Elektronik- und Bedienkonzept geschaffen
„Die Messwerte werden per Ethernet an den Bildschirmschreiber Memograph übertragen“, führt Lester Sandoval aus, Vertriebsingenieur bei Endress+Hauser Chile. Der Memograph M zeichnet manipulationssicher bis zu 20 analoge und bis zu 14 digitale Signale auf. Auf dem 7“ großen TFT-Bildschirm lässt sich nicht nur die Kurve darstellen, sondern es sind bis zu zehn Prozessbilder mit Momentanwerten integrierbar. Die vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten wie Ethernet, Modem, GSM oder GPRS machen das Sammeln der Daten recht einfach. „Unsere Software Readwin 2000 bereitet die Daten auf – sowohl für die Tabellenkalkulation wie fürs Internet. Sie ist einfach zu bedienen und ermöglicht die einfache Auswertung der Daten sowie den manuellen oder automatischen Export in Excel“, erläutert Sandoval.
Ein Beitrag zum Klimaschutz
Die Erfassung der Daten spielt eine zentrale Rolle. Das neue Klärwerk ist nämlich ein kleiner Beitrag zum weltweiten Klimaschutz. Das KyotoProtokoll der Vereinten Nationen sieht vor, dass Industrieländer ihren TreibhausgasAusstoß durch Klimaschutzprojekte in Schwellen und Entwicklungsländern ausgleichen können. Die chilenische Weinkellerei beteiligt sich an diesem Handel mit zertifzierten Emissionsverminderungen. Um registriert zu bleiben, muss De Martino regelmäßig die Abwassermenge, den Grad der Wasserverschmutzung sowie den Stromverbrauch melden. Rund eine Million Euro investierte De Martino, um die Produktion noch umweltfreundlicher zu gestalten. Das Weingut konnte dadurch seine CO2Bilanz erheblich verbessern. Mit dem Zukauf von Emissionsrechten ist der chilenische Familienbetrieb inzwischen noch einen Schritt weiter gegangen. Pietro de Martino: „Mit unseren, NuevoMundoWeinen haben wir als erstes Weingut Südamerikas jetzt sogar klimaneutrale Produkte im Angebot.“
Weinproduktion mit Weitblick
Viña De Martino bewirtschaftet 300 Hektar Land im Valle del Maipo, der berühmtesten Weinbauregion Chiles. Mehr als 75 Jahre nach der Gründung ist es noch immer in Familienbesitz. Die dritte und vierte Generation hat aus der kleinen Kellerei ein international tätiges Unternehmen gemacht, das in mehr als 30 Länder exportiert. De Martino verbindet traditionelles Handwerk mit innovativen Methoden. Dieser Mut hat dem Weingut eine führende Stellung im chilenischen Weinbau eingetragen. Zahlreiche Auszeichnungen beweisen dies: So wurde Chefwinzer Marcelo Retamal 2004 zum chilenischen Winzer des Jahrzehnts gekürt.
Halle 4A, Stand 400
Online-Info www.dei.de/1110402
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