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Herzstück für die Produktion von Babymilchpulver

Vollautomatisch evakuieren, begasen und verschließen in einer Anlage
Herzstück für die Produktion von Babymilchpulver

Optima consumer hat ein Maschinenkonzept zum vollautomatischen Evakuieren, Begasen und Verschließen von Behältnissen für Babymilchpulver entwickelt. Das EGS-System erfüllt die Anforderungen des Infant-Formula-Marktes und ermöglicht sichere und effiziente Prozesse. Ein erstes Projekt wurde gemeinsam mit den Milchwerken Mittelelbe erfolgreich abgeschlossen.

Der chinesische Babymilchpulver-Skandal, auch unter dem Stichwort Melamin-Skandal bekannt, sorgte für Aufruhr in der Fachwelt und verschärfte das Bewusstsein für die Produktsicherheit in der Produktion von Babymilchpulver. Optima consumer nahm dies zum Anlass, die Bedürfnisse neu zu ermitteln.
Eine detaillierte Produkt-Markt-Studie wurde erstellt. Es zeigte sich, dass die Branche ihre Anforderungen angepasst und vor allem verschärft hat. Im Fokus stehen Produkt- und Produktionssicherheit, Produktqualität, Ressourcen und Nachhaltigkeit sowie der Wunsch nach einer Maschinenlösung für die Funktionalitäten Evakuieren, Begasen und Verschließen für den High-Care-Bereich und Turnkey-Kompetenzen aus einer Hand.

Somit war das Ziel des Entwicklungsteams klar: Gefragt war eine sichere und effiziente Lösung für den High-Care-Bereich, die in Turnkey-Linien integrierbar ist. Um neben den Technologieerfahrungen von Optima consumer möglichst viel Produktionserfahrung im Entwicklungsprozess der Maschine einfließen zu lassen, konnte ein langjähriger Partner für dieses Vorhaben gewonnen werden – die Milchwerke Mittelelbe, auch unter dem Namen Elb-Milch bekannt. Das Unternehmen hat sich auf die industrielle Herstellung von Milchpulvern, Infant Nutrition, Vending- und Ready-to-Drink-Produkten spezialisiert. Am Standort Stendal arbeiten bereits mehrere FRK-Füllmaschinen, die Vorgänger der FS-Füllmaschinen von Optima. In den vergangenen Jahren wurden dann das Herzstück der Gesamtlinie zum Abfüllen von Babymilchpulver, eine Füllmaschine FS, eine Rotocap-Verschließmaschine und eben die EGS (kommt von evacuation, gassing, seaming) zum vollautomatischen Evakuieren, Begasen und und Verschließen der Behältnisse in Betrieb genommen. Damit lassen sich bis zu 250 Dosen pro Minute sicher und effizient verarbeiten.

Track-and-trace inklusive

Mit der EGS-Maschine ist es möglich, über die Verarbeitungsprozesse jedem Behältnis eindeutig und nachvollziehbar wichtige Produktionsdaten zuzuordnen. Das schließt auch die Dokumentation aller Prozessparameter wie zum Beispiel die Restsauerstoffwerte der Dosen an allen Prozessschritten mit ein. Dies ist möglich, da jede Dose einzeln evakuiert, begast und verschlossen wird.

Die Produktionsdaten lassen sich mithilfe eines dafür entwickelten Linienmanagement-Systems speichern und wichtige Kennzahlen werden übersichtlich dargestellt. Zudem lassen sich damit ganze Produktionslinien mit Maschinen unterschiedlicher Hersteller vernetzen und so gezielt die Gesamtanlageneffektivität optimieren.

In Kombination mit Softwaretools, beispielsweise zur vorbeugenden Wartung, die die Maschinenverfügbarkeit erhöhen, werden Produktionsprozesse durch die Optima Smart Services noch sicherer und effizienter.

Patentierter Funktionsdeckel

Fremdkörper in Babymilchpulver führten in der Vergangenheit immer wieder zu Rückrufaktionen. Die noch nicht verschlossene Dose zu schützen, ist daher ein Muss. Mit dem patentierten Funktionsdeckel lässt sich diese Anforderung erfüllen. Die Dosen werden nicht offen mit Produkt transportiert, sondern während des Evakuierens und Begasens mit einem Funktionsdeckel verschlossen. Die aufwendige Zusatzfunktion, jede Dose im Vorfeld zu clinchen, entfällt damit.

Gut kombiniert

Die Kombination der Funktionalitäten Evakuieren, Begasen und Verschließen in einem Konzept erfüllt gleichzeitig den Wunsch nach einem Footprint-optimierten High-Care-Raum. Dies bedeutet einmal geringere Investitionskosten durch Einsparung des Clinchers, aber zum anderen auch geringere Produktionskosten durch den platzsparenden High-Care-Raum bei gleichzeitig gesteigerter Sicherheit und Effizienz.

Anspruchsvolle Produkte, zum Teil mit neuen Inhaltsstoffen, erfordern einen erhöhten Produktschutz. Reduzierte Restsauerstoffwerte sind das Ziel. Mit einem speziell für Babymilchpulver entwickelten Evakuierungsprozess wurde diese Anforderung erfüllt. Ventillos wird das Produkt im Prozess über unterschiedliche Druckstufen „zum Kochen gebracht“ und der im Produkt gebundene Sauerstoff freigesetzt. Ein Restsauerstoffgehalt von 0,6 % wird produktabhängig bei einer Ausbringung von bis zu 250 Dosen pro Minute erreicht. Produktführende Teile lassen sich besonders leicht reinigen, da diese gut zugänglich sind. Teilweise können diese für die Reinigung auch ausgebaut und in einem von der Produktion getrennten Bereich nass gereinigt werden.

Die Anforderungen an Produkt- und Prozesssicherheit werden sich in Zukunft immer mehr an den Pharma-Standards orientieren. Hier wurde auf die Erfahrungen innerhalb der Unternehmensgruppe von Optima pharma zurückgegriffen.

Für Elb-Milch hat es sich gelohnt

Die Firma Elb-Milch unterstützte Optima consumer über den gesamten Zeitraum der Entwicklung dieses Systems, zum Beispiel mit dem Abgleich von identifizierten Markt-anforderungen, dem Abstimmen erster Konzepte im Virtual Reality Center, dem Abgleich von Versuchsergebnissen an der Teststation und am Prototyp sowie mit ersten Feldtests vor Ort in Stendal. Abschluss dieses gemeinsamen Zukunftsprojektes war die Validierung und Freigabe der EGS als Produktionsanlage von Elb-Milch.

Inzwischen hat der Anwender durchaus positive Betriebserfahrungen gesammelt. Wie Uwe Bedau, der Geschäftsführer des Unternehmens ausführt, ist das System optimal abgestimmt und vereint hohe Geschwindigkeit mit Sicherheit und Qualität. „Die Restsauerstoffwerte liegen offiziell unter 1 % und damit in einem Bereich, der alle Anforderungen an moderne Säuglingsnahrung erfüllt“, präzisiert er die Vorteile. „In der Produktionsrealität liegen die Werte meist noch weit darunter. Hervorzuheben ist außerdem die kompakte Bauweise. Alle Funktionen – das Evakuieren, Begasen und Verschließen – finden Platz auf geringer Fläche. Die EGS harmoniert ideal mit der hohen Geschwindigkeit der Füllmaschine FS. Die Anlage ist zudem in jede Linie integrierbar, was sie äußerst flexibel macht. Diese Punkte und das Engagement der Optima-Mitarbeiter haben uns nach der Pilotphase dann auch zum Kauf bewogen.“

Weitere Entwicklungen geplant

Stillstand ist Rückschritt. Aus diesem Grund arbeitet das Entwicklungsteam von Optima consumer bereits an weiteren Schlüsselsystemen, um noch mehr Sicherheit und Effizienz bei der Herstellung von Babynahrungspulver bieten zu können. Eine zerstörungsfreie 100-%-Dichtigkeitskontrolle stellt auf der Entwicklungs-Roadmap das nächste Ziel dar. Parallel wird das Maschinenportfolio im Bereich Fülltechnologie überarbeitet und erweitert. Ein Vakuumfüller, der ebenfalls konsequent auf die Marktanforderungen abgestimmt ist, soll bis 2021 entwickelt werden.

Optima consumer GmbH, Schwäbisch Hall


Autor: Ulrich Burkart

Sales Coordinator,
Optima consumer

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