Die Großmolkerei Zott bezieht ab Dezember ihren Dampf aus einem neuen Biomasse-Heizkraftwerk, das die MVV Energiedienstleistungen, Mannheim, derzeit in Donauwörth baut. Das Outsourcing an einen erfahrenen Partner hilft dem Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie, langfristig und zuverlässig die eigene Energieversorgung zu optimieren. Zudem reduziert es damit seinen Kohlendioxidausstoß.
Das Thema Energieversorgung gehört nicht zum Kerngeschäft eines Industrieunternehmens. Trotzdem muss es seine Energieeffizienz bis 2020 um 20 % erhöhen und die CO2-Emissionen gleichzeitig um 20 % senken. So verlangt es der Gesetzgeber. Dies erfordert Anstrengungen und Investitionen, die im Kerngeschäft fehlen. Aus diesem Grund hat sich Zott dazu entschieden, seine Medienversorgung einem erfahrenen Energiedienstleister anzuvertrauen, ihn investieren zu lassen und sich somit ganz dem eigenen Kerngeschäft zu widmen.
Der Name Zott steht für eine zukunftsorientierte Unternehmensphilosophie, eine verbraucherorientierte Markenpolitik, für Investitionsbereitschaft im technischen Fortschritt und für eine gelebte nachhaltige Partnerschaft mit den Milcherzeugern und dem Handel. Die Molkerei ist seit 1926 ein selbstständiges Familienunternehmen. Neben dem Stammwerk im bayerischen Mertingen verfügt die Zott GmbH & Co. KG über weitere hoch technisierte Produktionsstandorte in Günzburg und Opole (Polen). Mit einer jährlichen Milchanlieferung von 794 Mio. kg und mehr als 1800 Mitarbeitern, zählt die ehemals kleine Landmolkerei heute zu den modernsten und führenden Molkereien in Europa.
Der Einsatz von Holz macht ökologisch und ökomisch Sinn
„Wir bevorzugen den nachwachsenden Brennstoff Holz zur Dampferzeugung, sofern sein Einsatz nicht nur ökologisch attraktiv ist, sondern auch ökonomisch Sinn ergibt“, erklärt Georg Reiter, geschäftsführender Gesellschafter bei Zott. Eigene Mitarbeiter zur Holzbeschaffung einzustellen und selbst ein Biomasseheizkraftwerk zu planen, bauen und betreiben – das habe er gerne vermieden.
Statt dessen hat sich Zott erfahrene Partner ins Boot geholt: die Biomasse-Spezialisten der Mannheimer MVV Energiedienstleistungen GmbH und den Brennstofflieferanten Bayerische Staatsforsten. Sie bringen nicht nur das nötige Know-how und Holz mit, sondern investieren zusammen auch rund 9 Mio. Euro in ein Biomasse-Heizkraftwerk, das im Dezember 2008 in der Nähe von Donauwörth in Betrieb gehen wird.
Gemeinsam versorgen sie die Mertinger Molkerei dann bis mindestens 2028 mit Dampf. „Mit diesem Engagement stärken wir den Standort Bayern, an dem wir heute bereits mit rund 400 Mitarbeitern vertreten sind, und sichern uns dort über unseren Partner langfristig den CO2-neutralen Brennstoff Holz“, betont Michael Lowak, Geschäftsführer der MVV Energiedienstleistungen.
In Kraft-Wärme-Kopplung wird die Projektgesellschaft aus naturbelassenen Waldholzhackschnitzeln jährlich mehr als 51 000 MWh Dampf für die Molkerei produzieren sowie 9400 MWh Strom ins Netz einspeisen – genug, um rund 2500 Haushalte mit klimafreundlicher Energie zu versorgen. Pro Jahr werden so 11 700 t CO2 eingespart.
Die Molkerei Zott profitiert künftig von einer deutlichen Energiekosteneinsparung gegenüber der bisherigen Dampferzeugung mit Erdgas. Außerdem sichern die Bayerischen Staatsforsten die langfristige Versorgung mit dem umweltfreundlichen Brennstoff Holz und verschaffen dem Unternehmen damit Unabhängigkeit von den fossilen Energieträgern Gas und Kohle. „Wir können unsere Energiekosten nun endlich verlässlich kalkulieren und erhalten dadurch eine höhere finanzielle Planungssicherheit“, freut sich Geschäftsführer Reiter.
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Link zu MVV Energiedienstleistungen
Informationen und Links des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) zu Biomasseheizkraftwerken
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