Mit dem Fast Picker TP80 geht Stäubli eigene Wege. Der High-Speed-Vierachser zeichnet sich durch extrem hohe Geschwindigkeiten beim Handhaben kleiner Bauteile (unter 1 kg) aus. Der Fast Picker erreicht Spitzenwerte von über 200 Picks pro Minute. Stäubli kündigt jetzt eine besonders geschützte Version für sensible Einsätze an offenen Lebensmitteln an.
Der Hochgeschwindigkeitsroboter TP80 erreicht weit über 200 Picks pro Minute bei Handhabungsgewichten bis 0,1 kg. Selbst bei höheren Traglasten bis maximal 1,0 kg nimmt die Performance des Fast Pickers kaum ab. Auch unter diesen Bedingungen punktet der TP80 selbst im Dauereinsatz noch immer mit Werten nahe der 200-Picks-Marke. Damit empfiehlt sich der Vierachser für Einsätze in der Lebensmittelindustrie, bei denen das Umsetzen, Sortieren oder Verpacken bei kürzesten Zykluszeiten gefragt ist.
Dabei ist der Fast Picker konsequent auf Zuverlässigkeit und Präzision getrimmt. Der Vierachser kann große Arbeitsräume mit einem Durchmesser von 1,6 m bedienen und arbei-tet mit einer Wiederholgenauigkeit von ± 0,05 mm. Die hohe Präzision ist auch nach vielen Tausend Betriebsstunden gewährleistet. Verschleißerscheinungen im Dauerbetrieb sind bei dieser Kinematik mit ihrer steifen Struktur konstruktiv ausgeschlossen. Außerdem sind alle Versorgungs- und Medienleitungen innerhalb des Arms geführt. Störanfällige Außenkabel und -leitungen sind nicht vorhanden. Der TP80 erreicht in Standardausführung die Schutzklasse IP 54 und kann optional mit Abdeckung und Faltenbalg bis IP 65 aufgerüstet werden.
Neben der technischen Gesamtperformance sieht Stäubli Geschäftsführer Gerald Vogt, der in seiner vorherigen Funktion als Leiter der Roboterentwicklung im Stammwerk Faverges das Projekt TP80 verantwortete, weitere entscheidende Vorteile der Maschine: „Der Fast Picker ist durchgängig auf Einsätze im Bereich Food ausgelegt. Der Vierachser lässt sich ohne Leistungsverlust mit lebensmittelverträglichem Öl der Klasse NSF H1 betreiben, er ist einfach zu integrieren und muss nicht in Deckenmontage direkt über den empfindlichen Lebensmitteln platziert werden. Und: In Bälde wird es den Fast Picker optional in HE-Version geben. Diese besonders geschützte Ausführung ist speziell für intensive Reinigungsprozesse in der Lebensmittelindustrie ausgelegt.“
In die Entwicklung eines lebensmittelverträglichen Öls hat man bei Stäubli in enger Zusammenarbeit mit einer Partnerfirma viel Zeit investiert und einen Schmierstoff entwickelt, der zwei entscheidende Vorteile vereint. Erstens wird das neu entwickelte H1-Öl den speziellen Anforderungen der Stäubli-Roboterantriebe optimal gerecht und garantiert somit deren maximale Lebensdauer. Zweitens unterliegt die Dynamik der Roboter im Betrieb mit H1-Öl keinerlei Einschränkungen. Das heißt, die TP80 können auch mit lebensmittelverträglichem Öl ihre maximale Performance ausspielen und unterliegen keinerlei Restriktionen, wie das bei Maschinen vieler Markt-begleiter der Fall ist.
Kein Kontaminationsrisiko
Dank seiner speziellen Konstruktionsweise ermöglicht der Fast Picker die Umsetzung neuer Automatisierungskonzepte in der Lebensmittelindustrie. Moderne Zellenkonzeptionen mit platzsparender Auslegung und erhöhter Roboterdichte sowie die einfache Integration des TP80 lassen Anwenderwünsche nach maximaler Produktivität und Nachhaltigkeit Realität werden.
Dabei stellt nicht zuletzt die einfache Integration des TP80 ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal zu bekannten Deltakinematiken dar: „Besonders relevant im Foodsektor ist die Positionierung des Roboters. Während Deltakinematiken zwangsweise direkt über dem Produkt an der Decke montiert werden müssen, sind die Fast Picker TP80 per Wand- oder Bodenmontage seitlich an Lebensmittellinien anzuordnen. Im Falle einer Undichtigkeit der Roboter führt die Deckenmontage unausweichlich zu einer Kontamination der Lebensmittel, während die seitliche Anordnung der TP80 zu keinerlei Produktverunreinigung führt“, betont Gerald Vogt.
Schnelle und einfache Reinigung
Hinzu kommen weitere Pluspunkte: So können die TP80 für die im Foodsektor häufig anfallenden Reinigungsprozesse einfach seitlich aus der Linie geschwenkt und mit flüssigen Medien intensiv gereinigt werden. Bei deckenmontierten Deltakinematiken gestaltet sich die Reinigung erheblich aufwendiger, um nicht zu sagen problematisch. Die Reinigungsflüssigkeiten verteilen sich dabei von der Decke in der kompletten Zelle, gelangen zwangsläufig auf die darunterliegenden Transportbänder sowie auf empfindliche Anlagenkomponenten wie Sensoren, Bildverarbeitungssysteme und dergleichen. Die Reinigung von TP80-Zellen ist im Vergleich dazu auf sehr elegante Art und Weise zu erledigen. Das Prozedere ist erheblich schneller durchzuführen, reduziert somit teure Stillstandzeiten und trägt zu einer deutlich höheren Anlagenverfügbarkeit bei.
Für Applikationen mit höchsten Hygienestandards im Lebensmittelsektor wie beispielsweise in der Primärverpackung bietet Stäubli den TP80 ab dem dritten Quartal 2015 optional in HE-Ausführung an. Die Zusatzbezeichnung HE steht für Humid Environment und kennzeichnet die Stäubli-Modelle, die für den Einsatz in Feuchträumen oder unter Spritzwasserbeaufschlagung speziell modifiziert sind. Die HE-Versionen trotzen den zum Teil mehrmals täglich anfallenden Reinigungsprozessen erfolgreich, während konventionelle Roboter hier sofort den Dienst quittieren würden.
Auch an Anwender, die mehr als „nur“ einen hochleistungsfähigen Picker suchen, hat Stäubli gedacht. Mit der Load-Sharing-SoftwareLinemanager wird der TP80 zur Komplettlösung. Das Tool ist für hochkomplexe Sortier- und Verpackungsaufgaben vom Band gedacht, bei denen eine hundertprozentig zuverlässige Lösung beim Abgreifen, Sortieren und Abpacken an Linien mit mehreren Robotern gefordert ist. Das Softwarepaket übernimmt die komplette Synchronisation der Linie.
www.prozesstechnik-online.deSuchwort: d815stäubli
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