Deutschland steht auf der Liste der weltweit größten Weinproduzenten an zehnter Stelle. Im Jahr 2015 produzierten bundesweit knapp 45 000 Winzer rund neun Mio. Hektoliter Wein. Dazu beigetragen hat auch das Weingut Welter aus Engelstadt. Der Familienbetrieb produziert bereits in dritter Generation Wein und setzt dabei ganz auf einen ökologischen Anbau. Darüber hinaus veredelt das Unternehmen Weine von Vertragswinzern.
Welters nutzt bei der Weinherstellung die sogenannte Kaltvergärung. Dabei wird der in Edelstahltanks gelagerte Traubenmost mit einer Kühlanlage konstant auf Temperaturen zwischen 15 und 20 °C heruntergekühlt. Ungekühlt würde er sich durch die sprunghafte Vermehrung der Hefen langsam aufheizen.
Die moderne temperaturkontrollierte Gärführung ermöglicht es, den Gärprozess gezielt zügeln zu können. Das Ergebnis sind frische, reintönige und unkomplizierte Weine mit einem relativ hohen Alkoholgehalt.
Kühlanlage modernisiert
Die Weinkellerei Welter verfügt über 70 Tanks, die verteilt in verschiedenen Lagerhallen oder unter freiem Himmel stehen. Um die Kühlanlage der Tanks technisch auf den neusten Stand zu bringen, entschied sich der Weinproduzent, sie zu modernisieren. Mit der Entwicklung und Umsetzung einer neuen Kühllösung betraute er den Anlagenbauer Hüttenhein. Nun werden die Tanks in unterschiedlichen Zonen über Manschetten gekühlt, durch die ein Kühlmedium fließt. Auf diese Weise ist es möglich, die Tanks mit nahezu jeder gewünschten Temperatur zu kühlen.
Als zentrales Steuerelement für die neue Kühlanlage kommt das modular aufgebaute Mess-, Regel- und Automatisierungssystem Mtron T von Jumo zum Einsatz. Letzteres wertet die Daten der Temperaturfühler aus, die an jedem Tank angebracht sind und steuert die Temperatur mit Reglern. Darüber hinaus überwacht das System den Druck im gesamten Kühlsystem und zeichnet mithilfe einer Registrierfunktion zudem wichtige Ist-Werte auf.
Die zentrale Rechnereinheit ist in einem Schaltschrank untergebracht, der sich in einem Container im Außenbereich der Kellerei befindet. Ein Tank für die Kühlflüssigkeit sowie mehrere Pumpen für den 650-kW-Kaltwassersatz sind ebenfalls darin platziert.
Das Hauptbedienpanel ist im Büro des Kellermeisters installiert. Darüber lässt sich die Temperatur der Tanks steuern. Des Weiteren sind insgesamt 29 Ein- und Ausgangsmodule des Mtron Ts im Einsatz.
Eine Besonderheit stellen die fünf Unterverteilungspunkte dar, die auf dem gesamten Betriebsgelände verteilt sind und sich über Routermodule ansteuern lassen. Mithilfe separater Bedienpanels können Mitarbeiter hier einzelne Prozessschritte direkt vor Ort steuern. Für die Realisierung des Projekts lieferte Jumo nicht nur das Mess-, Regel- und Automatisierungssystem Mtron T, sondern zudem auch einzelne Komponenten wie Temperaturfühler und Regler. Darüber hinaus unterstützte der Messtechnikanbieter in der Rolle eines Dienstleisters das gesamte Projekt von der Aufgabenstellung bis zur Inbetriebnahme vor Ort und übernahm umfangreiche Engineering-Dienstleistungen. So programmierte das Engineering-Team des Unternehmens beispielsweise individuelle Prozessbilder.
Was den Anlagenbauer Hüttenhein und die Weinkellerei Welter überzeugte, war vor allen Dingen die einfache Parametrierung und Konfigurierung des Mtron-T-Systems vor Ort, die ohne umfassende SPS-Kenntnisse möglich sind. Auch die Flexibilität des Automatisierungssystems stellt für die Projektpartner einen Pluspunkt dar, denn es lässt sich jederzeit modular erweitern.
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