Durchgängige Konzeption

Bei Holland & Barrett werden derzeit über 100 verschiedene Produkte und Verpackungsvarianten in Burton-on-Trent versandfertig gemacht. Daher war es entscheidend, eine sehr flexible Lösung mit minimalen Umrüstzeiten zu implementieren. So wurde jede der drei Verpackungslinien mit identischen Hauptkomponenten, aber jeweils leicht unterschiedlicher Zusatzausrüstung, spezifiziert. Dadurch ist jede der drei installierten Computer-Kombinationswaagen in der Lage, eine ganz bestimmte Produktkategorie zu verarbeiten. Außerdem verfügt jede Waage über einen zusätzlichen Satz von materialberührenden Teilen, damit diese ohne Produktionsunterbrechung zur Reinigung oder zur Produktumstellung ausgetauscht werden können.

Der Verpackungsbereich ist bei Holland & Barrett auf zwei Etagen verteilt. Im oberen Stockwerk erfolgen Auswahl und Mischung. Dann werden die Produkte über Schwingförderer, Becherketten und Kreuzkopfzuführer zu den in der unteren Etage installierten Kombinationswaagen CCW-NZ-214W-S/30-PB in 14-köpfiger Ausführung zugeführt. Die gewichtsgenau verwogenen Produkte werden an-schließend von einer Schlauchbeutelmaschine verpackt und von einer Kontrollwaage DACS-W-030 mit integriertem Metalldetektor geprüft. Danach werden sie auf Vorder- und Rückseite etikettiert und gelangen über einen Drehtisch zur Endverpackung. Zum Schluss werden die vollen Kartons automatisch verschlossen und etikettiert.

Die Produkte lassen sich in drei Kategorien unterteilen: klebrige Produkte, staubauslösende Produkte und verschiedene Nussarten. Für klebrige und staubauslösende Produkte – wie Trockenfrüchte, kandierten Ingwer und Bio-Haferflocken – werden Kontaktflächen in Riffelblech sowie Schalen mit Doppelauslass und Auslaufschutz eingesetzt. Das Riffelblech sowie die Doppelauslässe der Schalen erleichtern den Produktfluss, während der Auslaufschutz eine höchste Wägegenauigkeit sicherstellt. Überwiegend staubauslösende Produkte wie Müsli, japanische Reiscracker oder Bombay-Mischungen erfordern hingegen lediglich glatte Kontaktflächen und aus-laufgeschützte Schalen. Da jede Waage über zwei komplette Sätze materialberührender Teile verfügt, kann sie jederzeit dem jeweiligen Produkt angepasst werden. So kann Holland & Barrett sehr schnell auf wechselnde Auftragseingänge reagieren. Außerdem ist es möglich, einen Satz ausschließlich zur Verwiegung von Nüssen vorzubehalten, um eine Verunreinigung von anderen Produkten mit Nuss-rückständen auszuschließen.

Ein weiteres Beispiel für die Flexibilität der neuen Verpackungslinien ist die Verwendung von unbedruckter Folie in den Schlauchbeutelmaschinen. Dadurch muss die Verpackungsmachine viel weniger bei Produktwechseln umgestellt werden. Die abgefüllten Beutel werden erst nach der Kontrollwägung und Metallprüfung auf Vorder- und Rückseite etikettiert. Die Ausbringung jeder Verpackungslinie liegt bei 70 Beutel pro Minute, abhängig von Produkt und Abfüllgewicht. Letzteres schwankt zwischen 75 und 1000 g. Bei niedrigen Gewichten kann die Ausbringung auf 110 Beutel pro Minute hochfahren werden.

Ishida war für die Spezifikation, Synchronisation und Installation aller Anlagenkomponenten verantwortlich. Durch die enge Zusammenarbeit mit Holland & Barrett bereits in der Planungsphase entwickelte Ishida eine Gesamtlösung, die auf die Anforderungen des Kunden genau abgestimmt war. Ab der endgültigen Festlegung der Projektspezifikationen benötigte Ishida lediglich vier Wochen, um die drei Anlagen zu installieren und betriebsbereit zu übergeben. Beim Einrichten der Anlagen wurden außerdem Vorkehrungen für die Kapazitätserweiterung durch eine vierte Verpackungslinie getroffen.

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