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Die Mischung macht’s

Mehrkopfwaagen dosieren Zutaten für Studentenfutter
Die Mischung macht’s

In unmittelbarer Nähe des Hamburger Hafens ist der Standort der Heinrich Brüning GmbH. Per Schiff aus fernen Ländern angelieferte Rohwaren wie Trockenfrüchte, Schalenobst oder Nüsse verarbeitet das Unternehmen zu Studentenfutter und anderen Knabbereien. Um bei der Abfüllung von sechs Komponenten das gewünschte Mischverhältnis genauer zu erreichen, hat Brüning die Wägetechnik modernisiert. CCW-R-Mehrkopfwaagen mit Einzelkomponentenzuführung von Ishida sorgen nun für die richtige Mischung.

Studentenfutter zählt zu den wichtigsten Produkten von Brüning. Viele Tonnen von dieser Nuss-Kern-Fruchtmischung werden täglich auf mehreren Verarbeitungslinien produziert und in Beutel mit 200 g Füllgewicht abgepackt.

Das Studentenfutter ist ein Mischprodukt aus sechs Komponenten: Rosinen, Haselnusskerne, Mandelkerne, Paranusskerne, Walnusskerne und Cashewkerne. Früher wurden die Bestandteile bei Brüning erst vorgemischt und anschließend mit Mehrkopfwaagen für Monoprodukte abgefüllt. Mit dieser Vorgehensweise ließ sich jedoch keine absolute Präzision bei der Verteilung der Zutaten erreichen. Obwohl der Vormischung die Komponenten genau portioniert zugeführt wurden, konnte in der Einzelpackung keine exakte und gleichmäßige Durchmischung gewährleistet werden. Der Grund: Die einzelnen Produkte unterscheiden sich zu stark in Form, Gewicht und Konsistenz. Um Reklamationen zu vermeiden, erhöhte Brüning den Anteil der hochpreisigen Komponenten Paranuss- und Cashewkerne über den vorgegebenen Wert.
Brüning hat den Abfüllprozess jetzt effizienter gestaltet und in neue Wägetechnik investiert. Die alte Technik wurde durch moderne Mehrkopfwaagen für Mixanwendungen ersetzt. Allerdings gab es ein Platzproblem im Produktionsgebäude. Die Deckenhöhe beträgt lediglich 3,95 m und auch die Aufstellfläche ist denkbar knapp bemessen. „Wir können nur nach innen wachsen“, erzählt Dieter Behnke, bei Brüning in der Produktion tätig. „Gesucht waren daher möglichst niedrige und kompakte Mehrkopfwaagen.“ Das Hamburger Unternehmen sondierte den Markt und entschied sich für Ishida.
Ishida konnte eine maßgeschneiderte Lösung liefern und installierte im Juli 2009 mehrere kompakte 24-Kopf-Teilmengenwaagen der Hochleistungsbaureihe CCW-R. Die Verpackungslinien sind gleich aufgebaut: Zunächst werden in der darüber liegenden Gebäudeetage die sechs Produktkomponenten auf getrennten Wegen über Laufbänder und Rüttler herangeführt. Durch in Bodendurchbrüche eingefügte Einlauftrichter gelangen die einzelnen Komponenten von oben auf die Waagen. Die Einlauftrichter sind wie die Verteilteller, die Schalen und der Auslauftrichter in einzelne Sektionen aufgeteilt. In den Nusskernbereichen bestehen die produktführenden Teile aus glattpoliertem Edelstahl, weil nur dieses Material den harten Nüssen auf Dauer standhält. Die Sektionen für die stark haftenden Rosinen sind aus mit PTFE beschichtetem Riffelblech gefertigt. Hier sind auch die Klappen der Schalen mit einer speziellen Längsriffelung versehen, damit keine Rosinen anhaften.
Die Mehrkopfwaagen arbeiten nach dem Teilmengenwägeprinzip: Die 24 Vorschalen beschicken 24 Wägeschalen, aus denen der Computer für jedes Produktsegment die Kombination auswählt, die dem vorgegebenen Abfüllgewicht am nächsten kommt. Ein zusätzlicher Ring aus 24 Boosterschalen ermöglicht die Zwischenspeicherung bereits gewägter Teilmengen. Dies multipliziert die Kombinationsmöglichkeiten und der Waagencomputer berechnet blitzschnell die jeweils optimale Kombination für jeden Beutel. Eine ausgeklügelte Vibrationssteuerung sorgt für gleichmäßigen Produktfluss. Die präzise dosierten Komponenten werden unterhalb der Waagen zum Mischprodukt Studentenfutter zusammengefügt und über Trichter mit integrierten Freifall-Metalldetektoren in die Schlauchbeutel abgeworfen.
70 Takte pro Minute
Die CCW-R-Mehrkopfwaagen sind je nach Auftragsvolumen im Ein- oder Zweischichtbetrieb im Einsatz. Hochbetrieb herrscht bei Brüning traditionell in den Monaten September bis Dezember und im Februar und März vor Ostern. Gerade dann ist eine kontinuierlich hohe Ausbringung ohne Schwankungen und Ausfälle gefragt. Die Linien erreichen zuverlässig eine Leistung von 70 Takten pro Minute. Da ausschließlich Studentenfutter in immer gleiche Verpackungsformate mit einem Füllgewicht von 200 g abgepackt wird, sind Produktwechsel selten. Es kommt vor, dass auf speziellen Kundenwunsch einzelne Komponenten anders dosiert oder weggelassen werden. Die Umstellung bei Sondermischungen geschieht über den schnellen Abruf gespeicherter Voreinstellungen an den Waagen.
Die Bedienung der Mehrkopfwaagen erfolgt bequem per Tastendruck an Touch-screens. „Auch unter Hygieneaspekten überzeugen die Waagen“, stellt Matthias Behrens fest. Er ist bei Brüning Fachmann für Qualitätssicherung. Verarbeitet werden klebrige Rosinen und Nusskerne, durch den Abrieb der Nüsse entwickelt sich zudem Staub. Daher führt Brüning mehrmals täglich kleine Reinigungen durch und immer am Schichtende steht eine große Nassreinigung auf dem Programm. „Diese Maßnahmen sind schnell erledigt, weil die Waagen leicht zugänglich sind und die produktführenden Teile ohne Werkzeug demontiert werden können“, sagt Behrens.
Für Brüning hat sich die Investition aus verschiedenen Gründen gelohnt. „In unserem Studentenfutter sind die einzelnen Produktkomponenten gewichtsgenau enthalten und die ohnehin niedrige Reklamationsrate konnte noch weiter gesenkt werden“, freut sich Behrens. Die Ersparnis bei der Zuteilung der hochpreisigen Komponenten sorgt für eine schnelle Amortisation der Anlagen und der durch Überfüllung verursachte Produktverlust beträgt jetzt weniger als 0,5 %. Auch das aufwendige Vormischen ist nicht mehr erforderlich, sodass der Personaleinsatz an den Linien um 50 % gesenkt werden konnte.
Halle 2, Stand 413
Online-Info www.dei.de/0910400

Weltweit aktiv
Die Heinrich Brüning GmbH wurde bereits 1954 in Hamburg gegründet. Tätigkeitsbereiche des Unternehmens sind der weltweite Importhandel und in Teilbereichen der Exporthandel mit klassischen getrockneten Früchten sowie Schalenobst, Nüssen und Nusskernen. Die Produkte werden verarbeitet, veredelt und abgepackt. Abnehmer der Snackprodukte und Backzutaten sind die großen Einzelhandelskonzerne, Discounter und Unternehmen der Back- und Süßwarenindustrie. Brüning beschäftigt rund 80 Mitarbeiter.
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