Startseite » Food » Verpacken (Food) »

Kontur genau erfasst

Vollautomatische Schneidelinie für gewichtsgleiche Leerdammersegmente
Kontur genau erfasst

Die Gruppe Bel installierte im Oktober 2006 die erste vollautomatische Hochleistungsschneide- und Verpackungslinie bei Bel Leerdammer in Schoonrewoerd in den Niederlanden. Die eingesetzte Ultraschallschneide- technik zerteilt den Lochkäse Leerdammer mit minimalem Schneiddruck vollautomatisch in Segmente mit fixem Gewicht.

Leerdammer Original war die erste Hart- und Schnittkäsemarke in der Käsetheke und behauptet in Deutschland seit rund 25 Jahren eine Spitzenposition in diesem Segment. Leerdammer ist ein Schnittkäse vom Typ Maasdammer. Typisches Markenzeichen sind die markanten kirschgroßen Löcher. Mittlerweile werden mehrere leckere Varianten aus der Produktfamilie angeboten. Die Marke Leerdammer wurde im Jahr 1974 geboren, doch die Geschichte des beliebten Käses beginnt eigentlich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Im Jahr 1914 erwarb der niederländische Geschäftsmann Cees Boterkooper eine kleine Käserei in Schoonrewoerd, einem ländlichen Städtchen in der Nähe von Leerdam. Zu dieser Zeit führte der Händler Bastiaan Baars ein kleines Käsegeschäft in einer nahe gelegenen Ortschaft. Die Wege des Käseherstellers und des Geschäftsinhabers kreuzten sich 1970, als die beiden sich dazu entschlossen, einen neuen Käse zu entwickeln, der den milden Geschmack eines Goudas und die großen Löcher eines Emmentalers vereinen sollte. Dies war die Geburtsstunde des Leerdammers. Seit 2002 gehört das Unternehmen zur familiengeführten Gruppe Bel.

Von der Idee zur Realisierung
Bereits im Jahre 2004 gab Bel Leerdammer seinen Mitarbeitern den Auftrag, nach Möglichkeiten zu suchen, wie man den Lochkäse Leerdammer vollautomatisch in Segmente mit fixem Gewicht schneiden kann. Nach ersten Kontakten zu Herstellern von Geräten zur Erkennung und Auswertung von Löchern innerhalb fester Körper, landete der verantwortliche Projektleiter bei Alpma, dem Spezialisten im Bereich Käseschneiden. Nach ersten Schneidversuchen wurde sehr schnell klar, wo die Herausforderungen wirklich liegen. „Es ist eine Sache, Löcher zu erkennen aber eine vollkommen andere, Käse zu schneiden“, so André Schoot-Uiterkamp Verpackungs- und Entwicklungsingenieur bei Bel Leerdammer. Schnell überzeugte sich das Projektteam des Käseherstellers von der technischen Kompetenz, Professionalität und Leistungsfähigkeit von Alpma und so wurde das Unternehmen als Lieferant für die erste vollautomatische Hochleistungs-Schneidelinie für Leerdammersegmente mit fixem Gewicht gewählt. Die Aufgabe bestand darin, die herkömmlichen, manuellen und halbautomatischen Teilmaschinen, die in punkto Leistung, Hygiene und Ergonomie den aktuellen Anforderungen nicht mehr entsprachen, durch eine flexible Hochleistungslinie zu ersetzen. Oberstes Gebot war natürlich das Erreichen von Fixgewichts- und Ausbeutewerten, die in der Rentabilitätsrechnung von Leerdammer zu Grunde gelegt wurden. Des Weiteren wurde höchste Priorität auf die Sicherstellung der Produktqualität, die volle Automatisierung und die Erfüllung von höchsten Hygiene- und Sicherheitsstandards (HACCP, NEN) gelegt. Bereits vor Beginn der intensiven Projektdiskussionen wurde eine möglichst vergleichbare Anlage in der Schweiz unter die Lupe genommen. Schon hier wurde sichtbar, dass die Vorstellungen von hygienischer Bauweise seitens Leerdammer und Alpma sehr nahe zusammenliegen.
Automatisierte Arbeitsweise
Von nun an sollte beim Schneiden und Verpacken kein einziges Stück Leerdammer mehr mit Händen in Berührung kommen. Vom Lager werden die Käselaibe über ein vorhandenes Logistiksystem auf ein Hygieneband übergeben. Auf diesem wird bereits die Höhe der Laibe gemessen. Danach geht es rund in der weiterentwickelten Segmentschneidemaschine SC 80. Vom Maschinenprinzip her nicht erforderlich, aber von Leerdammer für interne Statistikzwecke gewünscht, wird der ganze Laib zuerst gewogen. Anschließend wird der Laib zentriert und ein runder Mittenausstich von exakt 71,5 mm durchgeführt. Das Herzstück wird auf einem Band aus der Maschine transportiert und steht zur separaten Vermarktung zur Verfügung. Der Leerdammerring wird nun in zwei Hälften geteilt. Die beiden Halblaibe werden an zwei übereinanderliegende Schneidstationen übergeben. Ultraschallschneidtechnik findet bei diesem Konzept deswegen Verwendung, weil man damit den Käse minimalem Schneiddruck aussetzt, um formvollendete Segmente zu erhalten. Jedes Segment verlässt nun exakt ausgerichtet und richtig orientiert den Segment-Cutter mit dem Segmentrücken in Laufrichtung. Über die nachgeschaltete Kontrollwaage werden Trimmschnitte oder fehlgewichtige Segmente ausgeschieden. Gleichzeitig wird ständig der Mittelwert kontrolliert und an den SC 80/HS kommuniziert. Die ausgeklügelte Liniensteuerung ermöglicht es dabei sogar, auf einen Linienpuffer zu verzichten. Da die nachfolgenden Linienkomponenten die Segmente mit der Spitze voran benötigen, werden die Segmente in einem Wendestern gedreht. Die Käse werden jetzt an einen Flexloader übergeben, der die Tiefziehmaschine automatisch beschickt. Die Hochleistungslinie wird abgerundet durch einen neu installierten Casepacker.
Der Segmentteiler SC 80/HS zeichnet sich durch seine absolute Flexibilität aus. Käselaibe mit einem Durchmesser von 160 bis 450 mm und einer Höhe von 50 bis 150 mm lassen sich praktisch ohne Formatumstellungsarbeiten verarbeiten. Geteilt werden die Käse nun in die gewünschten Gewichte, ganz egal ob in eine dünne 100-g–Portion oder in einen wuchtigen 1-Kilo–Keil. Optional kann dabei ein runder oder quadratischer oder gar kein Mittenausstich durchgeführt werden. Alle relevanten Daten lassen sich schnell und einfach im Produktsortenspeicher mit ihren spezifischen Schneideparametern anlegen und bei Bedarf sozusagen auf Knopfdruck abrufen. Entscheidend für die absolute Präzision beim Schneiden in gleichmäßige Stücke ist die perfekte Mechanik in Verbindung mit der Servo-Technik. Durch die Balkonbauweise bei den Schneideanlagen ist die Zugänglichkeit für Reinigung und Wartung gegeben. Alle mit dem Produkt in Berührung kommenden Teile sind aus Edelstahl oder lebensmittelechtem Kunststoff gefertigt und können ohne Werkzeug demontiert werden. Die Schaltschränke für Mechanik und Elektronik sind komplett getrennt. Die intuitive Bedienerführung am übersichtlichen Touchpanel rundet das Bild ab.
Daten aus der Produktion
Natürlich führte Bel Leerdammer eine exakte Rentabilitätsberechnung durch, um den Return on Investment mit dem Anschaffungspreis der gesamten Linie in Einklang zu bringen. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme wurde eine 24-h-Abnahme durchgeführt. Alle vereinbarten Werte wurden nicht nur erreicht, sondern übertroffen, so dass Bel Leerdammer und Alpma in gleicher Weise vom Erfolg des Projekts profitieren. Die Gutproduktion liegt bei 98 % bei einem Giveaway von unter 3 %. Die technische Verfügbarkeit der hochkomplexen Schneideanlage liegt bei 98 %. Derzeit werden kontinuierlich pro Minute 90 Packungen à 250 bis 400 g auf der Linie hergestellt. Einen weiteren großen Vorteil der Maschine bietet die Formatflexibilität: Am übersichtlichen Bedientableau lassen sich alle relevanten Produktgewichte innerhalb kürzester Zeit abrufen. Vor der Werkabnahme wurde ein von beiden Seiten detailliert ausgearbeiteter Schulungsplan abgearbeitet. Schichtführer, Maschinenbediener und Instandhaltungspersonal wurden intensiv mit Funktion und Bedienung vertraut gemacht. Nur so ist es bei aller maschinenbaulichen Perfektion der Anlagen auch zu erklären, dass die Schneidelinie seit Inbetriebnahme störungsfrei im Dreischichtbetrieb läuft.
Halle 1, Stand 336
dei 416

Mehr zur Schneidetechnik
Cibus Tec 2007
VDMA Nahrungsmittelmaschinen
Bel Leerdammer
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de