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Erdbeeren auf Reisen

Das Kettenfördersystem VarioFlow transportiert bis zu 1100 t der süßen Früchte am Tag
Erdbeeren auf Reisen

Erdbeeren erfordern ein hohes Maß an Schnelligkeit. Die geernteten Früchte müssen in kürzester Zeit verpackt und versandt werden, damit sie frisch auf den Tisch kommen. Im südspanischen Huelva setzt die Genossenschaft Cora deshalb das Rexroth-Kettenfördersystem VarioFlow ein. Damit lassen sich pro Tag bis zu 1100 t der beliebten Früchte transportieren.

Betulio Rojas

Erdbeeren soweit das Auge reicht. Andalusien bietet aufgrund seines Klimas und des sandigen Bodens mit optimalem Kalziumgehalt ideale Voraussetzungen für den Erdbeeranbau. In der Provinz Huelva, im spanischen Grenzgebiet zu Portugal, beweist die mittlerweile größte europäische Genossenschaft für Erdbeeranbau, Cora, außerordentlichen Unternehmergeist und setzt modernste Technik für die Verpackung der Erdbeeren ein. Auf einer Fläche von rund 1000 Hektar produziert die Genossenschaft dank neuer Anbaumethoden wie Treibkultur, Folienanbau und Ernteverfrühung mehr als 65 000 t Erdbeeren pro Jahr.
Die Fragaria x ananassa, eher bekannt als Gartenerdbeere, ist ausgesprochen empfindlich und muss nach dem Pflücken rasch ausgelesen, sortiert, verpackt und versandt werden. So hatte der Faktor Schnelligkeit oberste Priorität, als Cora eine neue Transporttechnik auswählte. „Wir investieren viel Geld in moderne Anbaumethoden, um die saisonbedingte und stetig steigende Nachfrage nach Erdbeeren zu erfüllen. Mit der gleichen Intention interessieren wir uns deshalb auch für Automations- und Handhabungstechnik, um die sorgfältige und schnelle Weiterverarbeitung der empfindlichen Früchte gewährleisten zu können“, so Manuel Piedra Chaves, Produktionsleiter bei Cora.
Die Genossenschaft beauftragte den Systemintegrator Construcciones Mecánicas Santa Gema S.L. in Lepe/Huelva mit dem Bau eines neuen Transportsystems, das große Teile des bisherigen Förderbands ersetzen sollte. Manuel Piedra Chaves erklärt, warum die Entscheidung für das VarioFlow leicht fiel: „Wir kannten das Unternehmen Bosch Rexroth. Zudem verwies Santa Gema auf die guten Erfahrungen mit dem Kettenfördersystem. In Bezug auf diese Anwendung überzeugten uns vor allem dessen Schnelligkeit und Flexibilität.“
Schnell und flexibel
Nur sechs bis acht Stunden vergehen zwischen dem sorgfältigen Pflücken der Erdbeeren von Hand und deren Transport. Der Ablauf besteht aus 16 Arbeitsstationen, angefangen bei der Zuführung der Früchte und der Schalen über Wiegevorrichtungen bis hin zum Palletieren. Das Kettenfördersystem VarioFlow knüpft an die Handarbeitsplätze an und übernimmt die Beförderung bzw. das Ausschleusen der Schalen zu den weiteren Anlagestationen, wo die Schalen gewogen und bei Bedarf aufgefüllt bzw. Früchte entnommen werden. Nach abschließender Gewichtsprüfung erfolgt der Transport der Schalen in Automatikstationen. Hier werden sie mit Etiketten versehen und dann in ebenfalls etikettierten Transportkisten zusammengestellt und schließlich palletiert.
Ausschlaggebendes Argument für das Rexroth-Kettenfördersystem war nach Aussage von Piedra Chaves die Schnelligkeit: „Bei dieser frischen Ware ist der Faktor Zeit von höchster Bedeutung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Unser bisher durchgängig eingesetztes Förderband hat gute Dienste geleistet, konnte jedoch mit dem stetig steigenden Automatisierungsgrad innerhalb der Anlage nicht mithalten. Aus diesem Grund hat uns vor allem die Geschwindigkeit des VarioFlow überzeugt.“
Leichte Integration
Bei normalem Betrieb werden täglich 500 bis 800 t Früchte bewegt, allerdings können es im 24-Stunden-Betrieb und bei vollem Einsatz der Anlage auch bis zu 1100 t sein. Das System in Aluminiumausführung transportiert Erdbeerschalen in drei Größen (250 bis 1000 Gramm) mit einer Geschwindigkeit von 50 m/min. Diese Bandgeschwindigkeit konnten die Techniker von Santa Gema dank der Motoren mit integrierten Frequenzumrichtern vor Ort stufenlos einstellen. Die dazugehörigen Antriebe sind kompakt gebaut und mit Überlastkupplungen ausgestattet.
Juan Manuel Cruz Soler, Geschäftsführer bei Santa Gema, bestätigt die leichte Integration des VarioFlow: „Da das Kettenfördersystem im mittleren Teil der bestehenden Anlage eingesetzt werden sollte, kam uns der flexible und modulare Aufbau des VarioFlow zugute. Völlig unproblematisch konnten wir das System in kurzer Zeit an das stellenweise noch vorhandene Förderband anpassen, Ausschleusungen zu einzelnen Arbeitsplätzen erstellen und die automatischen Etikettier- und Verpackungsstationen anbinden.“
Die südspanische Genossenschaft entschied sich für das VarioFlow VF90 mit einer Kettenbreite von 90 mm, so dass die Erdbeerschalen auch in Kurvenabschnitten optimal transportiert werden. Das Kettenfördersystem bewies bereits in der Planungs- und Aufbauphase seine Genügsamkeit in Bezug auf Platzbedarf. Die begrenzten Einbauverhältnisse stellten aufgrund der großen Auswahl an standardisierten Kurven und Bögen kein Problem dar.
Wenig Platzbedarf
Den Räumlichkeiten entsprechend baute Santa Gema ein Fördersystem auf, das eine Reihe von Steigungen sowie Strecken mit Gefälle beinhaltet, weshalb zwei unterschiedliche Kettentypen aus dem VarioFlow-Systembaukasten miteinander kombiniert werden: Auf horizontalen Streckenabschnitten dient die Standard-Flachkette zum Transport der Erdbeerschalen. Für den vertikalen Verlauf wird eine Haftreibungskette eingesetzt, die in der Cora-Anwendung stellenweise Steigungen von bis zu 30° bewältigen muss.
Sowohl die Standard-Flachkette als auch die Haftreibungskette sind für den Einsatz mit Lebensmitteln geeignet und leicht zu reinigen.
Cora kombiniert in dieser Anwendung das Kettenfördersystem VarioFlow mit Bauteilen des Aluminium-Profilbaukastens der Bosch Rexroth AG. „Vom modularen Aufbau und der daraus resultierenden Flexibilität des Gesamtsystems waren wir direkt begeistert“, resümiert Manuel Piedra Chaves und fügt hinzu: „In unserem Metier müssen wir auf veränderte Marktanforderungen schnell reagieren und die Fertigung umstellen können. Das VarioFlow mit samt den Aluminium-Profilkomponenten bietet dafür optimale Voraussetzungen.“
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Rosengewächs und Scheinfrucht
Die beliebte „Frucht“ ist im botanischen Sinn gar keine Beere, sondern zählt zu den Sammelnussfrüchten. Tatsächlich ist der rote Teil eine Scheinfrucht und nur die kleinen gelben Nüsschen an der Oberfläche sind die eigentlichen Früchte. Botanisch heißt die Erdbeere Fragaria und ist eine Gattung aus der Familie der Rosengewächse. Die Gartenerdbeere (Fragaria x ananassa) entstand erst im 18. Jahrhundert aus Kreuzungen amerikanischer Erdbeeren. Heute werden mehr als 100 Sorten angebaut, von denen etwa 30 für den Erwerbsanbau von Bedeutung sind. Cora verwendet für den Anbau kalifornische Erdbeerpflanzen.

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