Zutaten für Stollen wie Mehl, Zucker, gemahlene Mandeln, Orangeat und Rosinen sind bisher eine große Herausforderung bei der Umstellung von Fördersystemen in Großbäckereien. Denn die Umstellung auf neue Produkte muss manuell durch erfahrene Mitarbeiter erfolgen. Dies dauert in der Regel bis zu einer Stunde. Außerdem können bei Fachkräftemangel Engpässe entstehen.
Nicht so beim selbst optimierenden Vakuumförderer Piflow Smart von Piab. Dieser führt die Anpassungen in nur zehn Minuten genau und zügig selbst aus. Auf Basis maschinellen Lernens kann ein reibungsloser Materialfluss unter allen Bedingungen und bei Geschwindigkeiten, die exakt auf die spezifische Zutat abgestimmt sind, gewährleistet werden. Parameter können unabhängig von den Rohrleitungsdurchmessern oder Förderlängen angepasst werden. Die Anpassungen werden alle vier Sekunden erneut automatisch überprüft. Damit ist die Umstellung nicht nur schneller, sondern auch zuverlässiger.
Mit Algorithmen vorprogrammiert
Vakuumförderer mit Algorithmen vorprogrammiert
Möglich wird das durch eine Kombination aus Sensoren, elektrischer Steuereinheit und intelligenter Software. Die elektrische Steuereinheit reguliert die Zulufteinheit automatisch auf Basis von strategisch platzierten Vakuum- und Drucksensoren. Über diese wird die Vakuumpumpe gestartet oder angehalten und die Ventile im Fördersystem werden geschlossen oder geöffnet. Füllstandsensoren schützen vor Überfüllung und überwachen den Entleerungsprozess. Auf diese Weise kann der Materialfluss so justiert werden, dass sowohl die Eigenschaften der geförderten Zutaten selbst als auch Umweltkonditionen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die die Eigenschaften des Förderguts beeinflussen, aufeinander abgestimmt werden. Eine integrierte Luftfördereinheit stellt automatisch das Luftverhältnis ein und passt es während des gesamten Zyklus kontinuierlich an.
Der Vakuumförderer basiert auf der Coax-Ejektortechnologie und ist mit Algorithmen vorprogrammiert, die komplexe manuelle Timereinstellungen überflüssig machen. So ermöglicht er eine kontinuierliche, adaptive und automatische Feinabstimmung des Förderprozesses sowie die Verarbeitung vorab erstellter Programme.
Intelligente Steuereinheit
Der Vakuumförderer ist zusätzlich zu seinen Industrie-4.0-Funktionen mit weiteren Elementen ausgestattet, die ein einfaches und sicheres Produkthandling ermöglichen. Dies sind unter anderem automatische Filterreinigung, Mehrfachfilterschock und die Materialsicherheitsblockierung. Die intelligente Steuereinheit sorgt dafür, dass keine Blockaden innerhalb des Fördersystems auftreten, indem sie am Ende jedes Saugzyklus die Leerung aller senkrechten Rohrleitungsabschnitte anpasst. Gemeinsam sorgen solche Anti-Blockade- und Reinigungsfunktionen mit Luft für eine lange Lebensdauer des Förderers und seiner Filter. Das System erkennt und verhindert ebenso ein Überfüllen oder Entleeren des Behälters. Auf diese Weise kann das gesamte Füllvolumen des Behälters genutzt und so der Materialdurchsatz optimiert werden.
Neben der Förderung von neuen Zutaten kommen die Vakuumförderer auch zum Einsatz, um Zutaten wie Puderzucker, die beim Bestreuen danebengefallen sind, wieder dem Fertigungskreislauf zuzuführen. Mit einer Sauglanze wird der übrig gebliebene Puderzucker mit der Vakuumpumpe des Förderers aufgenommen und über einem Sieb in einen Behälter entleert. Von dort wird er durch den Vakuumförderer wieder per Schlauch dem Produktionskreislauf zugeführt. Auf diese Weise lassen sich Abfälle vermeiden und Ressourcen schonen.
Für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie erfüllen alle Materialien, die mit dem Fördergut in Kontakt kommen, die Anforderungen der FDA und der EG-Nummer 1935/2004. Außerdem sind sie gemäß den Richtlinien des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) ausgelegt.
Piab Vakuum GmbH, Butzbach
Autor: Johannes Krumme
Country Manager, D-A-CH,
Piab
