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Tuzla: Alles aus einer Hand

Komplette Abfüll- und Verpackungslinie
Tuzla: Alles aus einer Hand

Die Brauerei Tuzla wurde 1884 gegründet. Der Bierausstoß des im heutigen Bosnien und Herzegowina beheimateten Traditionsunternehmens lag im Jahr 2007 bei 200 000 hl. Hinzu kommen 50 000 hl Mineralwasser. In beiden Produktsegmenten möchte das Unternehmen seinen nationalen und internationalen Absatz stärken. Vor diesem Hintergrund investierte die Brauerei Tuzla in eine neue Glas-Linie von KHS, die gleichermaßen für Bier und Mineralwasser ausgelegt ist.

Manfred Keller

Die Brauerei Tuzla hat eine wechselvolle Geschichte. Ihre Blütezeit erlebte sie Ende der 1980er Jahre. In den Kriegsjahren sank der Bierausstoß dramatisch. Mit der Gründung der unabhängigen Republik Bosnien und Herzegowina im Jahr 1992 begann auch eine neue Etappe für die Brauerei Tuzla. Lag der Bierausstoß 1993 noch bei 18 000 hl, stieg er bis 2007 auf über 200 000 hl an. Außerdem ist Hilmo Selimovic, Präsident und Mehrheitsgesellschafter der Brauerei Sarajevo, seit dem Jahr 2006 auch Mehrheitsgesellschafter der Brauerei Tuzla. Diese engen Kontakte in Richtung Sarajevo nutzt die Brauerei Tuzla, um ihre engagierten Wachstumspläne zu realisieren. So konnten die Kollegen aus Sarajevo den Brauern aus Tuzla wichtige Hinweise bei der Investitionsentscheidung zugunsten der neuen KHS-Glas-Linie geben. Schließlich vertraut die Brauerei Sarajevo bereits seit Jahrzehnten auf KHS-Anlagen. Beispielsweise läuft dort eine KHS-Glas-Linie mit einer Leistung von 50 000 0,5-l-Flaschen pro Stunde. „Selbstverständlich profitieren wir von den Erfahrungswerten aus Sarajevo“, erläutert Gorana Dautovic, Generaldirektorin der Brauerei Tuzla. „So konnten wir uns guten Gewissens für KHS als Turnkey-Lieferanten entscheiden. Bei der Ausrüstung der Linie wählten wir Komponenten, die in Sarajevo bereits seit Jahren hervorragend laufen.“
Um die neue Glas-Linie unterzubringen, musste ein bestehendes Gebäude abgerissen und ein auf die Linie abgestimmtes neues Gebäude errichtet werden. Bei der Konzeption des neuen Produktionsgebäudes und der Planung der Linie arbeiteten die KHS-Spezialisten eng mit den Vertretern aus Tuzla zusammen. Das Ergebnis: Die KHS-Glas-Linie steht im ersten Stock des insgesamt dreigeschossigen Neubaus. Das Erdgeschoss dient der Leergut-Anlieferung, Vollgutabnahme sowie der Lagerung von Vollgutpaletten. Die oberste Etage des Gebäudes ist ausschließlich für die Leergutlagerung vorgesehen.
Einweg und Mehrweg möglich
Die KHS-Glas-Linie ist sowohl auf eine Verarbeitung von Mehrweg- als auch von Einweggebinden ausgelegt. Die Anlagenleistung liegt bei 36 000 0,5-l-Flaschen pro Stunde. Neben den 0,5-l- und 0,33-l-Ale-Flaschen ist die 0,5-l-Euro-Flasche für die Bierabfüllung im Einsatz. Mineralwasser wird in 0,25-l-Flaschen abgefüllt. Bier liefert die Brauerei Tuzla hauptsächlich in mit Mehrwegglasflaschen bestückten Kästen aus. Ausschließlich die 0,33-l-Ale-Flasche ist auch als Einwegvariante in der Tray-Shrink-Verpackung erhältlich. Mineralwasser ist in 0,25-l-Einwegflaschen (Tray-Shrink-Verpackung) und 0,25-l-Mehrwegglasflaschen (Mehrweg-Kasten) im Markt.
Steht die Verarbeitung von Mehrweggebinden an, gelangt das über den Palettenaufzug zur Verfügung gestellte Leergut zunächst zur Entpalettiermaschine Innopal PK EKN. Hier erfolgt die Abtragung der Kastenlagen. Die Kästen laufen im Anschluss an den Entpalettiervorgang dem Auspacker Innopack SP zu. Diese flexible und einfach bedienbare Zweiachsmaschine kann sowohl als Auspacker als auch als Einpacker eingesetzt werden. Steht die Verarbeitung von Neuglas an, ist die erste Station für Neuglaspaletten der vollautomatische Neuglasabräumer Innopal ASN. Die Übergabehöhe der Flaschen ist stufenlos einstellbar. Eine exakte Positionierung der Palette erfolgt durch verstellbare Seitenzentrierungen. Die jeweils abzuräumende Lage wird vom vierseitigen Abschiebewagen zentriert. Ein sicheres Abräumen bis zur letzten Lage ist gegeben. Findet ein Flaschenwechsel statt, so geschieht die Umstellung des Entpalettierkopfes einfach auf Knopfdruck. Ein in die Linie integrierter Handlingroboter übernimmt das Abgreifen von Stülpdeckeln und Zwischenlagen sowie den Transfer in hierfür vorgesehene Magazine.
Bei der Verarbeitung von Neuglas werden die Glasflaschen direkt in Richtung Einend-Flaschenreinigungsmaschine Innoclean EE transportiert, bei Verarbeitung von Mehrwegware gelangen sie vom Innopack SP aus zur Innoclean EE. Die Innoclean EE arbeitet mit einem Vorlaugetauchbad und einer langen Laugeweichzeit, um Verschmutzungen in den Flaschen sicher zu lösen. Für einen optimalen Energie- und Frischwassereinsatz sorgt ein Energiesparträger.
Minimale Sauerstoffaufnahme
Schließlich geht es über großzügig dimensionierte Pufferstrecken zum Füllsystem Innofill DMG-SVF. Das mechanisch gesteuerte Einkammer-Druckfüllsystem arbeitet füllrohrlos mit Rückgasrohr und setzt bei der Bierabfüllung das Verfahren der doppelten Vorevakuierung ein. Während der Vorevakuierung der angepressten Flasche erfolgt eine CO2-Spülung mit anschließender Endevakuierung. Über das Rückgasrohr eintretendes CO2 durchdringt den Flaschenraum. Das Einfließen des Produkts in nahezu reines CO2 und damit eine gegen Null gehende Sauerstoffaufnahme sind die Folge. Durch die Füllhöhenbestimmung über Gasrohr und Gassperre wird mit dem Innofill DMG-SVF eine sehr gute Füllhöhengenauigkeit erreicht. Die hohe CO2-Konzentration im Flaschenhals erfordert bei der Abfüllung nur ein geringes Aufschäumen zwischen Füller und Verschließer. Das Ergebnis sind niedrige Sauerstoffwerte bei einem minimalen Getränkeverlust. Der Verschließer ist für die Aufbringung von Kronkorken eingerichtet.
In die Anlage ist eine Kurzzeiterhitzungsanlage Innopro KZE integriert, die durch eine exakte Temperatur-Durchfluss-Regelung (PE) als Führungsgröße und ein positives Druck-Gefälle eine exzellente Qualität des zu pasteurisierenden Bieres sicherstellt.
Bei der Abfüllung von Mineralwasser übernimmt eine Innopro-DCX-Anlage die Entgasung und Karbonisierung. In der Entgasungsstufe wurde die Vakuum-Spray-Methode umgesetzt, deren Effekt durch Zugabe von CO2 maximiert wird. Über die Karbonation (CO2-direct-Injection) können pro Liter Mineralwasser bis zu 9 g CO2 eingebracht werden. Dem Füller wird das Produkt über einen integrierten Puffertank zur konstanten Abnahme zur Verfügung gestellt. Minimaler Personalaufwand zur Anlagenüberwachung ist durch den vollautomatisch geregelten Produktionsablauf ebenso selbstverständlich wie die rezepturgesteuerte Einstellung der Karbonisierung.
Die Füllhöhen- und Verschlusskontrolle übernimmt ein Innocheck Promecon 2000. Das Gerät blendet Schwappeffekte aus und kontrolliert zuverlässig die Füllhöhe in den Flaschen und den Sitz der Verschlüsse.
Für Hygiene und Sauberkeit in der Glas-Linie sorgt die CIP-Anlage Innopro CIP. Sie ist für die Innenreinigung der gesamten Getränkeaufbereitungs- und Abfüllanlagen verantwortlich. Zudem bezieht sie Teile des Drucktankkellers und der produktführenden Leitungen mit in das Reinigungskonzept ein.
Perfekte Etikettierung
Eine Kaltleim-Etikettiermaschine Innoket KL 2040 stattet die Flaschen mit Vorder-, Rücken- und Halsring-Etiketten aus. Die wartungs- und bedienerfreundliche Maschine zeichnet sich durch eine sehr hohe Etikettierqualität aus. Der weitgehende Einsatz von Edelstahlteilen sichert einen hohen hygienischen Standard. Die in Tuzla installierte Innoket KL 2040 arbeitet mit zwei Etikettierstationen. Während die eine Etikettierstation die Aufbringung von Rumpf- sowie Brust- bzw. Halsetikett regelt, übernimmt die andere die Rückenetikettierung. Die Etikettierstationen der Innoket KL 2040 arbeiten mit sich in einer Richtung drehenden Leimsegmenten. Diese Vorgehensweise garantiert eine optimale Etikettenentnahme und einen gleichmäßigen Leimübertrag auf das Etikett. „Was für uns zählt“, stellt Dautovic fest, „ist die perfekte Ausstattung des Produkts, die dem Kunden verdeutlicht, dass es sich bei unseren Bieren und Mineralwässern um hochwertige Markenprodukte handelt.“ Auf die Etikettierung folgt das Einpacken der Flaschenware. Je nachdem, ob es sich um Einweg- oder Mehrwegflaschen handelt, stehen unterschiedliche Packer-Optionen zur Verfügung. Beim Einpacken in Mehrwegkästen kommt der Innopack SP zum Einsatz. Ihm werden neben frisch etikettierten Flaschen auch die im Kastenwascher Innoclean KW frisch gereinigten Kästen zur Verfügung gestellt. Für Mineralwassereinwegflaschen und 0,33-l-Ale-Einwegflaschen ist ein Tray-Shrinkpacker Innopack Kisters TSP in die Linie integriert. Gebildet werden hier 12er und 24er Tray-Shrinkpacks in den Formationen 4 x 3 bzw. 4 x 6. Die Flaschen werden über trichterförmig angeordnete Führungsschienen in das System gedrängt. Glasflaschen werden in Gassen geführt und in vorgegebene Produktgruppen aufgeteilt. Es folgt die Einspeisung gebildeter Formationen in eine Mitnehmerkette. Obere Mitnehmer schieben die Flaschen auf ein noch ungefaltetes Tray. In einer Faltstation laufen über Ketten Faltwerkzeuge, die das Tray nach einer Aufbringung von Klebepunkten den Vorgaben entsprechend falten. Nächste Station für die Tray-Verpackungen ist die Shrink-Station und der Schrumpftunnel.
Am Ende der Linie gelangen die vollen Kästen und die fertigen Tray-Shrink-Verpackungen zu einem Palettierer der Baureihe Innopal PBN. Auf Knopfdruck lässt sich die Maschine vollautomatisch von Kastenware auf Tray-Shrink-Verpackungen umstellen. Jede Lage wird vor der Abgabe auf die Palette automatisch rundum zentriert. Ergebnis sind perfekte Lagenbilder, schonende Produktbehandlung und eine hohe Gesamtstabilität der Palettenladung.
Halle 5, Stand 127
dei 402

Aus ganzheitlicher Sicht aufgebaute Lösungskonzepte bieten der Getränkebranche ein umfassendes Vorteilspaket. Das ist die Losung, mit der die KHS AG, international tätiger Hersteller von Abfüll- und Verpackungstechnik für die Getränke-, Food- und Nonfood-Branche, zur Brau Beviale 2008 antritt.
Anfang dieses Jahres hat die Salzgitter AG die Unternehmen der ehemaligen SIG-Beverages-Gruppe erworben. Diese wurden zum 1. August 2008 in den Klöckner-Konzern eingebracht. Das bedeutet, dass die KHS AG als 100%-ige Klöckner-Tochter nun ganzheitlich mit KHS Corpoplast, KHS Plasmax, KHS Asbofill und KHS Moldtec agiert. Durch die vier neu hinzugekommenen Gesellschaften hat KHS nun Zugriff auf folgende Produkte und Dienstleistungen rund um die PET-Flasche:
  • Bottles-&-Shapes-Flaschendesign und -konstruktion
  • Blomax-Streckblasmaschinen
  • Plasmax-Barrierebeschichtungen
  • flexible, lineare Asbofill-Abfüllkonzepte für sensible Produkte
Damit reicht das Leistungsspektrum des KHS-Konzerns jetzt von der Entwicklung eines PET-Flaschendesigns über entsprechende Abfüllmaschinen bis hin zur Pack- und Palettiertechnik. Es umfasst damit sämtliche Komponenten, die in der Regel zu einer Abfüll- und Verpackungslinie für PET-Flaschen gehören.
Zur Zeit beschäftigt die KHS AG 5500 Mitarbeiter. Für 2008 erwartet der Dortmunder Konzern einen Umsatz von 1,04 Mrd. Euro.

Weitere Informationen zu den Produkten
Brau Beviale 2008
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