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Innovative Packmittel gegen Plastikmüllberge

Biologisch abbaubare Barrierebeschichtung für Papierverpackungen
Innovative Packmittel gegen Plastikmüllberge

Innovative Packmittel gegen Plastikmüllberge
Heiko Mack, Head of Poval Business bei Kuraray.: „Alternative Materialien zu finden, die Kunststoffe ersetzen können, ist wichtig, um Verpackungsmüll zu reduzieren.“ Bild: Kuraray
Bis 2030 sollen alle Plastikverpackungen in der EU wiederverwendbar oder recycelbar sein. Barrierebeschichtungen wie Exceval ermöglichen, dieses Ziel zu erreichen – mit umweltschonenden Packlösungen. Heiko Mack leitet den Geschäftsbereich für Polyvinylalkohole (PVA) bei Kuraray. Im Interview erläutert der Experte, wie Exceval als Barrierebeschichtung zu umweltschonenden Verpackungslösungen beitragen kann.

Herr Mack, in der Europäischen Union (EU) sollen bis zum Jahr 2030 alle Verpackungen wiederverwendbar oder recycelbar sein. Ist das zu schaffen?

Heiko Mack: Das müssen wir sogar. Die zunehmende Belastung der Umwelt durch Kunststoffverpackungen ist aktuell eine große Herausforderung. Deshalb ist die Kreislaufwirtschaft, die die Europäische Kommission schon 2015 mit einem Aktionsplan auf den Weg gebracht hat, ein wichtiger Schritt.

Welche Voraussetzungen sind dafür notwendig?

Mack: Wichtig ist, dass die Verpackungsindustrie alternative Materialien findet, die Kunststoffe ersetzen können. Verpackungen auf Papierbasis sind eine Möglichkeit. Mit einer leistungsfähigen Barrierebeschichtung wie beispielsweise unserem Copolymer Exceval, lassen sich innovative Verpa-ckungslösungen schaffen, die Kunststoffe als Packmaterialien in vielen Bereichen übertreffen.

Wie funktioniert das?

Mack: Exceval lässt sich als wässrige Lösung (Beschichtung) auf Verpackungsmaterialien aufbringen. So werden sie undurchlässig für Fette oder Öle und erhalten eine wirksame Gasbarriere. Sauerstoff leitet Oxidationsprozesse bei Lebensmitteln ein, unter denen Farbe, Konsistenz und Geschmack leiden. Eine Barriereschicht hält Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid aus der Verpackung.

Damit bleiben die verpackten Lebensmittel länger frisch und genießbar?

Mack: Ganz genau. Bei Kunststoffverpackungen wird Exceval bereits seit längerem als Gasbarriere eingesetzt. Das Copolymer kommt auch immer öfter als Sauerstoffbarriere für Papierverpackungen zum Einsatz. Und hier schließt sich der Kreis, denn Exceval ist chlor- und lösemittelfrei. Anders als beispielsweise Beschichtungen auf Acryl-Latex-Basis ist Exceval komplett biologisch in Wasser abbaubar. In Kombination mit Papier entsteht so eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Lebensmittelverpackungen …

… bei gleichzeitig weniger Verpackungsmüll?

Mack: In Europa werden aktuell über 70 % des Papiermülls recycelt, aber weniger als ein Drittel des Kunststoffabfalls. Ein Grund dafür ist, dass die Aufbereitung von Papierabfällen weniger aufwendig ist. Das lohnt sich aus ökonomischer Sicht öfter als bei Kunststoffen. Mit Exceval können Hersteller die Funktionalität ihrer Papiere erhöhen, die dann viele Kunststoffverpackungen ersetzen können. Und mit einem Exceval-Anteil von bis zu 5 % lässt sich beschichtetes Papier einfach dem Recyclingkreislauf für Altpapier zuführen.

Für Verpackungen von Lebensmitteln gelten strenge Vorgaben. Für welche Einsatzbereiche ist Exceval geeignet?

Mack: Exceval genügt höchsten Anforderungen im Bereich Lebensmittelsicherheit. Beschichtungen mit diesem Material sind für Anwendungen zugelassen, bei denen sie direkten Kontakt mit Lebensmitteln haben. Hier erfüllt Exceval unter anderem die strengen Vorgaben der Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten, der US Food and Drug Administration. In Deutschland entspricht es den Kriterien, die das Bundesinstitut für Risikobewertung definiert.

Ab dem Jahr 2021 dürfen in der EU keine Einwegplastikprodukte mehr in Umlauf gebracht werden. Gibt es auch hier Anwendungen für Exceval?

Mack: Tatsächlich bietet Exceval Möglichkeiten, Einwegplastikprodukte in Zukunft zu ersetzen. Mit seiner Wasserfestigkeit eignet es sich beispielsweise als Klebstoff für Papiertrinkhalme. Zudem hat das Material Vorteile bei der Verarbeitung: Exceval verfügt über sehr gute Filmbildungseigenschaften und lässt sich mit vielen der gängigen Druck- und Beschichtungsverfahren einsetzen. Wir bieten Exceval in verschiedenen Modifizierungsgraden, Viskositäten und Hydrolysegraden, die auf die Anforderungen verschiedener Einsatzbereiche abgestimmt sind.

Hat Kuraray weitere leistungsfähige Barrierematerialien im Sortiment?

Mack: Unser Barriereharz Eval zum Beispiel gehört zu den ersten Barriere-Copolymeren und ist bis heute führend auf dem Markt. Es lässt sich flexibel bei vielen Verarbeitungsmethoden wie etwa Co-Extrusions- oder Co-Injekti-onsverfahren einsetzen. Als Monolayer-Film eignet es sich für Laminierungs-verfahren. Ein weiteres Barrierematerial ist Plantic.

Das Biopolymer auf Stärke-Basis?

Mack: Richtig. Mit Plantic bietet die Kuraray-Tochter Plantic Technologies Limited ein Verpackungsmaterial mit einer hervorragenden Gasbarriere. Dahinter steht ein ganzheitlich nachhaltiges Konzept. Das Biopolymer enthält keine künstlichen Weichmacher und besteht zu rund 80 % aus Stärke. Damit lässt es sich komplett biologisch abbauen. Ein weiterer wichtiger Aspekt dabei ist, dass bei der Produktion ausschließlich Rohstoffe zum Einsatz kommen, die nicht gentechnisch verändert sind.

Welche Entwicklungen erwarten Sie in Zukunft auf dem Markt für Verpackungs- und Spezialpapiere?

Mack: Bei Gesprächen beobachten wir aktuell einen klaren Trend hin zu Barrierepapieren. Ich erwarte, dass es in den kommenden Jahren viele neue Produkte in dem Bereich geben wird. Mit Exceval bieten wir ein Produkt, das den steigenden Anforderungen der Verpackungsindustrie gerecht wird. Wir beraten unsere Kunden und unterstützen beispielsweise bei der Entwicklung neuer Rezepturen für Spezialpapiere. So sind wir immer ganz nah am Markt.

Vielen Dank für das Gespräch!

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