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Ziel ist die CO2-freie Nudel

Regionaler Energieversorger hilft Nudelhersteller beim Energiesparen
Ziel ist die CO2-freie Nudel

„Energie von hier zu dir“ – so heißt das Energiekonzept von Erdgas Südwest. Umgesetzt wurde es beispielsweise beim schwäbischen Nudelhersteller Tress. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ohne Einschränkungen bei der Produktion sind Energiekosten und CO2-Ausstoß deutlich gesunken.

Seit 1975 fertigt die Franz Tress GmbH Co. KG im baden-württembergischen Münsingen hausgemachte Nudeln nach alter handwerklicher Tradition. Doch den bewährten hochwertigen Rezepturen der Lebensmittel stand eine wenig effiziente Energieversorgung der Produktion gegenüber.

Erdgas Südwest hat nun den Energieeinsatz von Tress präzise auf die Anforderungen zugeschnitten. In Kombination mit weiteren Prozessoptimierungen ist es so gelungen, die Energiebilanz deutlich zu verbessern. Zentrales Element der neu strukturierten Energieversorgung ist die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), bei der mit einem Verbrennungsprozess zugleich Strom und Wärme erzeugt werden. Dadurch deckt das Unternehmen künftig rund 70 % des Strom- und 80 % des Wärmebedarfs selbst ab.
Und damit setzt man bei dem Hauptproblem an, wie Geschäftsleiter Markus Tress erklärt: „Der größte Posten ist der Primärenergieeinsatz. Für uns war es daher schon immer wichtig, hier effiziente Lösungen zu finden.“
Den Energieflüssen auf der Spur
Die Neuordnung gestaltete sich allumfassend: Um den beachtlichen Energiebedarf des Unternehmens von gut 7,5 Mio. kWh Strom und Wärme pro Jahr zu decken, war ein ganzheitlicher Modernisierungsansatz erforderlich. Die Maßgabe war nicht nur, Ressourcen gezielt und sparsam einzusetzen, um die Betriebskosten zu senken, sondern auch den CO2-Ausstoß zu reduzieren – als Grundstein für eine grüne Produktwelt. „Wir arbeiten auf die CO2-freie Nudel hin“, erklärt Tress.
„Energie von hier zu dir“ entstand auf Basis detaillierter Analysen zu Energieflüssen im Betrieb, die Erdgas Südwest im Vorfeld erhoben und ausgewertet hatte. Die Fachkräfte des regionalen Energieversorgers studierten Produktionsprozesse, verfolgten Energieverbräuche und erstellten eine umfassende Evaluation des damaligen Status quo. Auf dieser Basis entwickelten sie Pläne für mögliche Maßnahmen, etwa das Absenken von Temperaturen im Produktionsprozess, Anpassungen bei der Hydraulik und partielle Erneuerungen im Wärmeleitungsnetz.
Trocknungsprozesse fressen Energie
Im Zuge der Nudelherstellung ist es erforderlich, den Feuchtegehalt der frischen Teigwaren von 33 % auf weniger als 13 % zu reduzieren. Diesen Schritt erledigten Hochtemperaturtrockensysteme binnen weniger Stunden, doch verbrauchten die beiden Öl-Heizkessel, die die Wärme bereitstellten, sehr viel Energie. Die Herstellung der etwa 800 Artikel des Tress-Sortiments nachhaltig zu gestalten, war dadurch nur eingeschränkt möglich.
Schon Firmengründer Franz Tress hatte sich in den 1990er-Jahren für die Technologie der Kraft-Wärme-Kopplung interessiert. Doch: Die Produktion benötigte Vorlauftemperaturen von 120 °C – zu viel, als dass sie von einem Blockheizkraftwerk (BHKW) in einer geeigneten Größenklasse hätten geliefert werden können. Erst als Sohn Markus Tress zusammen mit Erdgas Südwest die Voraussetzungen veränderte, ließ sich die Idee des Unternehmers umsetzen. Tress investierte in neue Produktionslinien, die mit geringeren Vorlauftemperaturen auskamen, wodurch die alternative Energielösung realisierbar wurde.
Am echten Bedarf orientiert
Im Zuge dessen fasste der Junior-Firmenchef viel mehr ins Auge als einen einfachen Heizungsanlagentausch. Er sagt: „Erdgas Südwest erarbeitete für uns eine Komplettlösung mit bedarfsorientierter Strom- und Wärmeversorgung, die genau auf unsere energetischen Anforderungen passt und zudem unserem Umweltanspruch gerecht wird.“ Die Voraussetzungen für die neue Energieversorgung schienen bei Tress ideal: Die Produktion läuft 24 h am Tag, sodass eine hohe Zahl an Betriebsstunden zu einem effizienten BHKW-Betrieb führt. Es wurden zwei erdgasbetriebene BHKW installiert. Die Dimensionierung der beiden BHKW ist nach dem Bedarf bemessen; sie liefern jeweils eine elektrische Leistung von 177 kW und eine thermische Leistung von 215 kW. In Kombination mit den BHKW-Anlagen wurde ein moderner Schichtspeicher installiert, der die Wärmeenergie effektiv bevorratet und unabhängig vom Zeitpunkt ihres Entstehens nutzbar macht. Ergänzend tragen im Bedarfsfall zwei gasbetriebene Heizkessel zur Wärmeversorgung bei.
Ökologisch und wirtschaftlich
Mit „Energie von hier zu Dir“ verzeichnet Tress nicht nur eine weitaus bessere Energiebilanz, sondern schont mit einem geringeren, umweltfreundlicheren Primärenergieeinsatz zudem die Umwelt. „Ziel ist es, vorhandene Ressourcen effizienter einzusetzen und innovative und nachhaltige Lösungen auf dem Gebiet der regenerativen Energieversorgung aufzubauen“, sagt Achim Lotter, Projektleiter von Erdgas Südwest. „Wir entwickeln je nach Anforderungen und Bedarf entsprechende Konzepte, die umweltfreundlich und wirtschaftlich sind.“
Betreiber der Energieanlagen ist Erdgas Südwest – im Rahmen eines auf neun Jahre ausgelegten Contracting-Vertrags. Der Energiespezialist gewährleistet optimierte Abläufe bei langfristig sicherer Versorgung. Die Firma Tress profitiert davon, lediglich Energieabnehmer zu sein und keine eigenen Mitarbeiter für die Strom- und Wärmeversorgung bereitzustellen. Die neuen Bilanzen können sich sehen lassen: Aufgrund des steten Wärmebedarfs erzielen die beiden BHKW eine mittlere jährliche Laufzeit von 5900 h. Sie erzeugen pro Jahr etwa 2,1 Mio. kWh Strom sowie rund 2,6 Mio. kWh Wärme. Das Ergebnis: Die Energiekosten sind um ca. 20 % und der CO2-Ausstoß um bis zu 800 t pro Jahr gesunken.
Die Modernisierung beim Nudelhersteller Franz Tress durch Erdgas Südwest legte das Fundament für den Weg, auf dem das schwäbische Traditionsunternehmen nun in die Zukunft schreitet. In den Nudeln von Tress steckt keine Kilowattstunde mehr als nötig – dass sie trotzdem als kleine Energiebündel gelten können, liegt nunmehr rein an ihrem durchschnittlichen Nährwert von etwa 370 Kalorien pro 100 Gramm.
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Susanne Freitag
Pressereferentin,Erdgas Südwest

Erdgas Südwest

Zahlen und Fakten 

Erdgas Südwest ist ein regionales Energieversorgungsunternehmen, das rund 130 Mitarbeiter beschäftigt. Unter anderem stehen Erdgas, Bioerdgas und Ökostrom in flexiblen Kombinationsmöglichkeiten als Produkte zur Verfügung. Innovative und ökologisch sinnvolle Energielösungen, die durch Effizienz und attraktive Wirtschaftlichkeit überzeugen, stehen im Vordergrund. Gleichzeitig kommen Umweltschutz, und -bildung nicht zu kurz: Mit der Initiative Pro Natur unterstützt der Energieversorger zahlreiche Aktionen in diesem Bereich und bindet seine Mitarbeiter dabei aktiv mit ein.
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