Die fundamentale Bedeutung von Abfallvermeidung und Ressourcenschutz innerhalb der industriellen Anwendung zeigen die jüngst durch die Vereinten Nationen (UN) veröffentlichten Social Development Goals (SDGs) auf. In den hier formulierten 17 ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeitszielen mit 169 Unterzielen sind unter anderem verbesserte Produkte, Energieeinsparungen, optimierte Prozesse und der Einsatz innovativer Materialien genannt.
Viele der Einzelziele sind nicht neu. So spiegeln sich die Anstrengungen der Filterbranche seit längerer Zeit in der Verwendung unbedenklicher Filtermaterialien und einer entsprechenden Materialsubstitution wider. Aus ökologischen Gründen wurden beispielsweise Phenolharze in Filterkerzen in den zurückliegenden Jahren durch alternative Filtermaterialien ersetzt. Phenolharz gehört zu der Obergruppe der Formaldehydharze und zu den ältesten Kunststoffprodukten. Es ist verwindungssteif und wärmebeständig. Wegen seiner positiven Eigenschaften wie seiner hohen Druck- und Temperaturbeständigkeit sowie seiner Beständigkeit gegenüber aggressiven Chemikalien wurde es über Jahrzehnte für anspruchsvolle Filtrationsaufgaben genutzt. Inzwischen sind Formaldehydharze jedoch als die am häufigsten auftretende Quelle für Formaldehydemissionen im Innenraum bekannt. Und auch der Herstellungsprozess ist umweltproblematisch.
Unbedenkliche Alternativen
Die positiven Filtereigenschaften des Phenolharzes können auch andere, in der Herstellung umweltverträglichere Kunststoffe erfüllen, wie beispielsweise Polyamide (PA), bekannt auch als Perlon oder Nylon.
Grundsätzlich könnten alle den Thermoplasten zugehörenden Stoffe zu Tiefenfilterelementen verarbeitet werden. Weil Nachhaltigkeit in Bezug auf die Ressource eine immer wichtigere Rolle spielt, floss diese Erkenntnis in die Entwicklung hochwertiger Filterelemente ein. Polyester erwies sich gegenüber Polyamid als nachhaltiger, günstiger in der Verarbeitung und besser für die Filtration geeignet. Aus diesem Grund setzt Wolftechnik heute als Alternative zu Phenolharz auf PBT und PET anstelle von Polyamid. Polybutylenterephthalat (PBT) und Polyethylenterephthalat (PET) sind thermoplastische Kunststoffe aus der Familie der Polyester.
Die CPH-Tiefenfilterkerze von Wolftechnik besteht zu 100 % aus Polyesterfasern und besitzt alle Vorteile der Nylon-Tiefenfilterkerze wie eine hohe thermische Beständigkeit (bis 120 °C) und eine sehr gute chemische Beständigkeit gegenüber Lösemitteln. Die Tiefenfilterkerze ist mit einer festen Filtermatrix ausgestattet und gewährleistet reproduzierbare Filtrationseigenschaften für hochwertige Anwendungen. Sie kommt neben vielen weiteren Anwendungen auch bei der Filtration von Lebensmitteln und Getränken zum Einsatz.
Frei von Bindemitteln und Klebstoff
Umwelt- und Ressourcenschutz schließt ökologische Produktionsverfahren sowie Abfallvermeidung ein. Um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen mittelfristig zu erfüllen, ist Wolftechnik noch einen Schritt weitergegangen. Als einer der ersten Hersteller weltweit brachte der Filtersystemhersteller im Herbst 2022 eine Tiefenfilterkerze aus PP mit 20 % Rezyklatanteil für die industrielle Fest-Flüssig-Filtration auf den Markt. Bei der Entwicklung der WFMBR-Melt-Blow-Filterkerze standen neben den ökologischen Aspekten auch der Anwendernutzen und die Anwenderfreundlichkeit im Fokus. So wirkt sich der Rezyklatanteil nicht nachteilig auf die Qualität und die Leistung der Filterkerze aus. Zudem verfügt die Tiefenfilterkerze über alle wichtigen EU-Zertifikate wie das FDA-CRF21-Zertifikat, die Lebensmittelkonformitätserklärung sowie die REACH- und RoHS-Konformitätserklärung.
Die WFMBR-Melt-Blow-Kerze löste Ende 2022 die WFMB-Melt-Blow-Kerze ab. Die WFMBR-Tiefenfilterkerze mit Rezyklatanteil besteht komplett aus PP und ist frei von Bindemitteln und Klebstoff. Sie wird im Melt-Blow-Verfahren hergestellt. Bei der Technologie wird der Rohstoff im Extruder geschmolzen und über eine Düse mit Druck und Heißluft ausgetragen. Dabei entsteht ein feinporiges Mikrofaservlies. Bei der Herstellung der WFMBR kommen vier verschiedene Sprühdüsen zum Einsatz. Die entstehenden feineren und gröberen Endlosfäden werden zu einer Multi-Layer-Struktur verarbeitet. Im Inneren der Tiefenfilterstruktur sind die feinen Layer, außen die groben. Durch diese vierlagige Abstufung können die groben Partikel in den äußeren Schichten und die feineren Partikel in den inneren zurückgehalten werden. Diese vier Filterstufen ermöglichen die sehr guten Produkteigenschaften der WFMBR.
Als Feinfilter für Pflanzenöl geeignet
Wahlweise ist die Tiefenfilterkerze mit beidseitig offenen Enden (DOE) oder mit den gängigen Adapterbauformen (Code 0, Code 5, Code 7, Code B) und in Filterfeinheiten von 0,5 bis 100 μm nominal lieferbar. In Längen von 47/8“ bis 40“ gibt es sie neben der Standardversion (Ø 63 mm) auch in einer Big-Version mit Ø 110 mm.
Die WFMBR eignet sich beispielsweise in Kombination mit Kunststoff- oder Edelstahlfiltergehäusen sehr gut als Feinfilter für Pflanzenöl. Bei kleineren Durchsatzleistungen von 500 l/h bis 2 m3/h ist ein Einzelgehäuse 01WTKF aus Kunststoff die wirtschaftlichste Lösung. Bei größeren Durchsatzleistungen von 3 bis 50 m3/h sind WTKF-Kerzenfiltergehäuse aus Edelstahl mit Spannkammerverschluss die beste Wahl.
Geeignet für Temperaturen von bis zu 80 °C bietet die WFMBR-Melt-Blow-Tiefenfilterkerze ein breites Einsatzspektrum. Zum Beispiel als Feinfilter für Kühlkreisläufe, Spülbäder in Teilereinigungsanlagen und leichtviskose Flüssigkeiten.
Wolftechnik Filtersysteme GmbH & Co. KG, Weil der Stadt