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EU-Legislativpaket: NWR übt Kritik am Netzaufbau

EU-Legislativpaket zu Wasserstoff und Gasmarktdekarbonisierung
Nationaler Wasserstoffrat übt Kritik am Netzaufbau

Nationaler Wasserstoffrat übt Kritik am Netzaufbau
Kritik vom NWR: Die Ausgestaltungsvorschläge zur vertikalen und horizontalen Entflechtung der Wasserstoffnetze verhindern einen kostengünstigen Aufbau aus dem bestehenden Erdgasnetz Bild: Maksym Yemelyanov – stock.adobe.com

Der Nationale Wasserstoffrat (NWR) hat sich zum „Legislativpaket zu Wasserstoff und Gasmarktdekarbonisierung“ der Europäischen Union positioniert. Das Gasmarktpaket ist als zweiter Teil des „Fit for 55“-Paketes veröffentlicht worden. Es soll den europarechtlichen Rahmen für den Gasmarkt an die Ziele des Green Deals anpassen und Grundlagen für den Wasserstoffmarkt schaffen. Der NWR stellt jedoch fest, dass das Vorhaben aus seiner Sicht die Anforderungen an die schnelle Entwicklung eines europaweiten Wasserstoffnetzes, an den grenzüberschreitenden Wasserstoffhandel und -transport sowie im Hinblick auf bezahlbare Entgelte und Investitionssicherheit nur teilweise erfülle.

NWR begrüßt Legislativpaket grundsätzlich

Der NWR begrüßt in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zwar grundsätzlich, dass die EU-Kommission mit dem Legislativpaket den dringend benötigten regulatorischen Rahmen für den Hochlauf des Wasserstoffmarktes schaffen möchte. „Die Entwicklung eines europaweiten Wasserstoffnetzes mit bezahlbaren Entgelten und einfacher, grenzüberschreitender Transport und Handel sind für den Hochlauf des Wasserstoffmarktes essenziell“, so die NWR-Vorsitzende Katherina Reiche. Da weite Teile des bestehenden, paneuropäischen Erdgasnetzes wie auch der Verteilnetze zukünftig auch für eine Wasserstoffinfrastruktur genutzt werden könnten, sei die Ausgangslage gut. Auch habe das regulatorische Rahmenwerk für Erdgas erfolgreich einen europäischen Gasbinnenmarkt mit hoher Wettbewerbsintensität geschaffen. Dies könne nun für Wasserstoff weiterentwickelt werden.

Kritikpunkt Entflechtung der Wasserstoffnetze

Entscheidender Kritikpunkt des NWR am Vorschlag der Kommission sind die Ausgestaltungsvorschläge zur vertikalen und horizontalen Entflechtung der Wasserstoffnetze. Reiche: „Damit wird der schnelle, kostengünstige Aufbau eines Wasserstoffnetzes aus dem vorhandenen Erdgasnetz heraus in Deutschland und darüber hinaus faktisch verhindert.“ Die Nutzung von Synergien jeglicher Art zwischen Gas- und Wasserstoffnetzen sei damit unmöglich. Der NWR appelliert an die Regierung, in Brüssel eine Anpassung der vorgeschlagenen Regeln zur Entflechtung zu bewirken.

Prüfungsbedarf sieht der NWR auch im Hinblick auf eine Reihe von technischen Aspekten: Dazu gehört der vorgeschlagene Wert für eine H2-Beimischung im Erdgastransportnetz von bis zu 5 %, dessen Sinnhaftigkeit und praktische Umsetzbarkeit mit den Anwendern bei sensiblen Industrieprozessen untersucht werden müsse. Auch die Ausgestaltung der Transportentgelte im zukünftigen Wasserstoffnetz bedürfe einer Überprüfung, so der Wasserstoffrat. Auch greife der aktuelle Vorschlag zur Zertifizierung zu kurz, da eine einheitlich europäische und marktgängige Ausgestaltung des Zertifizierungssystems fehle.

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