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Pasta aus Mais und Reis

Anlagen zur Herstellung glutenfreier Teigwaren
Pasta aus Mais und Reis

Mais- und Reisteigwaren sind eine Bereicherung für Menschen, die eine Unverträglichkeit gegenüber Klebereiweißstoffen in Weizen haben. Das im Folgenden vorgestellte Verfahren und die Anlagen dazu garantieren jederzeit eine Teigwarenproduktion gemäß den gesetzlich vorgegebenen Vorschriften und Richtlinien. Hergestellt werden können sowohl kurz geschnittene Teigwaren wie Penne und Rigatoni als auch Langwaren in Form von Spaghetti.

Werner Seiler

Die Bedürfnisse der Bevölkerung unterliegen einem steten Wandel, dadurch müssen auch immer wieder die Lebensmittel an die neuen Anforderungen angepasst werden. So auch im Bereich der Teigwaren. Einerseits sind die traditionell erforderlichen Rohstoffe nicht in allen Ländern frei zugänglich und andererseits sind große Bevölkerungsschichten nicht in der Lage Weizenteigwaren zu verzehren, da sie an einer Ernährungsstörung leiden, die auf einer Unverträglichkeit von Klebereiweißstoffen, den Glutenen, beruht. Eine Alternative sind hier Teigwaren, die aus Mais, Reis, Stärken und Additiven hergestellt werden.
Traditionelle Teigwarenformen
Bühler hat einen Prozess für die Verarbeitung von Reis und Mais zu kleberfreien Teigwaren entwickelt und erfolgreich umgesetzt. In Italien wurde erstmals eine industrielle Anlage in Betrieb genommen, die in der Lage ist, nach diesem Verfahren 1000 kg/h Reis- oder Maisteigwaren herzustellen. In diesem Betrieb werden ausschließlich kleberfreie Rohstoffe verarbeitet, somit kann den Abnehmern und den Konsumenten eine 100%-ig kleberfreie Teigware garantiert werden.
Als Ausgangsprodukte für die Herstellung der Mais- und Reisteigwaren kommen Maismehle mit einer Korngröße kleiner 0.350 mm, hergestellt aus weißem oder gelbem Mais und den Sorten Polentamais, Us Yellow Constanza, Amarillo etc., und Reismehle, die ebenfalls eine Korngröße kleiner 0.350 mm aufweisen, zum Einsatz. Beim Reis werden hauptsächlich Reismehle vom Typ Indica verarbeitet. Als Endprodukte können alle traditionellen Teigwarenformen hergestellt werden. Dies sind kurz geschnittene Teigwaren, wie Penne, Hörnchen, Spiralen etc. und Langwaren wie Spaghetti.
Anlagenausrüstung
Als Grundlage der Produktionsanlagen werden die Pressengeneration Polymatik und die Trockner der C-line-Generation eingesetzt. Für den Prozess zur Herstellung der Mais- und Reisteigwaren war die Polymatik-Presse mit einer Zusatzausrüstung zu versehen, um die dafür notwendige Wärme-/Feuchtebehandlung in den Rohstoffen zu erreichen. Die Presse zeichnet sich durch einen schnellen und schonenden Knet- und Formgebungsprozess aus. In 20 s wird bei traditionellen Teigen mit Weizenmehlen oder -grießen eine optimale und homogene Kleberproteinstruktur erreicht und ausgebildet. Polymatik ist als geschlossenes System ausgebildet. Die Presse vermischt alle Rohstoffe homogen und unter Berücksichtigung aller hygienischen Aspekte. Aufgrund der Zwangsförderung und den kurzen Mischzeiten treten keine Oxidationen auf, wodurch die Farbpigmente erhalten bleiben. Als wirtschaftlichen Faktor nicht zu vernachlässigen sind die kurzen Anfahr- und Auslaufzeiten.
Stärke gezielt modifiziert
Die Qualität der Reis- und Maisteigwaren ist geprägt durch den Verarbeitungsprozess in der Polymatik-Presse. Bei der Teigwarenstruktur von traditionellen Weizenteigwaren bilden die Kleberproteine ein festes wasserunlösliches Gerüst um die Stärkekörner. Nicht so bei Teigwaren, die aus den Rohstoffen Mais und Reis hergestellt werden. Die native Stärke ist wasserunlöslich und ohne Klebe- und Bindeeigenschaften. Mit der speziell entwickelten Wärme/Feuchte-Behandlung wird die im Rohstoff vorhandene Stärke in der Polymatik-Presse gezielt modifiziert. Dabei wird die native Stärkestruktur aufgebrochen und die Stärkekörner werden quellbar gemacht. Das führt dazu, dass diese instantisierte Stärke in Abwesenheit des Weizenklebers leichter verdaubar ist. Zudem lässt die veränderte Stärkequalität eine kleberfreie Teigware mit Produktqualitäten von klassischen Teigwaren aus Hartweizengrieß zu. Dies gilt auch für das Aussehen und das Kochverhalten.
Prozesse zentral gesteuert
In der Kurzwarenanlage für die Herstellung von Mais- und Reisteigwaren werden die einzelnen Prozessschritte mit Rohstoffaufbereitung, Teigherstellung über die Polymatik-Presse sowie Trocknen und Kühlen der Teigwaren über die Prozesssteuerung Pastelec geregelt und gesteuert. Diese Steuerungstechnologie garantiert zu jedem Zeitpunkt eine optimale und gleich bleibende Produktqualität. Die Langwarenanlage zur Herstellung von Spaghetti ist mit der Trocknungslinie C-line ausgestattet. Sie gewährleistet eine optimale Abtrocknung bei hohen Temperaturen. Die Anlage ermöglicht aber auch eine konstante und geregelte Produktendfeuchte und damit eine optimale Produktqualität.
Zu den Vorteilen dieser Technik gehören die Erweiterungsmöglichkeit der Produktion mit Produkten, die eine größere Wertschöpfung ermöglichen und die Verarbeitung von kostengünstigeren und lokalen Rohstoffen. Weiterhin kann die Vielfalt an Formen und Darreichungsmöglichkeiten von landesüblichen Grundnahrungsmitteln vergrößert werden. Im Speziellen lassen sich mit den Verfahren ebenfalls funktionale Lebensmittel herstellen, die Einfluss auf die Verdaulichkeit und damit auch auf den Blutzuckerspiegel nehmen. All diese Vorteile ermöglichen die Erschließung neuer Märkte.
dei 401

Ein geschmackvolles Geschäft
Leicht verdauliche Pasta aus preisgünstigen Rohstoffen mit erschwinglichem Aufwand herzustellen, reizt auch Unternehmer im Kernland der Pasta, in Italien. Bühler-Kunde Andriani hat in Italien eine industrielle Anlage für glutenfreie Pasta aus Mais und Reis in Betrieb genommen. Gute Geschäfte mit gutem Geschmack zu verbinden, ist typisch für Felice Andriani. Seine Pasta felicia ist feinste Pasta ohne Weizenkleber. Weizen oder Roggen werden in diesem Werk gar nicht mehr verarbeitet oder gelagert. „Wir vermarkten unsere Reis- oder Mais-Pasta mit einem ganz einfachen Trick“, schmunzelt Andriani, „wir lassen die Leute einfach probieren. Und sie sind durchweg begeistert.“ Ein klarer Fall von Mundpropaganda also. „Diese Topqualität in Geschmack und Konsistenz konnten wir nur mit Bühler-Technologie erreichen.“
Grundlage des Produktionsprozesses sind die Pressengeneration Polymatik und die Trockner der Baureihe C–line. Eine spezielle Behandlung mit Hitze und Feuchtigkeit verleiht den kleberfreien Rohstoffen jene Eigenschaften, die sie für eine kochfeste, geschmackvolle Pasta brauchen. Schöne, wohlschmeckende Pasta einmal nicht aus Du-rumweizen zu erzeugen, sondern aus anderen Rohstoffen wie Mais oder Reis, hat drei Vorteile. Die glutenfreie Pasta ist besser verdaulich, preisgünstige Rohstoffe erfahren eine hohe Wertsteigerung und bestehende Bühler-C–line-Teigwaren-Anlagen können auf die innovative Technologie aufgerüstet werden.

Weiteres zu den Teigwarenanlagen
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