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Komfortable Tiefkühlanlage für Fleisch

PC-basierte Steuerungstechnik setzt komplexe Funktionen einfach um
Komfortable Tiefkühlanlage für Fleisch

Im Gegensatz zu konventionellen Fleisch-Tiefkühlanlagen kann die von Tekloth konzipierte CO2-Verbundkälteanlage auf eine aufwendige Zwischenabtauung verzichten. Der Systemaufbau und die anspruchsvollen Steuerungsfunktionen konnten mit PC-based Control von Beckhoff trotz der hohen Anlagenkomplexität einfach und komfortabel umgesetzt werden.

Mit PC-based Control hat Tekloth, Spezialist für technische Gebäudeausrüstung, die komplette Steuerungstechnik für eine von Fischer Kälte-Klima, Essen, gelieferte CO2-Verbundkälteanlage entwickelt. Die Anlage dient als Kühlaggregat für einen Tiefkühlfroster für geräuchertes und gepökeltes Schweinefleisch. Dabei wird das noch 30 bis 40 °C warme Fleisch nach dem Räuchern im Froster bei mindestens -18 °C schockgefrostet. Aufgrund seiner Wärme bringt das Fleisch eine große Menge Feuchtigkeit in den Tiefkühlprozess ein, die sich am Verdampfer sammelt und diesen einfriert. Bei konventionellen Anlagen muss der Verdampfer daher in regelmäßigen Abständen abgetaut werden.

Da das Abtauen Energie kostet, hat Tekloth die Verbundkälteanlage ganz anders konzipiert. Dazu erläutert Marco Möllenbeck, Planung, Entwicklung und Vertrieb Kältetechnik bei Tekloth: „Durch einen besonderen Anlagenaufbau und entsprechende Steuerungsfunktionen kann bei unserem System auf die übliche Zwischenabtauung verzichtet werden. Ein wichtiges Element ist dabei ein Umschaltventil, mit dem sich vom Normalkühl (NK)- in den Tiefkühlbetrieb (TK) umschalten lässt. Normalerweise werden hierfür zwei getrennte Anlagen benötigt, das bedeutet höhere Anschaffungskosten und größerer Energieverbrauch.“

Zwei Betriebsarten in einer Anlage

Die Anlage kann im transkritischen Bereich über ein Umschaltventil entweder als reine NK-Anlage oder als Booster mit TK- und NK-Verdichtern betrieben werden. Für diese Umschaltung sind zahlreiche steuerungstechnische Abläufe erforderlich, die von Standardsystemen nicht umgesetzt werden können. Christoph Holtschlag, Planung und Softwareentwicklung bei Tekloth: „Durch die Umschaltung der Betriebsarten wird zunächst bei ca. -6 °C Verdampfungstemperatur im Normalkühlbetrieb gekühlt und entfeuchtet. Durch die höhere NK-Verdampfungstemperatur wird das Gefrieren des Verdampfers so gering wie möglich gehalten. Bei Erreichen einer Raumtemperatur von 4 °C wird auf den Betrieb mit einem TK-NK-Booster umgeschaltet.“

Bei diesem Umschaltprozess stoppt zunächst der NK-Betrieb und eine reine Umluftabtauung beginnt. Durch den NK-Betrieb hat zum einen eine energieoptimierte Kühlung im NK-Temperaturbereich stattgefunden und zum anderen wurde die Raumluft bzw. die Oberfläche der Ware weitestgehend entfeuchtet – bei minimalem Einfrierungsgrad des Wärmetauschers im Verdampfer. Nach der Umluftabtauung und der Umschaltung auf den TK-NK-Booster wird der Raum bzw. die Ware auf -18 °C gekühlt. Je nach Menge der Ware sowie der Verweildauer nach dem Erreichen der Zieltemperatur kann, laut Holtschlag, vollständig auf eine Zwischenabtauung verzichtet werden.

Für die Umsetzung der komplexen Ablaufsteuerung mit PC-based Control sieht Stefan Bollmann, Planung und Vertrieb bei Tekloth, zahlreiche gute Gründe: „Bei all unseren Projekten profitieren wir von der hohen Industriequalität der Beckhoff-Steuerungstechnik. Hinzu kommen der sehr hohe Innovationsgrad sowie die große Flexibilität u. a. durch den modularen Systemaufbau und die freie Programmierbarkeit. So konnten wir auch bei der Kälteverbundanlage das komplette Steuerungsprojekt selbst programmieren und damit die volle Kontrolle über die Maschinensoftware behalten. Zudem sind dadurch Systemänderungen und Anpassungen an Kundenwünsche schnell und einfach möglich.“

Offen und flexibel

Von Vorteil ist auch der durchgängige Einsatz von PC-based Control, wie Christoph Holtschlag erläutert: „Ob für Lüftungs-, Kälte- oder Heizungsanlagen bzw. Gebäudeautomation oder übergreifend als Zentralsteuerung, wir lösen alle steuerungs- und reglungstechnischen Anforderungen mit Beckhoff-Komponenten und -Software. Durch deren universelle Einsetzbarkeit lassen sich von uns entwickelte Software-Module effizient in allen Bereichen nutzen. Die Systemoffenheit durch die Unterstützung vielfältigster Bussysteme trägt ebenfalls dazu bei.“ Und auch aus marktwirtschaftlicher Sicht seien klare Vorteile gegeben: „Steuerungen für den Bereich der Kältetechnik sind verhältnismäßig aufwendig und anspruchsvoll. Die Beckhoff-Plattform bietet hier alle Komponenten, um den Prozess in eigener Hand zu behalten, ihn effizient umzusetzen und darüber hinaus anwendungstechnische Vorteile zu erzielen. Dies gilt auch für die aktuelle Kälteverbundanlage, denn eine Umschaltung vom NK- in den TK-Betrieb wird in dieser Form von keinem Standard-Kälteregler unterstützt.“

Vollständig unter Kontrolle

Als Hardwarebasis für alle Automatisierungsaufgaben, die Datenaufzeichnung und -visualisierung dient der Multitouch-Panel-PC CP2716 mit 15,6-Zoll-Display. Die I/O-Ebene ist modular und bedarfsgerecht aus digitalen und analogen Busklemmen aufgebaut, über die u. a. die Daten sämtlicher Sensoren und Aktoren sowie relevante regelungstechnische Größen erfasst werden. Eingebunden in das Steuerungssystem sind beispielsweise PT1000-Sensoren sowie Sensoren für Hoch-, Mittel- und Niederdruck bzw. für Temperaturen und den CO2-Gehalt in der Luft. Hinzukommen die Betriebsrückmeldungen der Aggregate sowie verschiedene Soll-/Ist-Werte und regelungstechnische Kenngrößen.

Das System zeichnet über 150 Datenpunkte – bei Werteänderungen im Minutentakt – auf, und erzeugt so ein komplettes Abbild des Prozesszustands. Tritt in der Anlage eine Störung auf, werden sich ändernde Daten sogar im Sekundentakt registriert und auch bis zu einer Stunde zurückliegend mit dieser hohen Auflösung zwischengespeichert. Auf diese Weise ist laut Holtschlag eine vollständige Kontrolle des regelungstechnischen Prozesses realisierbar: „Die flexible und komfortable Umsetzung mit PC-based Control und Twincat war mit entscheidend, um das entsprechende Know-how im eigenen Hause aufbauen bzw. die Kältetechnik weiterentwickeln zu können. Dazu wurde der Kälteprozess durch umfangreiche elektro- und programmiertechnische Entwicklungsarbeit in die Steuerungstechnik übertragen und gegenüber Standard-Kälteanlagen mit zahlreichen neuen Features abgebildet. PC-based Control hilft dabei mit seinen grafischen Bedienoberflächen, Trenddatenaufzeichnungen, Störmeldelisten und E-Mail-Benachrichtigungen.

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: dei0318beckhoff

Halle 7, Stand C18/D19


Autor: Stefan Ziegler

Marketing Communications, Beckhoff Automation



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