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Upgrade für die Abfüllung

So schützten aseptische Ventile Getränke vor Kontamination
Upgrade für die Abfüllung

Welches Ventil passt am besten zu welcher Anwendung? Um das zu klären, luden die Spezialisten von GEA Mitte September zum Fachgespräch in das Technologiezentrum des Konzerns in Büchen ein und informierten dort die hiesige Fachpresse über das neue Doppelkammerventil der D-tec-Linie, Hygieneklassen und das Abwägen von Risiken beim Abfüllen von hochsensiblen Produkten.

Ob bei der Abfüllung von Softdrinks, Fruchtsäften oder Milch: Für Produzenten ist die Auswahl der optimalen Ventiltechnologie maßgeblich für die Sicherheit im Prozess. „Tatsächlich birgt jedes einzelne Ventil ein potenzielles Risiko für eine mikrobiologische Kontamination aus der Atmosphäre“, bringt es Produktmanager Pascal Bär, der bei GEA die aseptischen Ventile betreut, auf den Punkt. „Es muss gewartet und gepflegt werden und ist eine Hürde für die effiziente Reinigung an Ort und Stelle“, so der Experte. Hinzu kommen die steigenden Produktionsanforderungen, die die Anlagenkonzeption in der Lebensmittelindustrie immer komplexer werden lässt. Umso erstaunlicher ist es, dass Ventile, die oft zu Hunderten in einer Anlage verbaut sind, in der ersten Phase bei Greenfield-Projekten oft nicht betrachtet werden. Die Konsequenz daraus ist, „dass man gegebenenfalls später an hochsensiblen Stellen in einem bestehenden System eingreifen muss“, meint Bär.

Das Risiko entscheidet

Ventile sitzen in Wächterfunktion an wichtigen Verbindungsstellen im Produktionsgefüge“, erklärt auch Sales Manager Karsten Becker. Welches Ventil am besten zu welcher Anwendung passt, entscheide sich daher zuerst anhand des Sicherheitsbedürfnis der zu verarbeitenden Produkte. Zudem hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) speziell im Bereich der Abfülltechnik mit verschiedenen Fachschriften über Hygieneklassen hilfreiche Leitlinien für die Industrie definiert. „Bei GEA haben wir dieses Konzept auf die Prozesskomponenten überführt und für unsere Ventile die drei Hygieneklassen Hygienic, Aseptic und Ultraclean eingeführt“, so Becker. Neben der angestrebten Mindesthaltbarkeit und mikrobiellen Voraussetzungen eines Produktes berücksichtigt dieses System Kontaminationsgefahren und stellt so eine Verknüpfung von hygienischen Anforderungen zwischen Maschine und zu verarbeitendem Produkt her. „Damit wollen wir Anlagenbauern und -betreibern eine Orientierung geben. Wir verstehen sie aber als Empfehlung, nicht als Beschränkung. Denn die Auswahl eines Ventils bleibt durch die hohen Anforderungen an Flexibilität, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit immer mehrdimensional“, macht Becker deutlich.

Ultracleanes Doppelsitzventil

Innerhalb dieses Ventilkonzepts stehen zwei aseptische Baureihen auf Basis des Varivent-Baukastens zur Verfügung: Die Aseptomag-Linie mit der Metallfaltenbalgtechnologie sowie die Stangenmembrantechnologie in Form der D-tec-Produktlinie. GEAs jüngster Meilenstein in diesem Portfolio ist das D-tec-Doppelkammerventil D/DV. Bei dem Stangenmembranventil ist der Leckageraum als Sterilkammer ausgeführt und mit zwei Seitenventilen hermetisch von der Umwelt getrennt. Durch die Dichtungseigenschaften der Stangenmembrane erhöht es die Mindesthaltbarkeit für Erfrischungsgetränke, Fruchtsäfte, milchbasierte und milchsäurefermentierte Produkte. Hersteller können damit die gewünschte Haltbarkeit mit weniger Konservierungsstoffen erreichen. Zudem bietet es die Möglichkeit, hygienische Produktionsprozesse mit nur einem Ventiltyp auszustatten. „Dies ist für unsere Kunden oft ein entscheidendes Kriterium. Denn das Ersatzteilhandling und die Lagerhaltung werden umso aufwendiger, je mehr unterschiedliche Ventilbaureihen korrespondieren müssen“, so Pascal Bär. Mit D-tec lassen sich nun Greenfield-Projekte nicht nur konsequent planen, sagt er. Auch ein Retrofit für das Einsitzventil bei bestehenden Anlagen ist möglich.

Aus der Fruchtküche einer Molkerei

Bei derartigen Brownfield-Projekten werden Prozesse oftmals unter Realbedingungen optimiert – das heißt, es wird an Maschinen gearbeitet, die sich im Werk im Einsatz befinden. Eine Herausforderung, die es auch in einer bayrischen Molkerei zu lösen gilt, wie GEA-Senior-Product-Sales-Manager Sönke Burmester zu berichten weiß: „Die Molkerei stellt Fruchtpürees für Joghurts her. Es treffen also hochsensible Produkte aufeinander.“ Durch die Kristallisation des Fruchtzuckers sowie die Kerne in den Sorten Erdbeer und Himbeer rücken die Fragen nach der Reinigbarkeit, den Wartungsintervallen und Standzeiten der Membrane und Dichtungen in den Fokus. Bei Testläufen mit den D-tec-Doppelkammerventilen in einer bestehenden Anlage erproben GEA und die Molkerei zurzeit, welche Vorteile in puncto Standzeiten, Lebensdauer und Reinigung Stangenmembrane gegenüber einem Faltenbalg haben, wenn sie in einer Fruchtbreiherstellung eingesetzt werden. Gerade im Umgang mit Fruchtzubereitungen können sich Partikel in den Windungen der Balge verklemmen und die Reinigung verkomplizieren. Die D-tec-Membrane bestehen demgegenüber aus einem thermoplastischen Kunststoff, der in sich flexibler ist als Edelstahl. So kann er z. B. Druckschlag kompensieren und „verzeiht bis zu einem gewissen Grad auch Prozessfehler“, sagt Bär. Käme es doch einmal zu einem Membranbruch, gewähre die Leckageerkennung eine hohe Betriebssicherheit.

Aseptische Paradetechnologie

„Wir haben in der Fruchtküche ein typisches Beispiel für das systematische Abwägen von Risiken beim Ändern der Prozesskomponenten“, fasst es Pascal Bär zusammen. Bei einem Faltenbalgventil ist im Innenraum ein Edelstahlfaltenbalg verbaut, der untrennbar mit der Ventilstange verschweißt ist. Das bedeutet, dass keine dynamisch beanspruchten Einspannstellen vorhanden sind und somit das Restrisiko für eine mikrobielle Kontamination auf das technisch bestmögliche Minimum reduziert wird. „Er ist deshalb die Paradetechnologie für höchstsensible Nahrungsmittel“, so Bär. Membrane sind dagegen flexibler, großzügiger im Handling und wegen ihrer Formgebung für das Handling von Früchten mit kleinen Kernen ideal geeignet. Das zeigt: Die Hygieneklassen schließen den Einbau der Ventile in anderen Bereichen nicht kategorisch aus. Ultracleane Stangenmembranventile können im aseptischen Einsatz durchaus einen Mehrwert darstellen.

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: GEA

Halle 7, Stand 600


Autorin: Mareike Bähnisch

Freie Fachjournalistin

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