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Im Edelstahlgehäuse

Tintenstrahldrucker für die Kennzeichnung von verpackten Wurstwaren
Im Edelstahlgehäuse

Die S8-Drucker und die dazugehörigen Druckköpfe sind nach der Schutzart IP 65 vor Spritzwasser und Staub geschützt. Sie haben ein robustes Edelstahlgehäuse und eine hermetisch verschlossene und solventbeständige Tastatur. Eine patentierte Spülfunktion im Druckkopf stellt einen störungsfreien Start und eine optimale Druckerverfügbarkeit sicher. Ein Anwender dieser leistungsstarken Kennzeichnungsgeräte ist die Kaufland Fleischwaren GmbH & Co. KG in Neckarsulm.

Dipl.-Ing. Christa Weil

Welche Kennzeichnungsinhalte vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind, ist unter anderem in der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung und der Fertigverpackungsverordnung genau festgelegt. Zur vorgeschriebenen Kennzeichnung gehören neben der Verkehrsbezeichnung des Produkts, Name und Anschrift des Herstellers oder Verpackers, das Verzeichnis von Art und Menge der Zutaten, das Mindesthaltbarkeitsdatum oder bei sehr leicht verderblichen Lebensmitteln das Verfallsdatum. Neben diesen gesetzlichen Vorgaben werden oft weitere Informationen aus Gründen der Produkthaftung und der internen Produktverfolgung (Chargennummer etc.) aufgebracht. Die Kennzeichnungsinhalte lassen sich dabei in statische und variable Daten einteilen.
70 t Wurst pro Tag
Bei Kaufland Fleischwaren in Neckarsulm werden vor allem Brüh- und Kochwürste hergestellt und in diversen Folienverpackungen verpackt. Mit ca. 100 Mitarbeitern werden ca. 70 t Wurst pro Tag hergestellt. Bei Kaufland Fleischwaren ist die Kennzeichnung der fertigen Produkte nicht nur auf die gesetzlichen Vorgaben beschränkt, sondern wurde für die interne Produktverfolgung erweitert. Die vom Inhalt her immer gleichen Daten wie z. B. die Zutatenliste, Produktnamen und der EAN-Code befinden sich bei den Verpackungen der Brüh- und Kochwürste auf den vorgefertigten Produktetiketten oder sind Bestandteil des festgelegten Verpackungsdesigns bzw. der Schaufolie. Variable Angaben wie das Produktionsdatum, Uhrzeit, Mindesthaltbarkeitsdatum oder eine Chargennummer für die interne Produktverfolgung werden erst bei der Verpackung aufgebracht. Die Rückverfolgbarkeit der Produkte wird immer wichtiger, besonders, wenn man als Unternehmen zur Qualitätssicherung bestimmte Qualitätszertifikate festlegt und einhält.
Stempel hat ausgedient
Bis September 2002 wurden die Wurstwaren bei Kaufland hauptsächlich über Etiketten und Stempel gekennzeichnet. Als einzige Variable wurde das Mindesthaltbarkeitsdatum per Stempel aufgebracht, für die interne Rückverfolgbarkeit gab es keine weiteren Angaben. Doch aufgrund der eigenen Qualitätsanforderungen wurde nun die Kennzeichnung um weitere variable Daten erweitert. Für die automatische, flexible Kennzeichnung wurden verschiedene Technologien geprüft. Sehr schnell standen Tintenstrahldrucker als geeignete Kennzeichnungssysteme fest, zumal auch in anderen Kaufland-Werken bereits positive Erfahrungen mit dieser Technologie gemacht wurden. Der Stempel hat damit ausgedient und bleibt nur als Notfalllösung bestehen. Kaufland entschied sich nach ausführlichen Tests für die S8-Tintenstrahldrucker von Imaje. Hilfreich bei der Entscheidung waren neben den technischen Eigenschaften vor allem die Zuverlässigkeit der Drucker und die zugesagte kurze Reaktionszeit der Servicekräfte, falls doch einmal eine Störung auftreten sollte, die der Bediener auch mit Hilfe der Hotline nicht beheben kann.
Die Anforderungen an die Kennzeichnung und die einzusetzenden Kennzeichnungssysteme beziehen sich vor allem auf eine gute Lesbarkeit und Haltbarkeit der Kennzeichnung. Die verwendete Tinte muss schnell trocknen, darf nicht verwischen und sollte für den zufälligen Kontakt mit Lebensmitteln zertifiziert sein. Auch, wenn bei der Produktion etwas Feuchtigkeit auf der Verpackung entsteht oder die fertigen Verpackungen nach der Kennzeichnung nochmals pasteurisiert werden, darf die Kennzeichnung nicht beeinträchtigt werden. Die Kennzeichnungssysteme müssen für den Einsatz in feuchter Umgebung und die Reinigung mit einem Wasserschlauch geeignet sein.
Bratwurststraße macht Anfang
Die erste Anlage, die auf eine automatische Kennzeichnung mit mehreren Variablen umgestellt wurde, ist eine Bratwurststraße (füllen, kochen, kühlen, sortieren, einlegen und kennzeichnen) mit SB-Folienverpackungen mit bedruckter Sichtfolie. Gerade bei einem solchen Mengenprodukt ist es beispielsweise sinnvoll zu wissen, aus welcher Charge die Rohmasse kommt. Als variable Daten werden hier und an drei weiteren Produktionsanlagen für Brühwürste und Fleischkäse neben dem Mindesthaltbarkeitsdatum, der Produktionstag, die Kennnummer des Qualitätsverantwortlichen, die Uhrzeit und die Chargennummer aufgebracht. Die Kennzeichnung ist je nach Produkt und Verpackung als ein- oder zweizeiliger Druck ausgeführt. Inzwischen sind insgesamt acht S8-Drucker mit ein oder zwei Druckköpfen an fünf Produktionslinien im Einsatz.
Die S8-Drucker und die Druckköpfe von Imaje sind nach der Schutzart IP 65 vor Spritzwasser und Staub geschützt. Ein Überdruck im Druckergehäuse sorgt für saubere und trockene Luft im Drucker. Durch diese hohe Schutzart sind die kompletten Geräte leicht von außen zu reinigen, wie es im Lebensmittelbereich aus hygienischen Gründen notwendig ist. Die Kennzeichnungsgeräte können auf einem Wagen montiert werden, was neben der Reinigung auch den Einsatz an verschiedenen Produktionslinien erleichtert. Die S8-Tintenstrahldrucker haben ein robustes Edelstahlgehäuse und eine hermetisch verschlossene und solventbeständige Tastatur. Für einen einwandfreien Start und eine optimale Verfügbarkeit sorgt eine patentierte Spülfunktion im Druckkopf. Das heißt: Die Düsen im Druckkopf werden beim Start automatisch mit Additiv gereinigt und anschließend wieder getrocknet. Der Tintenkreislauf der S8-Drucker enthält einen Peltier-Condensor. Durch Rückgewinnung der Additivdämpfe kann der Verbrauch an Additiv um bis zu 30 % gesenkt werden. Neben der automatischen Anpassung des Tintendrucks wird auch die Tintenkonzentration und die Tintentemperatur kontinuierlich und automatisch reguliert. Das im Tintenkreislauf eingebaute Anti-Puls-System verhindert Vibrationen und Schwingungen im Tintenkreislauf. Diese Maßnahmen sind mit entscheidend für eine gleich bleibend gute Kennzeichnungsqualität. In Abhängigkeit vom eingesetzten Druckkopftyp (ein oder zwei Düsen) ermöglicht der S8 IP 65 bei nominaler Auflösung Geschwindigkeiten von bis zu 5,4 m/s und Zeichengrößen bis zu 8,5 mm. Bei einem Zweidüsendruckkopf können so bis zu acht Zeilen übereinander gedruckt werden. Neben Texten lassen sich Logos und acht verschiedene Barcodes erstellen. Die Textbibliothek bietet die Möglichkeit, bis zu 880 Texte zu hinterlegen und bei Bedarf abzurufen. Das große Display mit Hintergrundbeleuchtung sorgt für eine gute Lesbarkeit bei allen Lichtverhältnissen. Scroll-down-Menüs ermöglichen eine einfache und intuitive Bedienung. Durch den Einsatz von PCMCIA-Karten wird das Laden von Logos und anderen Informationen in den Drucker erleichtert. Auch ein einfaches Backup zur Produktionsabsicherung ist so möglich.
Fahrende Druckköpfe
An den drei Produktionslinien für Brühwurst und Leberkäse sind pro Anlage zwei Drucker mit je zwei Druckköpfen zur Kennzeichnung der fertigen Verpackungen integriert. Erst wenn die Ware fertig verpackt ist, wird mit vier Druckköpfen, die quer über der Anlage positioniert sind, die Kennzeichnung auf die nebeneinander laufenden Packungen aufgebracht. An der Bratwurstlinie arbeitet ein Drucker mit zwei Druckköpfen, der die fertig vakuum-verschweißten, paarweise nebeneinander laufenden Verpackungen am Ende der Linie kennzeichnet. Abweichend von diesem Prinzip arbeitet die Brühwurstlinie für die Wiener Würstchen im Twinpack. Hier ist der Druckkopf des Druckers an einer Verfahreinheit befestigt. Die Kennzeichnung wird direkt beim Abwickeln der Sichtfolie auf selbige aufgebracht. Dabei bewegt sich der Druckkopf mit der Verfahreinheit und bringt an sechs Stellen jeweils die gleiche Kennzeichnung auf. Anschließend werden die Folienbehälter mit der Sichtfolie verschlossen und die drei nebeneinander laufenden Twinpacks getrennt.
Zur Zeit integriert man die Drucker auch steuerungstechnisch in die Verpackungsanlagen. Dadurch werden Störungen am Drucker zukünftig direkt an die Verpackungsmaschine gemeldet, die dann anhält und die zu behebende Störung anzeigt.
Halle 9, Stand 207
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