Syntegon Technology, ehemals Bosch Packaging Technology, hat im firmeneigenen Test- und Entwicklungslabor im schweizerischen Beringen ein Paper-on-form-Nachrüstset für horizontale Schlauchbeutelmaschinen entwickelt, mit dem sich Barrierepapiere verarbeiten lassen. Das Nachrüstset besteht aus einer Schlauchbeutelformung und einem auf das Papier angepassten Siegelwerkzeug. Die Installation ist auf horizontalen Schlauchbeutelmaschinen verschiedener Generationen möglich.
Papier riss- und faltenfrei verarbeiten
Da Papier sowohl aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird, als auch recyclingfähig und biologisch abbaubar ist, ist dieses Material bei Herstellern und Konsumenten gleichermaßen beliebt. Schlauchbeutel aus Papier bieten daher eine echte Alternative zu Kunststoffbeuteln. Papierverpackungen bieten außerdem den Vorteil, dass Verbraucher gleich an Optik und Haptik erkennen, dass es sich um ein nachhaltigeres Material handelt.
Die Verarbeitung von Papier bringt jedoch einige Herausforderungen mit sich. Das Papier muss so geformt und verarbeitet werden, dass seine Barriereeigenschaften bestehen bleiben. Außerdem muss sichergestellt sein, dass das Material während des Siegelns nicht beschädigt wird. Die Formeinheit von Syntegon formt das Papier falten-, riefen- und rissfrei, während die maßgeschneiderten Kalt- und Heißsiegelwerkzeuge schonend die Siegelnähte erzeugen.
Das Paper-on-form-Nachrüstset kommt bereits auf bestehenden Anlagen internationaler Hersteller für die Verpackung von Schokoladentafeln in Papier zum Einsatz. Das Ziel war, Papierverpackungslösungen für bereits installierte Maschinen zu entwickeln, damit Hersteller flexibel zwischen verschiedenen Formaten wechseln können – und zwar ohne Kompromisse hinsichtlich Geschwindigkeit und Ausbringungsmenge.
Maßgeschneiderte Lösungen
Um beste Siegelergebnisse zu erzielen, entwickelt Syntegon Technology für jeden Anwender individuelle Siegelbacken, die speziell auf die gewünschten Materialeigenschaften und Packungsgrößen des Herstellers angepasst sind. Zunächst stellen die Experten 3-D-gedruckte Komponenten her, um die Prototypen im eigenen Testlabor auf Herz und Nieren zu prüfen, bevor die tatsächlichen Komponenten aus Stahl erstellt werden. Die Tests sowie erste Praxisprojekte zeigen keinerlei Einschränkungen in der Ausbringungsmenge. Dies belegt, dass Papier ebenso maschinengängig sein kann wie herkömmliche Verpackungsmaterialien.
Es gibt aktuell eine breite Palette von Papierlieferanten, die eine Vielzahl von Papieren mit unterschiedlichen Barriereeigenschaften anbieten. Das Nachrüstset Paper-on-form kann sowohl für verschiedene Papiersorten als auch konventionelle Materialien verwendet werden, was eine schrittweise Umstellung auf Papier ermöglicht. Die neue Formeinheit und die individuellen Siegelwerkzeuge können auf unterschiedlichen Syntegon-Maschinen verschiedener Generationen installiert werden, beispielsweise auf den Sigpack-Schlauchbeutelmaschinen oder der Pack Series.
Sicherer Verpackungsschutz
In Papier verpackte Produkte erfordern
eine besonders schonende Handhabung im nachfolgenden Verpackungsprozess. Um Risse im Papier zu vermeiden und die schützenden Barriereeigenschaften von der Produktion bis in den Handel aufrechtzu erhalten, erfordert es einen ganzheitlichen Ansatz während der gesamten Lieferkette. Als Systemanbieter stellt Syntegon Technology von der Primär- und Sekundärverpackung bis hin zur Transportverpackung
alles zur Verfügung, um einen sicheren und nachhaltigen Verpackungsansatz
bieten zu können. Abgerundet wird das Portfolio durch umfangreiche Serviceleistungen wie präventive Wartung und Ersatzteilmanagement.
Syntegon Technology GmbH, Waiblingen
Autor: Christoph Langohr
Projektleiter Nachhaltigkeit für die horizontale
Verpackung,
Syntegon Technology