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Kompetenzen und Ressourcen gebündelt

Siemens gründet Competence-Center Food & Beverage
Kompetenzen und Ressourcen gebündelt

Zum 1. Oktober 2002 wurde im Rahmen einer Neuausrichtung im Siemens-Arbeitsgebiet Industrie die Geschäftsverantwortung für die Branche Food & Beverage vom Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) zu Automation and Drives (A&D) übertragen. Hier ist auch das neue Competence-Center Food & Beverage (F&B) angesiedelt. Wir sprachen mit dem Leiter des Competence-Centers, Georg Trummer, über die Ziele dieser Umstrukturierung.

dei: Zum 1.10.2002 hat Siemens das Competence-Center Food & Beverage gegründet. Welche Ziele verfolgen Sie mit dieser Neugründung?

Trummer: Unser Ziel ist zunächst, die bei Siemens vorhandenen vielfältigen Kompetenzen und Ressourcen für Food & Beverage (F&B) besser zu koordinieren und im Competence-Center zu konzentrieren. Unseren internen Partnern, die das Siemens-Geschäft für die Branche F&B ebenso nach außen tragen, also mit Endkunden, OEM und Systemintegratoren in Kontakt sind, werden wir durch das Competence-Center F&B Support aus einer Hand bieten – mit Produkten, Systemen und Lösungen. Von den Konzepten bis zu den Referenzen wollen wir Keimzelle und Backup für alle Siemens-Regionen weltweit sein, die ein F&B-Geschäft betreiben. Zwecks einheitlichem Auftreten am Markt unterstützen wir hierbei gleichermaßen die Geschäftsgebiete, Regionen und Account Manager. Beispielsweise werden wir im Rahmen von Akquisitionen und Projekten dafür Sorge tragen, „one face to the customer“ zu bieten. Außerdem ist es unsere Aufgabe, das Feedback vom Markt an das jeweilige Produktmanagement zu kommunizieren. Damit sollen die Anforderungen der Kunden in die Entwicklung unserer Produkte einfließen.
dei: Was wird sich für Ihre Kunden durch diese Umstrukturierung verändern?
Trummer: Im ersten Augenschein zunächst nichts. Mittelfristig erwarte ich, dass Siemens noch stärker als bisher in der Branche F&B als kompetenter Automatisierer wahrgenommen und nachgefragt wird. Die bewährte lokale Beziehung zum Kunden über das breit aufgestellte Siemens-Vertriebsnetz und der persönliche Kontakt bleiben erhalten. Im Hintergrund jedoch werden wir den Support des Siemens-Mitarbeiters vor Ort und damit das Angebot und die Beratungsleistung für Kunden deutlich verbessern. Mit dem Competence-Center im Rücken wird sich der lokale Betreuer zukünftig noch mehr auf die Bedürfnisse seines Kunden konzentrieren und gemeinsam mit ihm Lösungen erarbeiten können. Das Competence-Center als Backup wird ihn hierbei unterstützen – von bereit gestellten Unterlagen und Informationen zu Standardprodukten und -systemen, wie Totally Integrated Automation, bis hin zur technologischen Beratung für eine ganzheitliche Automatisierungslösung bei einem spezifischen Kunden.
dei: Wie ist Siemens heute bereits im Bereich Food & Beverage aufgestellt?
dei: Wo liegen dort die Entwicklungsschwerpunkte?
Trummer: Für den primären Prozess, den Kernbereich des eigentlichen Produktionsprozesses, wollen wir die bewährten Systeme PCS7, Braumat und Simatic S7 weiter für F&B ausbauen.
Im sekundären Prozess, dem nachgelagerten Abfüll- und Verpackungsbereich, besteht ein sehr großes Potenzial für unsere Motion-Control-Systeme – sowohl für Neuanlagen, besonders aber auch für die aus unserer Sicht vielen Retrofits, die aufgrund des Anlagenalters anstehen dürften.
Neben diesen Automatisierungsschwerpunkten wird MES (Manufacturing Execution System) eine gerade für die F&B-Branchen wichtige Technologie sein, die wir in den nächsten Jahren intensiv voran treiben werden. Mit unserem breiten Simatic-IT-MES-Angebot erhalten unsere Kunden einen starken Hebel, mit dem sie die Total Cost of Ownership und die Live Cycle Costs nachhaltig beeinflussen können. Hierzu ein Beispiel: Für die F&B-Branchen wird eine Gesetzesänderung ab 2005 ganz wichtig: Zwecks „Rückverfolgbarkeit“ müssen Lebensmittel, die in der EU in Verkehr gebracht werden oder bei denen davon auszugehen ist, dass sie in der Gemeinschaft in Verkehr gebracht werden, „ausreichend“ gekennzeichnet werden. Hier werden wir auf Basis des Simatic-IT-MES-Moduls „Trace & Tracking“ eine branchenspezifische Lösung entwickeln und anbieten.
Außerdem werden wir Industry Suites für F&B erarbeiten, ein speziell für die F&B-Kunden zugeschnittenes Siemens-Angebot – von den Automatisierungsprodukten und Produkten zur Energieversorgung bis zur MES-Integration der Produktion in die Geschäftsprozesse, vom branchenspezifischen Verfahrens-Know-how bis zu Dienstleistungen.
dei: Wo liegen Ihre wirtschaftlichen und strategischen Ziele für das Jahr 2003?
Trummer: Wir wollen unsere Partnerschaften zu OEM- und Systemintegratoren stärken, die sich auf die F&B Industrie spezialisiert haben. Über diese wollen wir noch weiter und intensiver Marktpotenziale ausschöpfen.
Bisher haben wir unser Geschäft überwiegend in Europa betrieben – mit Ausnahme des Accountmanagements für zwölf globale Kunden mit deren weltweiten Niederlassungen.
Derzeit erarbeiten wir Länderkonzepte, in deren Rahmen wir unser Geschäft per Know-how-Transfer und Anschubunterstützung auf eine globalere Basis stellen wollen. Wir werden überall dort ein Geschäft aufbauen und betreiben, wo wir gemeinsam mit unseren Länderverantwortlichen vor Ort mittel- bis langfristig einen Markt erkennen. In unserer OEM- und Systemintegratoren-Strategie werden international agierende Food-OEM wichtige Multiplikatoren für ein weltweites Geschäft sein.
dei: Welche Produkt-Neuvorstellungen planen Sie zur Anuga FoodTec in Köln im April? Welchen Stellenwert messen Sie dieser Veranstaltung bei?
Trummer: Wir werden Braumat based on PCS7 zeigen, mit dem sich ganze Produktionsstätten durchgängig automatisieren lassen – von der Malzannahme bis zur Abfüllung. Mit Braumat wird die Anlagenstruktur einer Brauerei und der Brauprozess direkt abgebildet – gemäß Standard ISA-S88. Damit lassen sich Anlagen effizient planen und betreiben. Darüber hinaus präsentieren wir Simatic-IT-MES-Produkte speziell für F&B, mit denen wir die Betriebsabläufe optimieren können. Der Anuga FoodTec messen wir einen sehr hohen Stellenwert bei – sie ist weltweit die wichtigste Automatisierungs-Messe für Nahrungsmittel und damit der zentrale Treffpunkt mit Kunden, OEM und Systemintegratoren.
dei: Welche Entwicklungstendenzen sehen Sie im Bereich Anlagenplanung, Prozessautomatisierung und Produktionslogistik in der Lebensmittelindustrie?
Trummer: Ein Trend ist, die Supply Chain vom Rohstoff bis zur Auslieferung des Produktes an den Einzelhandel im Griff zu haben. Hierzu muss der Automatisierungs-Lieferant die geeigneten Systeme und Lösungen zur Verfügung stellen.
Ein weiterer Trend ist die „Simulation“ – von der Planung über das Engineering bis zum Betrieb. Zukünftig werden zunehmend Teile einer Anlage bis hin zu Gesamtanlagen im Rahmen einer Simulation modelliert, getestet und optimiert. Die dabei gewonnenen Daten werden dann „automatisch“ in die Automatisierungsgeräte heruntergeladen – und dort dann gegebenenfalls nur noch konfiguriert und feinparametriert. In der Simulation stecken enorme Einsparpotenziale: Es wird nur noch einmal „engineered“. Der gesamte Prozess – von der Idee bis zur Inbetriebnahme und Produktion – wird wesentlich kürzer. Das heißt, die Total cost of ownership sinkt. Bis dieses Modell jedoch in aller Schönheit umgesetzt ist und läuft, wird noch Zeit vergehen – die ersten Schritte in dieser Richtung sind wir aber bereits gegangen.
Halle 9.1, Stand C029
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