Das Wartungskonzept Tetra PlantCare wurde um ein intelligentes System zur Ermittlung von Produkt- und CIP-Verlusten im Reinigungsprozess erweitert. Tetra PlantCare OptiSave misst die Effizienz des Reinigungsprozesses und identifiziert anhand von Trendkurven Verbesserungspotenziale. Durch Optimierungen, die auf Basis der Ergebnisse dieser Analysen durchgeführt wurden, konnten bereits Einsparungen von bis zu 140 000 Euro pro Jahr realisiert werden.
Bernd Garbe und Dirk Necker
Der von Tetra Pak angebotene Service zur Ermittlung von Produkt-, Wasser- und Reinigungsmittelverlusten unterteilt sich in drei Schritte:
- Messen, Analysieren und Aufnahme der Istdaten
- Optimierung und Nachweis
- Messung und Auswertung nach der Optimierung
Erfassung des Istzustandes
Das OptiSave-Messsystem wird im CIP-Rücklauf eines definierten Reinigungskreises der Reinigungsanlage installiert, und zwar nach der Leitfähigkeitsmesseinheit. Das Messsystem zeichnet in Echtzeit die Parameter der zu reinigenden Objekte während der Reinigung auf. Dazu zählen Produktverluste, Frischwasserverbrauch und -verluste, Abwasserverluste, Reinigungsmittelverluste, Reinigungszeiten, Ventilschaltungen, Temperaturen während der Reinigung, Leitfähigkeit und pH-Werte.
Die Einbindung des Messsystems erfolgt über Schlauchverbindungen. Die Schaltungen verschiedener Vor- und Rücklaufventile werden über die Rückmeldungen in die Steuerung des Messgerätes eingespeist. Tetra PlantCare OptiSave verarbeitet sowohl analoge als auch digitale Eingangssignale. Die auf diese Weise ermittelten Ist-Parameter werden in Form von Diagrammen bzw. Trendkurven dargestellt. Sie können während des laufenden Reinigungsprozesses online verfolgt und bewertet werden.
Wichtig ist, dass die Einbindung des OptiSave-Messsystems und die Aufnahme der Messdaten keinen Einfluss auf den ablaufenden Reinigungsprozess und die Steuerung der Reinigungsanlage haben. Die Messungen erfolgen fortlaufend über den gesamten Zeitraum der Installation des Messsystems, das vollkommen autark arbeitet. Nach erfolgter Messung werden die Diagramme und Trendkurven, die den Ist-Zustand (Verbräuche, Verluste, Zeiten) beschreiben, für die einzelnen Reinigungsobjekte im jeweiligen Reinigungskreis ausgewertet. Die Auswertung und Kalkulation erfolgt mithilfe einer speziellen Software und einer Produktdatenbank. Nicht vorhandene Produkte können vor Ort kalibriert und in die Datenbank implementiert werden. Zusätzlich werden die Kosten, die aus den Reinigungsmittel- und Produktverlusten resultieren, ermittelt und die Auswertung in Tabellen und Diagrammen komprimiert dargestellt.
In einem Gespräch mit dem Auftraggeber werden die Mess- und Analysenergebnisse detailliert besprochen und bewertet. In einem nächsten Schritt erarbeitet man gemeinsam, in welchen Bereichen und an welchen Objekten der größte Optimierungsbedarf besteht.
Optimierung
Die Optimierung des Reinigungsprozesses erfolgt durch die Tetra-Pak-Spezialisten in enger Zusammenarbeit mit dem kundenseitigen Personal. Grundlage für die Optimierung sind die im ersten Schritt ermittelten Messwerte und Trendkurven sowie die geltenden Hygienerichtlinien.
Bereits durch geringfügige Veränderungen der Reinigungsparameter, Schaltzeiten, Reinigungsprogramme oder des Verhaltens der Anlagenfahrer lassen sich signifikante Kosteneinsparungen erzielen. Dies gilt insbesondere für die Reinigungszeiten. Ihre Verkürzung führt unmittelbar zu einer Verlängerung der Produktionszeiten und damit zu einer Erhöhung der Produktionskapazität.
Ein Hinweis: Falls erforderlich übernehmen die Spezialisten von Tetra Pak auch die komplette Überarbeitung von CIP-Programmen, um sie den gestiegenen Anforderungen und dem heutigen Stand der Technik anzupassen.
Messung nach der Optimierung
Bereits während der Optimierung werden die geänderten Reinigungsparameter von dem OptiSave-Messsystem aufgezeichnet. Wenn notwendig, können die Parameter auch kurzfristig an die geänderten Verhältnisse angepasst werden. Sind die Optimierungsarbeiten beendet, findet eine erneute Messung und Auswertung der Reinigungsparameter statt. Das dabei erstellte Protokoll dient dem Auftraggeber als Nachweis für die Optimierung und das realisierte Gesamteinsparpotenzial.
Tetra PlantCare OptiSave ist für Unternehmen prädestiniert, deren Produktionsanlagen im Laufe der Jahre gewachsen sind, wobei die Reinigungsanlagen nicht kontinuierlich an die sich ändernden Erfordernisse angepasst wurden. Aber auch bei der Inbetriebnahme von neuen Reinigungsanlagen kann der Einsatz von Tetra PlantCare OptiSave hilfreich sein, um die Anlage von Anfang an im Optimum zu fahren.
Neben dem Servicepaket bietet Tetra Pak auch Toftejorg-Reinigungskomponenten zum Test an. Diese dienen zur Reinigung von Tanks. Ihre Reinigungseffektivität kann ebenfalls während der Optimierungsarbeiten mit Tetra PlantCare OptiSave nachgewiesen werden. Die rotierenden Toftejorg-Reinigungsköpfe zeichnen sich durch einen niedrigen Wasser-, Energie- und Chemikalienverbrauch aus. Durch ihre hohe Reinigungswirkung entfernen sie selbst hartnäckige Verschmutzungen in kurzer Zeit rückstandslos. Das heißt: Der Einsatz der Toftejorg-Sprühkugeln führt ebenfalls zu einer Reduzierung der Reinigungszeit und zu einer Erhöhung der Anlagenproduktivität.
Permanenter Überblick
Für Unternehmen, die einen permanenten Überblick über die Effektivität ihrer Reinigungsprozesse haben möchten, gibt es das Reinigungsprogramm Tetra CIP Flex auf Basis der Automationsplattform Tetra Plant Master. Mit diesem Programm können einerseits alle wichtigen Reinigungsparameter erfasst und grafisch dargestellt werden. Andrerseits kann der Anwender jeden Reinigungsschritt individuell parametrieren. Das heißt: Mit dem Automatisierungskonzept Tetra CIP Flex kann jeder Lebensmittel- und Getränkehersteller seine Reinigungsoperationen selbst optimieren. In verschiedenen Anwendungen konnten mit Tetra CIP Flex Einspareffekte von bis zu 20 % erreicht werden. Das System arbeitet mit allen gängigen Steuerungs- und PC-Visualisierungsprogrammen zusammen.
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Weitere Informationen zu Tetra PlantCare Process Analysis
Brau Beviale 2007
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