Ob knuspriges Brot, Müsliflocken oder Biskuits: Swissmill sorgt dafür, dass viele Menschen täglich hochwertige Getreideprodukte genießen können. Das Unternehmen mit Sitz in Zürich besteht seit 1843. Heute gilt Swissmill mit über 200 000 t vermahlenem Getreide pro Jahr als größte Getreidemühle der Schweiz. Seit jeher gilt ein sehr hoher Anspruch an Qualität, Geschmack, Technik und Innovation. Um das zu unterstreichen, modernisierte das Unternehmen seine Produktion und integrierte eine neue Extruderlinie und eine neue Mahlanlage. „Einerseits wollten wir einen deutlich höheren Durchsatz und dadurch mehr Kapazitäten schaffen. Andererseits sollte, je nach Kundenwunsch, die Herstellung von Produkten mit individuellen Feinheitsgraden erreicht werden“, so Roland Eggli, Leiter Extrusion bei Swissmill. Auf der Suche nach einer Lösung fiel die Wahl auf die Zirkoplex-Sichtermühle 400 ZPS von Hosokawa Alpine in druckentlasteter Bauweise.
Tests überzeugten
Unterschiedliche Fraktionen wurden bislang mithilfe eines Siebes nach der Schlagmühle erzeugt. „Die Siebe haben in relativ kurzer Zeit zugebaut und deutlich geringere Mengen des gewünschten Produktes
erzeugt“, erklärt Eggli. Die zentralen
Herausforderungen: Die Anlage sollte schleißende Produkte vermahlen können und in die begrenzten Raumverhältnisse passen. Die Zirkoplex-Sichtermühle ZPS ist mit ihrer großen Mahlkammer für schleißende Produkte geeignet und ermöglicht Flexibilität in der Produktfeinheit. Außerdem lassen sich mit der Mühle Pulver mit präzisem Top Cut und steiler Partikelgrößenverteilung herstellen. Swissmill hat sich entschieden, den Prozess mit der Zirkoplex Sichtermühle ZPS in der Baugröße 400 zu vervollständigen. „Letztendlich haben uns die kompetente Beratung des Vertriebs und der Technik und die durchweg positiven Testvermahlungen im Technikum von Hosokawa Alpine überzeugt“, betont Eggli.
Im hauseigenen Technikum am Standort Augsburg bietet Hosokawa Alpine mit über 60 Maschinen Kunden die Möglichkeit, Versuche zur Systemauslegung und zur Ermittlung der verfahrenstechnischen Gewährleistungsparameter durchzuführen.
Extrudate feinst vermahlen
In der Zirkoplex-Sichtermühle ZPS ist eine Feinprallmühle mit einem Turboplex-Sichter kombiniert. Die Zerkleinerungswerkzeuge bestehen aus einem Prallschlägerwerk und einer stationär angeordneten Prallflächenmahlbahn, die den Mahlraum umgibt. Die Mahlbahn ist in Segmenten ausgeführt. Der Turboplex-Feinstsichter ist in den Oberteil der Mühle integriert.
Im ersten Arbeitsschritt wird das Aufgabematerial pneumatisch dem Vorbehälter des Mahlsystems zugeführt. Daraufhin wird es mithilfe einer Schrägförderschnecke überhoben und dosiert an eine Zellenradschleuse weitergeleitet. Die Zellenradschleuse vor der Mühle erfüllt eine Barrierefunktion und führt das Mahlgut der Sichtermühle zu.
Dadurch erfolgt eine explosionstechnische Entkopplung. Über einen seitlich angeordneten Stutzen unterhalb der Mahlbahn wird die Sichtermühle mit Luft versorgt. Der Luftstrom sorgt zum einem für den Produkttransport von der Mahlbahn zum Sichter und hat zum anderen einen kühlenden Effekt auf das Mahlgut.
Der integrierte Turboplex-Feinsichter
erzeugt ein Produkt mit präzisem Top-Cut und steiler Partikelgrößenverteilung ohne Spritzkorn. Partikel mit der gewünschten Endkorngröße werden sofort ausgetragen, ohne das Mahlwerk zu belasten. Zu grobe Partikel weist das Sichterrad ab und leitet diese wieder zu den Mahlelementen im unteren Teil des Mühlengehäuses zurück. Dort werden sie so lange zerkleinert, bis sie der vorgegebenen Feinheit entsprechen. Nur dann können sie das Sichterrad passieren und werden vom nachfolgenden Filter abgeschieden und mithilfe der Zellradschleuse ausgetragen.
Druckentlastete Bauweise
Ein entscheidender Vorteil der Mühle ist, dass das feine Endprodukt in die Staubexplosionsklasse St 1 fällt. Um dies zu gewährleisten, wurde in das Mahlsystem eine flammenlose Druckentlastung installiert. Wenn es zu einer Explosion kommt, öffnet sich durch die Druckerhöhung eine integrierte Berstscheibe und der Druck wird flammlos in den Raum entlastet.
Eine Mühle für zwei Extruderlinien
Die Projektierung, Automatisierung und
Inbetriebnahme der Zirkoplex-Sichtermühle ZPS übernahm ein Team aus Verfahrens- und Elektroingenieuren. Die Anlage steht heute am Standort in Zürich – trotz beengter Räumlichkeiten. Die bestehende Extruderlinie musste ebenfalls in die Beschickung integriert werden. „Damit steht die Sichtermühle wahlweise beiden Extruderlinien zur
Verfügung. So sind wir flexibler in der Produktion“, argumentiert Eggli.
„Unsere Ziele hinsichtlich Qualität und Effizienz haben wir erreicht. Der Durchsatz der Anlage übertrifft unsere Anforderungen“, berichtet Eggli weiter. In Zahlen ausgedrückt: Seit der Inbetriebnahme im Mai 2019 profitiert Swissmill von höheren Durchsätzen, Einsparungen in Höhe von 500 Betriebsstunden und damit erheblichen Personalressourcen.
Suchwort: Hosokawa Alpine
Autorin: Barbara Kästl
Manager New Business Development – Key Accounts Food Division,
Hosokawa Alpine
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