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Orange gibt weiter Gas

Automatisierungsspezialist B&R knackt die halbe Milliarde
Orange gibt weiter Gas

B&R erwartet im laufenden Jahr einen Rekordumsatz von 535 Mio. Euro und wird damit das gesetzte Ziel von einer halben Milliarde Euro deutlich übertreffen. Mit 13 % Wachstum setzt das Unternehmen seine überaus erfolgreiche Umsatzrallye der vergangenen Jahre fort. Damit dies so bleibt, präsentiert B&R dieses Jahr auf der SPS IPC Drives wieder einige neue Produkte.

General Manager Peter Gucher stellte auf der Jahrespressekonferenz von B&R Ende September in Fürstenfeldbruck fest: „Wir haben unsere Marktanteile deutlich ausgebaut.“ Allein in den vergangenen 12 Monaten haben Maschinen- und Anlagenbauer rund 270 000 Maschinen mit B&R-Steuerungen automatisiert. „Die durchgängige Skalierbarkeit unserer kompletten Produktpalette verschafft uns einen deutlichen Vorsprung am Markt“, erklärte Gucher. „Mit dem Solution-Programm Scalability+ bieten wir bereits heute das nötige Werkzeug für eine flexible Produktion, wie sie das Konzept Industrie 4.0 vorsieht.“ Die Zahlen geben ihm recht: Der Umsatz von B&R ist seit 2008 um 75 % gestiegen.

Um weiterhin einer der Technologievorreiter in der Automatisierungsbranche zu bleiben, investiert B&R annähernd 15 % seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung. „Nur mit ständigen Innovationen können wir unseren Erfolgskurs beibehalten“, erläuterte Gucher. Allein in den vergangenen fünf Jahren wurden 700 Ingenieure eingestellt. Zudem werden 1/10 der Ingenieursstunden in Aus- und Weiterbildung investiert.
Zur SPS IPC Drives 2014 kündigte Gucher einige Neuheiten u. a. für die Entwicklung von Applikationssoftware an. Mit modularen Softwarebausteinen vereinfacht die Mapp-Technologie die Entwicklung neuer Programme und reduziert den Aufwand für Wartung und Instandhaltung erheblich.
Einen ähnlich bemerkenswerten Sprung in der Automatisierungstechnik ermöglicht der Acopos P3. Mit dem Dreiachs-Servoverstärker lässt sich eine Platzersparnis im Schaltschrank von bis zu 69 % erreichen. Trotz seiner kompakten Bauform ist er mit einer Abtastzeit von 50 µs für die komplette Reglerkaskade einer der schnellsten Servoverstärker mit Safety-Funktionen. Weitere Messehighlights sind der Automation PC 2100 und eine Business-Intelligence-Lösung für das B&R-Prozessleitsystem Aprol.
Business Intelligence hält Einzug
Die anfallenden Datenmengen in Produktionsanlagen sind in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen. Bei größeren Anlagen bewegen sich die gesammelten Daten schnell im Giga- oder gar Terrabyte-Bereich. Ohne automatisierte Analyse und Auswertung können auf Basis dieser Daten keine fundierten Entscheidungen getroffen werden. B&R hat deshalb die Automatisierungsplattform Aprol zur SPS IPC Drives um eine leistungsfähige Systemkomponente für Business Intelligence (BI) erweitert.
Im Wesentlichen besteht Business Intelligence aus drei Prozessstufen: Datenbeschaffung, Analyse und Präsentation. Im ersten Schritt werden die Daten gesammelt. Die Rohdaten können zum Beispiel aus einem ERP-System, einer Datenbank oder einer Datei kommen. Sie werden zuerst gefiltert, bereinigt und harmonisiert. Danach folgt die analytische Auswertung. Einfache Analysen sind mit sogenannten OLAP (Online Analytical Processing) Cubes möglich. Komplexe statistische Untersuchungen werden mit Data-Mining-Methoden durchgeführt. Anschließend können die Ergebnisse in Form von Grafiken und Tabellen präsentiert werden.
Die B&R-Lösung bietet einige Vorteile: Dazu Martin Reichinger, Business Manager Process Automation bei B&R: „Wir haben nicht nur eine Schnittstelle zu einer externen Lösung geschaffen, sondern die BI-Funktionen vollständig in das B&R-Prozessleitsystem Aprol integriert. Bedienung und Wartung sind damit wesentlich einfacher.“ Die Report-Funktionen stehen jedem Aprol-Nutzer zur Verfügung. Bei Bedarf können zusätzliche Komponenten für die Datenbeschaffung und komplexe Auswertungen installiert werden. Auch diese sind dann über die BI-Plattform vollständig in Aprol integriert.
Die Nutzung der Reporting-Funktionen ist dabei nicht speziell auf eine einzige Zielgruppe beschränkt. Die traditionelle Analyse auf Basis von Berichten mit fest vorgegebenem Inhalt wird durch eine explorative Analyse abgelöst. Hierbei sind lediglich die Datenquellen festgelegt, nicht jedoch die Aufbereitung der Daten. Reports und Auswertungen können daher individuell zusammengestellt werden. So kann sich ein Manager stark zusammenfassende Kennzahlen anzeigen lassen, wohingegen ein Verfahrenstechniker detailliertere Informationen zu einem einzelnen Prozess abruft.
Große Leistung in kleinem Gehäuse
Der Automation PC 2100 von B&R vereint die PC-Welt mit Anwendungen in harter Echtzeit. Auf den leistungsstarken Mehrkernprozessoren mit Intel-Atom-Technologie laufen Automation Runtime und Windows bei Bedarf parallel. Der Automation PC 2100 kann somit zugleich als hochperformante Industriesteuerung und zum Beispiel als PC für aufwendige Visualisierungen verwendet werden. Durch seine kompakten Abmessungen verbraucht er zudem kaum Platz im Schaltschrank.
Trotz des ultrakompakten Gehäuses ist der Automation PC 2100 ein vollwertiges PC-System. Die Prozessorleistung ist voll skalierbar, der Automation PC 2100 wird wahlweise mit Single-, Duo- oder Quadcore-Prozessoren geliefert. Dabei werden in der höchsten Ausbaustufe sogar die Performance-Werte mancher Core-i-Prozessoren übertroffen.
Alle Varianten kommen ohne Lüfter oder weitere rotierende Teile aus. Dadurch ist der Automation PC 2100 komplett wartungsfrei. Zwei Gigabit-Ethernet-Schnittstellen, eine USB-2.0- und eine USB-3.0-Schnittstelle sind standardmäßig integriert. Feldbusanschlüsse wie Powerlink oder CAN können individuell konfiguriert werden. Als Datenträger kommen kompakte CFast-Karten zum Einsatz, die auf MLC-Basis auch mit 60 GB und mehr zur Verfügung stehen.
Halle 7, Stand 206
prozesstechnik-online.de/dei1114441

Die Komplexität der Automatisierung reduzieren

> Nachgefragt <

dei: Herr Sandhöfner, B&R Deutschland wird gleich in Ihrem ersten Jahr als Geschäftsführer ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Was sind Ihre Ziele für die kommenden Jahre?
Sandhöfner: Ich will die Nähe zu unseren Kunden noch weiter stärken und gemeinsam mit ihnen erreichen, dass die Fertigung und Entwicklung von Maschinen und Anlagen in Europa gehalten und ausgebaut werden kann. Zudem soll B&R auch bei den Endkunden bekannter werden. Wir wollen mit innovativen Technologien unseren Trend der letzten Jahre fortsetzen und kontinuierlich unsere Marktanteile erhöhen.
dei: Eine dieser Technologien ist die Mapp-Technologie. Was steckt hinter dem Begriff?
Sandhöfner: Mapp-Technologie steht für Modular-Application-Technologie. Wir liefern in sich geschlossene und getestete Applikationsbausteine, die die Programmierung wesentlich erleichtern und die Entwicklungszeit um bis zu zwei Drittel reduzieren. Das kommt einer Revolution der Entwicklung von Anwendungssoftware gleich. Wir verschaffen dem Maschinen- und Anlagenbauer die Möglichkeit, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren: Er fokussiert sich auf seinen spezifischen Prozess und gießt diesen in Software. Damit schafft er Alleinstellungsmerkmale, die ihm im Wettbewerb am Weltmarkt einen Vorteil verschaffen. Für die restliche Software greift er auf die Mapp-Technologie zurück.
dei: Ein Schlagwort, das man bei B&R in letzter Zeit immer häufiger hört, ist Scalability+. Was verbirgt sich dahinter?
Sandhöfner: Unter dem Begriff Scalability+ verstehen wir die durchgängige Skalierbarkeit des kompletten B&R-Portfolios – das umfasst Hardware ebenso wie Technologiepakete. Der Kunde kann verschiedene Varianten einer Maschine anbieten, ohne die Automatisierung neu engineeren zu müssen. Der einmal geschriebene Softwarecode wird komplett übernommen. Die Automatisierungshardware kann auf die jeweiligen Marktanforderungen gezielt angepasst werden. Egal ob Steuerung, Antriebstechnik, Bedienpanel oder Industrie-PC – die B&R-Produkte lassen sich ohne Änderung der Software beliebig miteinander kombinieren. So wird ganz einfach aus einer High-End- eine Midrange-Maschine. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Projektierungswerkzeug Automation Studio, mit dem der einmal in Software abgebildete Fertigungsprozess – unabhängig von der verwendeten Hardware – an der Maschine umgesetzt wird. Auch Inbetriebnahme, Service und Diagnose laufen über dieses Tool.
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