Deutlich gestiegene Energie- und Rohstoffpreise sowie Unterbrechungen der Lieferketten prägten das erste Quartal 2022. Dennoch ist die BASF-Gruppe sehr gut in das Jahr 2022 gestartet. Zudem verurteilt BASF den russischen Angriff auf die Ukraine und die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung aufs Schärfste und schließt keine neuen Geschäfte mehr in Russland und Belarus ab.
Der Vorstand der BASF SE hat zudem entschieden, auch die bestehenden Aktivitäten des Unternehmens in Russland und Belarus bis Anfang Juli 2022 einzustellen. Eine Ausnahme bildet das Geschäft zur Unterstützung der Nahrungsmittelproduktion, da der Krieg das Risiko birgt, eine weltweite Nahrungsmittelkrise auszulösen. Im Jahr 2021 belief sich der Anteil von Russland und Belarus am Gesamtumsatz der BASF-Gruppe auf rund 1 %.
Deutliches Umsatzwachstum im 1. Quartal 2022
Der Umsatz der BASF-Gruppe stieg im Vergleich zum ersten Quartal 2021 um 3,7 Mrd. Euro auf 23,1 Mrd. Euro. Ausschlaggebend für das Umsatzwachstum waren höhere Preise, insbesondere in den Segmenten Chemicals und Materials. Positive Währungseinflüsse in allen Segmenten unterstützten die Umsatzentwicklung. Ein insgesamt leicht niedrigerer Absatz wirkte gegenläufig. Gesteigerte Mengen in den Segmenten Agricultural Solutions, Industrial Solutions, Materials, Nutrition & Care und Chemicals konnten den Absatzrückgang von Surface Technologies nicht vollständig kompensieren.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen nahm um 497 Mio. Euro auf 2,8 Mrd. Euro zu. Dies war im Wesentlichen auf die deutliche Ergebnissteigerung von Chemicals zurückzuführen. Auch Industrial Solutions, Materials sowie Nutrition & Care steigerten das EBIT vor Sondereinflüssen erheblich. Das Segment Agricultural Solutions verzeichnete ein leicht höheres EBIT vor Sondereinflüssen. Im Segment Surface Technologies ging das EBIT vor Sondereinflüssen vor allem infolge einer deutlich geringeren Nachfrage aus der Automobilindustrie deutlich zurück.
Das EBIT erhöhte sich im Vergleich zum ersten Quartal 2021 um 474 Mio. Euro auf 2,8 Mrd. Euro. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen belief sich auf 1,2 Mrd. Euro nach 1,7 Mrd. Euro im Vorjahresquartal. Dies ist zurückzuführen auf Wertberichtigungen der Wintershall Dea, die BASF als Sonderaufwand im Beteiligungsergebnis anteilig (72,7 %) mit etwa 1,1 Mrd. Euro berücksichtigt hat. Diese Wertberichtigungen sind durch den Krieg in der Ukraine und damit zusammenhängende politische Konsequenzen verursacht und betrafen neben dem Darlehen an Nord-Stream-2-Vermögenswerte in Russland sowie im Gastransportgeschäft.
Aufsichtsrat in neuer Zusammensetzung
Die ordentliche Hauptversammlung der BASF SE hat am 29. April 2022 Alessandra Genco, Finanzvorständin der Leonardo SpA, Rom/Italien, und Professor Dr. Stefan Asenkerschbaumer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Robert Bosch GmbH und geschäftsführender Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG, Stuttgart, als neue Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat der BASF SE gewählt. Sie folgen auf Anke Schäferkordt und Franz Fehrenbach, die ihre Aufsichtsratsmandate aufgrund ihrer langjährigen Zugehörigkeit zum Ablauf der Hauptversammlung 2022 niedergelegt haben.
Dem Aufsichtsrat der BASF SE gehören nunmehr die folgenden Anteilseignervertreter an, deren Mandate bis zur Beendigung der Hauptversammlung 2024 laufen:
- Dr. Kurt Bock, Heidelberg (Vorsitzender)
- Professor Dr. Stefan Asenkerschbaumer, Stuttgart
- Professor Dr. Thomas Carell, München
- Dame Alison Carnwath, Exeter/England
- Liming Chen, Peking/China
- Alessandra Genco, Rom/Italien
Ab dem Ende der Hauptversammlung sind zudem Peter Zaman, Stellvertretender Sekretär des Betriebsrats der BASF Antwerpen N.V., André Matta, Mitglied des BASF Europa Betriebsrats und des Betriebsrats der BASF SE, und Natalie Mühlenfeld, Bezirksleiterin IG BCE Bezirk Düsseldorf, als neue Vertreter der Arbeitnehmer in den Aufsichtsrat der BASF SE eingetreten. Sie folgen auf Denise Schellemans, Waldemar Helber und Roland Strasser , die ihre Mandate zum Ablauf der Hauptversammlung niedergelegt haben. Die Mandate der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der BASF SE laufen ebenfalls bis zur Beendigung der Hauptversammlung 2024. Dem Aufsichtsrat der BASF SE gehören nunmehr als Arbeitnehmervertreter an:
- Tatjana Diether, Limburgerhof
- Sinischa Horvat, Limburgerhof
- André Matta, Großkarlbach
- Natalie Mühlenfeld, Düsseldorf
- Michael Vassiliadis, Hannover
- Peter Zaman, Antwerpen/Belgien
Der Aufsichtsrat hat zudem die notwendigen Nachbesetzungen in seinen Ausschüssen beschlossen. Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer wurde zum Mitglied des Personalausschusses, des Nominierungsausschusses sowie des Strategieausschusses gewählt. Alessandra Genco wurde zum Mitglied des Prüfungsausschusses sowie zum Mitglied des Nominierungsausschusses gewählt.