Startseite » Food » Verpackungstechnik (Food) »

Papierbasierte Verpackungen für Mini-Schokoladentafeln

Hochwertig und umweltfreundlich
Papierbasierte Verpackungen für Ritter Sport Minis

Die Recyclingfähigkeit der Verpackung spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, den ökologischen Fußabdruck von Lebensmitteln zu verbessern. Ritter Sport hat sich daher zum Ziel gesetzt, papierbasierte Verpackungen zu verwenden. Anlagenseitig unterstützt Syntegon Technology den Schokoladenhersteller. Ein aktuelles Beispiel für die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen ist die Entwicklung von Standbeuteln aus Papier für die Ritter-Sport-Mini-Editionen.

Nachhaltigkeit gehört schon seit Jahren zum Leitbild von Ritter Sport. Bereits 1991 verpflichtete sich das Unternehmen, sämtliche Produktionsprozesse nachhaltig zu
gestalten. Seit 2018 ist Ritter Sport der erste große Hersteller von Schokoladentafeln, der für seine Produkte ausschließlich zertifizierten nachhaltigen Kakao bezieht. Parallel dazu begann das Unternehmen, papierbasierte Verpackungsalternativen für seine charakteristischen quadratischen Schokoladentafeln zu entwickeln. Mit Syntegon Technology hat Ritter Sport unlängst neue Ansätze für die Ritter Sport Mini-Editionen erprobt.

„Wir wollten ein Material aus nachwachsenden Rohstoffen verwenden, das sich über den Papier-Recyclingstrom entsorgen lässt. Das bedeutete auch, eine passende Verpackungsmaschine zu finden, die Papier und verschiedene Verpackungsformate schonend, flexibel, zuverlässig und bei hoher Geschwindigkeit verarbeitet“, sagt Ivo Buncuga, technischer Leiter bei Ritter Sport.
Anstelle der bisher üblichen, mit Kunststofffolie umwickelten Papiertrays entschied sich das Unternehmen für papierbasierte Verpackungen. Papier lässt sich in vielen Ländern besonders gut in Wertströmen recyceln, denn die Abläufe sind gelernt. Zudem bietet das Material besondere haptische Eigenschaften, die einen aufmerksamkeitsstarken Auftritt am Point of Sale unterstützen.

Papiertests führten zur Lösung

Grundsätzlich muss Papier schonender
behandelt werden als Kunststofffolie. Da es steifer und weniger robust ist, kann es
während des Verpackungsprozesses beim Formen und Füllen mit Produkten knittern oder reißen. Es benötigt entsprechend viel Fachwissen, um das Material auf Hochgeschwindigkeitsverpackungsmaschinen einwandfrei zu verarbeiten. Das perfekte Zusammenspiel zwischen Bediener, Maschine, Produkt und Material hatte deshalb höchste Priorität bei den Analysen von Syntegon und Ritter Sport. „Wir untersuchten verschiedene Verpackungsarten und Papiermaterialien, bevor wir uns auf die passende
Lösung für das Produkt festlegten“, sagt Buncuga. Zunächst führten die Unternehmen Papiertests auf einer vertikalen Verpackungsmaschine SVE 2520 durch, um zu sehen, wie sich die verschiedenen papierbasierten Verpackungsmaterialien auf der Maschine verhalten. Anschließend optimierten sie die technischen und materiellen Anforderungen, um einen stabilen und zuverlässigen Prozess mit dem ausgewählten Papiermaterial zu ermöglichen.

Nach Auswertung der Testergebnisse setzte sich ein Standbeutel aus Papier für verschiedene primärverpackte Schokoladentafeln wie die Ritter Sport Minis oder Schokowürfel durch. Die Haptik dieser recycelbaren Lösung unterstreicht den positiven ersten Eindruck des Produkts. Für die stabilen, glatten sowie biege- und rissfesten Papierbeutel rüstete Syntegon die bestehende vertikale Verpackungsmaschine SVE 3220 um.

„Weil Syntegon als erstes Unternehmen auf dem Markt vertikale Papierbeutel verarbeitete, war die Expertise entsprechend groß“, erläutert Buncuga. „Syntegon hat uns während des gesamten Prozesses mit wertvollen Verbesserungsvorschlägen unterstützt.
Gemeinsam haben wir zahlreiche Herausforderungen gemeistert, von den ersten Testläufen am Syntegon-Standort in Weert bis hin zum Launch des fertigen Produktes im Frühjahr 2021.“

Flexibilität im Fokus

Eine weitere Projektanforderung war Flexibilität. Da bei Ritter Sport die Minis nicht von Anfang an überall in Papierbeuteln vermarktet werden, musste die Lösung für unterschiedliche Verpackungsmaterialien und -stile anpassbar sein. Die SVE zum vertikalen Befüllen von Beuteln verarbeitet sowohl Papier als auch Kunststofffolie. Bei der entwickelten Doy-Beutelverpackung produziert die Maschine bis zu 60 Papier- oder 80 Kunststoffbeutel pro Minute. Format- und Materialwechsel lassen sich schnell und einfach durchführen, um Stillstandzeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Mit der Maschine können auch Kissenbeutel in beiden Materialien mit einer Leistung von bis zu 100 Stück pro Minute verpackt werden.

Die entwickelte papierbasierte Verpackung markiert für Ritter Sport einen Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit. Abgehakt ist das Thema beim deutschen Schokoladenhersteller damit aber noch lange nicht. „Wir haben spannende Projekte in der Pipeline. Mit Syntegon suchen wir aktuell nach Ansätzen, um Papier als Primärverpackung für unsere bekannten quadratischen Schokoladentafeln zu nutzen“, sagt Buncuga.

Herausforderung Papierverpackung

Ein empfindliches Produkt wie Schokolade stellt Papier vor ganz besondere Herausforderungen. Als Primärverpackung muss das Material mit ausreichend Barriereschutz für einen optimalen Produktschutz sorgen – und je nach Geschmacksprofil und Inhaltsstoffen auch weitere Anforderungen erfüllen. Mehr Nüsse, Nougat oder fruchtige Füllungen bedeuten einen höheren Fettanteil, der wiederum stärkere Barriereeigenschaften erfordert. Das Gleiche gilt, wenn Alkohol oder verschiedene Aromen in
der Schokolade für einen komplexen
Geschmack sorgen. In diesen Fällen ist voll recycelbares Polypropylen aktuell immer noch das nachhaltigste Verpackungsmaterial.

Für den Beginn der Entwicklungsphase eignen sich Schokoladentafeln mit einem hohen Kakaoanteil für eine Primärverpackung aus Papier besser. In einem Pilotprojekt entwickelten Ritter Sport und Syntegon papierbasierte Verpackungen für erste Produkte. Die größte Herausforderung bestand darin, die Zwickelnaht so zu erzeugen, dass die fertige Verpackung robust bleibt und die
typische „Knick-Pack“-Funktion beibehält. Mit Unterstützung des Kompetenzzentrums in Beringen wurden erste Testläufe mit 100 g Schokolade auf bestehenden horizontalen Schlauchbeutelmaschinen der Pack-Serie von Syntegon durchgeführt. Die Maschinen arbeiteten mit der neuen Formschulter des Nachrüstsets Paper-on-Form, die speziell für kaltgesiegeltes Papier ausgelegt ist. Bei der Formung belastet sie das Papier weniger, da Formeinheit und Siegelbacken auf die gewünschte Packungsgröße und die
Materialeigenschaften vorkonfiguriert sind.

Weitere Zusammenarbeit geplant

Im Herbst 2020 testete Ritter Sport eine kleine Menge der in Papier verpackten Schoko-Gras-Tafeln in einem ausgewählten Testmarkt. Schritt für Schritt wird Ritter Sport weitere Primär- und Sekundärverpackungen auf Papier umstellen. Für das Unternehmen schließt sich damit der Kreis zur Partnerschaft mit Syntegon: Vor mehr als 45 Jahren erfand der Schokoladenhersteller
gemeinsam mit den Syntegon-Experten am ehemaligen Tevopharm-Standort im niederländischen Schiedam das charakteristische Knick-Pack-Format. „Bis heute stehen wir in engem Kontakt und arbeiten gemeinsam an neuen Verpackungslösungen. Auch diesmal konzentrieren wir uns auf nachhaltige Versionen unserer Verpackungen, die trotzdem das charakteristische Design haben“, schließt Buncuga.

Syntegon Technology GmbH, Waiblingen

Halle 1, Stand 204


Autor: Oliver Maier

Area Sales Manager,

Syntegon Technology

Unsere Whitepaper-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de