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Sieben Jahre Bissingen

Touchscreen-Terminals steuern die Produktions- und Abfüllprozesse bei der süddeutschen Molkerei Gropper
Sieben Jahre Bissingen

Die Molkerei Gropper GmbH & Co. KG hat kontinuierlich in modernste Technik investiert, nicht nur bei Lagerräumen, Abfüllanlagen oder Tanks, sondern auch bei der IT. Für die Industrie-PCs von Noax hat sich die Unternehmensführung vor allem wegen ihrer extremen Robustheit entschieden. So verrichten manche PCs bereits seit sieben Jahren ihren Dienst in Bissingen.

Steffen J. Paul

Die Abfüllhalle der Molkerei Gropper in Bissingen ist ein Gewirr aus Tanks und Stahlrohren. Klappernd und klirrend bewegen sich Milchflaschen und Plastikträger auf den dunkelgrünen Förderbändern durch den Raum. Aus verschiedenen Anlagen entweicht Wasserdampf mit lautem Zischen. Vor einer etwa drei Meter hohen Maschine aus Edelstahl steht ein Mitarbeiter und legt neue Milchkartons in einen Einfüllschacht. Ein kurzer Blick auf den Industrie-PC sagt ihm, dass der Auftrag noch nicht abgearbeitet ist. Durch ein Glasfenster kann man beobachten, wie ein Gebläse die Kartons entfaltet und Milch aus einem Ausfüllstutzen zielsicher in die Verpackungen fließt. Trotz der ständigen Erschütterungen landet kein Tropfen daneben. Sobald die Kartons das entsprechende Volumen aufgenommen haben, versiegelt sie die Maschine und transportiert sie über ein Förderband in den Versandbereich. Unmittelbar nachdem die Kartons die Anlage verlassen haben, bringt ein extrem feiner Tintenstrahldrucker das Mindesthaltbarkeitsdatum an. Alles läuft automatisch.
Permanenter Einsatz
Seit 1994 hat das Unternehmen rund 55 Millionen Euro in neue Gebäude und vor allem in neue Technologien investiert. Und bereits im Jahr 1998 orderte die Unternehmensleitung die ersten Industrie-PCs von Noax, um die Abfüllprozesse zu steuern. Mittlerweile ist der Bestand der Industrierechner auf 30 Stück angewachsen. Die Computer der ersten Stunde leisten – sieben Jahre später – immer noch ihren Dienst. Die Mitarbeiter der Molkerei Gropper setzen die Industriecomputer nicht nur beim Steuern der Abfüllprozesse ein, sondern auch um die Rezepturen von veredelten Produkten, beispielsweise Fruchtjogurt oder Getränke auf Milchbasis, zu überwachen und um das Kommissionieren rationeller zu gestalten. In den Produktionsräumen von Gropper stehen Geräte vom Typ C 12, C 15 und P 15, also Computer aus der Compact- und der Panel-Serie. Für die Steuerung der Abfüllmaschinen und im Versand kommen Rechner aus der Compact-Serie zum Einsatz, für das Kontrollieren der Zugaben von Aromen, Fruchtzubereitungen und ähnlichen Zusatzstoffen verwendet Gropper ein Gerät der Panel-Serie. Alle Rechner entsprechen der Schutznorm IP 65. Das heißt, es dringen weder Stäube, noch Wasser oder andere Flüssigkeiten in das Innere der Computer und richten dort Schaden an. Ein Punkt, auf den Gropper sehr viel Wert legt, denn die Industrie-PCs werden regelmäßig mit Desinfektionsmitteln unter Hochdruck gereinigt und sind im laufenden Betrieb ständig Wasserdampf, Spritzwasser und Zusatzstoffen in Pulverform ausgesetzt. Auch die Steckerabdeckungen verfügen über Kabelführungen gemäß Schutzart IP 65 und weisen Flüssigkeiten ab.
Wasserdicht und schockresistent
In seinen Rechnern verarbeitet Noax ausschließlich industrietaugliche Komponenten und verzichtet vollkommen auf Steckverbindungen. Derartige Verbindungen sind sehr anfällig, vor allem halten sie den Vibrationen bei einem Einsatz unter Produktionsbedingungen nicht Stand. In den IPCs sind daher sämtliche Komponenten einschließlich der Festplatte hochfest fixiert, weshalb dem Rechner weder Erschütterungen noch starke Stöße, wie sie etwa durch Hubwagen verursacht werden können, etwas ausmachen. Das Innenleben der Rechner wurde so entworfen, dass entstehende Wärme schnell nach Außen abgeleitet wird. Auf anfällige Außenlüfter, die den Produktionsbedingungen der Industrie nicht gewachsen sind, kann daher vollkommen verzichten. Ein Intel Pentium-III-Prozessor mit einer Taktrate von 700 MHz hält darüber hinaus die Abwärme in Grenzen. Sämtliche IPCs sind mit einem analog resistiven Touchscreen ausgestattet. Dieser lässt sich genauso problemlos bedienen wie eine Maus. Die IPCs reagieren punktgenau auf die Eingaben durch ihre User; andere Reize, Wassertropfen beispielsweise, die auf dem Screen landen, lösen keine Reaktion aus. Fehleingaben, die im industriellen Umfeld erheblichen Schaden anrichten können, sind dadurch ausgeschlossen. Die Geräte verfügen über jeweils zwei ISA/PCI-Slots, zwei COM-und zwei USB-Anschlüsse. Darüber hinaus lassen sich noch diverse Peripheriegeräte wie Barcode-Scanner, Tastaturen oder Modems anschließen. Gropper hat die meisten seiner Geräte durch eine Tastatur erweitert, weil die Mitarbeiter dadurch schneller Texte eingeben können. Die meisten IPCs bei Gropper entstammen der Compact-Serie. Dieser Gerätetyp zeichnet sich besonders durch seine robuste und kompakte Bauweise aus. Darüber hinaus lassen die Compact-IPCs durch ein reichhaltiges Montagezubehör in der jeweiligen Umgebung anbringen, und das natürlich in industrietauglicher Qualität. Spezielle Schockabsorberplatten sorgen dafür, dass das ständige Rütteln, das beispielsweise eine Abfüllmaschine erzeugt, gar nicht erst zum Rechner vordringt.
Um die Mischungsverhältnisse der Zusatzstoffe für Jogurt und Milchmixgetränke zu kontrollieren, setzt Gropper einen IPC der Panel-Serie ein. Vom Warenwirtschaftssystem SAP/R3 erhält die Mischanlage die Sollangaben über die Zusatzstoffe, das heißt, wie viel Zucker, Aromen und Ähnliches laut Rezept dem Milchprodukt zugesetzt werden soll. Mitarbeiter von Gropper ermitteln die Zugaben mittels eines Barcode-Scanners und übertragen die Daten an den Rechner und dieser quittiert, ob die entsprechenden Zugaben erfolgt sind. Auf dem Bildschirm lassen sich diese Informationen ablesen. Bei Bedarf werden die Zugaben korrigiert. Die Geräte der Panel-Serie sind als Teil des Gehäuses in die jeweilige Maschine eingebaut. Dadurch benötigt der Rechner kein zusätzliches Zubehör wie Montagearme oder Ähnliches. Durch ihre geringe Bautiefe von nur 93 mm lassen sie sich problemlos in größere Anlagen einpassen. Dass die IPCs über eine geschliffene Oberfläche aus V2A-Edelstahl verfügen, macht sie außerdem für die Lebensmittelindustrie besonders attraktiv.
Robust, stabil und laufsicher
Bei der Abfüllung und dem Versand tun die IPCs der Compact-Serie ihren Dienst. Auf dem Bildschirm des IPCs, der an die Abfüllmaschine angeschlossen ist, sehen die Molkereimitarbeiter auf einen Blick, wie viele Flaschen oder Getränkekartons von einem bestimmten Produkt bereits abgefüllt sind und wie viele Verpackungseinheiten noch befüllt werden müssen. Dabei lassen sich folgende Angaben ablesen: Die genaue Bezeichnung des Produkts, beispielsweise Milch der Marke Gropper mit 3,5 % Fettgehalt, das Mindesthaltbarkeitsdatum, die auszuliefernde Menge und die Anzahl der Verpackungseinheiten, die bereits befüllt sind. Gropper verkauft seine Produkte nicht nur unter dem eigenen Namen, sondern bestückt auch große Einzelhandelsketten, unter deren Handelsmarke die entsprechenden Waren angeboten werden. Die Mitarbeiter brauchen also stets exakte Angaben, welcher Kunde wie viel von welchem Produkt geliefert bekommt, um die Maschine mit dem Verpackungsmaterial des entsprechenden Kunden zu füttern. Diese Informationen liefert ihnen der Industrie-PC.
Der dritte große Bereich, in dem Gropper von Anfang an auf IPCs gesetzt hat, ist der Versand. Auf den Elektrohubwagen sind IPCs mit einer Bildschirmdiagonale von 10,5“ fest montiert und zeigen dem Kommissionierer an, welchen Kunden er zu beliefern hat und auf welchem Stellplatz sich die Ware befindet. Nach fünf Jahren Produktionszeit hat Noax diese Geräte mittlerweile von neueren Modellen der Compact-Serie ablöst. Allerdings erhalten alle IPCs nach ihrer regulären Produktionszeit noch fünf Jahre so genannten passiven Support. Das heißt: noax garantiert, dass die Industriecomputer innerhalb kürzester Zeit wieder zum Einsatz gebracht werden können. Sämtliche Komponenten hält der Hardwarehersteller vorrätig und kann im Fall der Fälle das defekte Teil ersetzen, um den IPC in seiner Originalkonfiguration wieder herzustellen. Der langlebige Einsatz hält die Gesamtkosten gering, was die Geräte auf der anderen Seite so wertvoll macht. Auf den Elektrohubwagen bei Gropper stehen die IPCs mehr als sieben Jahre im Dienst der Kommissionierer. Obwohl die Rechner auf den Fahrzeugen andauernd Erschütterungen und Schocks ausgesetzt sind, gab es in dieser Zeit keine nennenswerten Störungen.
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