Von sportification spricht man, wenn Hersteller gewöhnlichen Produkten ein sportliches Image verleihen. Dieser Trend breitet sich derzeit über alle Marktsegmente aus.
So werden im Lebensmittelbereich immer mehr Alltagsprodukte zu Sportlernahrungsmitteln modifiziert. Produzenten fügen ihnen Inhaltsstoffe wie Proteine oder Mineralstoffe hinzu, die Verbraucher mit Sport assoziieren.
Diese Entwicklung lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: Das Segment der Sporternährung ist zwischen 2012 und 2017 um 8,5 % gewachsen. Für die Lebensmittelindustrie ist es also ein guter Zeitpunkt für eine Bestandsaufnahme: Entsprechen aktuelle Sport- und Fitnessprodukte den Anforderungen von fitnessorientierten Verbrauchern oder gibt es Verbesserungspotenzial?
Steigert die Fettverbrennung
Die meisten Lebensmittel für Sportler, wie Getränke oder Riegel, zielen auf eine schnelle Energieversorgung ab. Sie enthalten in der Regel hochglykämische Kohlenhydrate wie Maltodextrin, Zucker oder Glukosesirup. Die Folge: Kurz nach dem Verzehr steigt der Glukosegehalt im Blut rasant an. Diese schnelle Energieversorgung kann für sehr intensive Trainingseinheiten sinnvoll sein. Doch meiden viele Freizeitsportler sehr hohe Belastungsintensitäten und treiben vorwiegend moderaten Sport, um sich fit zu halten. Für die Letztgenannten sind starke Zuckerschwankungen im Blut nicht optimal. Denn ein hoher Glukosespiegel bewirkt eine ansteigende Insulinkonzentration, die die Fettverbrennung im Körper hemmt. Gering glykämische Kohlenhydrate dagegen halten den Insulinspiegel niedrig.
Als voll verstoffwechselbares Kohlenhydrat mit geringem glykämischem Index (GI 32) gibt Palatinose (Isomaltulose) seine Energie langsam ab. Zwar entspricht die bereitgestellte Energiemenge mit etwa 4 kcal der von Saccharose (Haushaltszucker), durch eine sehr starke Molekülbindung wird das funktionelle Kohlenhydrat allerdings verzögert aufgespalten und über den gesamten Dünndarm resorbiert. Diese physiologischen Eigenschaften machen den Unterschied: In einer aktuellen Studie haben Wissenschaftler belegt, dass kohlenhydrathaltige Sportgetränke mit Palatinose anstelle von herkömmlichen Zuckern die Fettverbrennungsrate und die Leistung von Ausdauersportlern steigern.
Verbessert die sportliche Leistung
Die Studienteilnehmer, die den Drink mit Palatinose konsumierten, hatten während der gesamten Trainingszeit ein konstant niedriges Blutzuckerprofil und folglich geringere Insulingehalte im Blut. Diese metabolische Veränderung sorgte für eine Verschiebung der Kohlenhydratverbrennung in Richtung Fettoxidation. Durch die gesteigerte Fettoxidation wurden die Glykogenreserven zu Beginn der Ausdauerübung geschont und dadurch die Leistungsfähigkeit am Ende verbessert. Sind hohe Fettoxidationsraten erwünscht, beispielsweise während des Basis-Ausdauertrainings oder gezielt in der Wettkampfvorbereitung, dann bietet Palatinose in Sportdrinks durch die stetige Energiebereitstellung Vorteile gegenüber hochglykämischen Alternativen.
Für Ausdauersportler und viele andere Personengruppen ist eine stetige, langanhaltende Energiebereitstellung sinnvoll. Die aktuelle Studie zeigt, dass Palatinose entscheidende Vorteile für Athleten bereithält: Eine stärkere Fettverbrennung zu Beginn der sportlichen Belastung spart Glykogenreserven, die Sportler für den Endspurt brauchen. Dies hilft ihnen, ihre gesamte Leistung zu verbessern.
Mit ihren besonderen Eigenschaften eignet sich Palatinose nicht nur für Sportler, sondern auch für Berufstätige und Schüler, die über lange Zeit Leistung bringen müssen. Auch Übergewichtige können von ihr profitieren: So besteht ein hohes Potenzial für Lebensmittel, die die Fettverbrennung fördern und das Gewichtsmanagement unterstützen.
Bietet technologische Vorzüge
Palatinose kommt in der Natur in Honig vor und verhält sich technologisch und sensorisch wie Saccharose. Mit ihrem milden, zuckerähnlichen Geschmack passt sie sehr gut in Gels, Riegel oder Getränke. Ein weiteres Plus: Palatinose ist gering hygroskopisch, neigt also nicht zur Aufnahme von Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft. Dadurch eignet sie sich beispielsweise zur Herstellung von Instantgetränken, denn sie klumpt nicht, und bleibt selbst in feuchter und heißer Umgebung trocken und streufähig. Aufgrund ihrer starken molekularen Verbindung ist sie außerdem säureresistent und trägt zur Stabilität gelöster Teilchen bei, zum Beispiel in isotonischen Getränken.
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