Die an der Studie teilnehmenden Unternehmen planen in den kommenden drei Jahren insbesondere Ersatzinvestitionen, Investitionen zur Kapazitätserweiterung und zur Effizienzsteigerung. Im DLG-Trendmonitor 2012 verlief der Trend noch umgekehrt: In die Automatisierung und Effizienzsteigerung planten seinerzeit mehr Unternehmen zu investieren. Im Gegensatz zu der vergangenen Erhebung aus 2015 nahm auch der Prozentsatz an Unternehmen ab, die Investitionen für Innovationen vorsehen.
Da die Ertragslage in den Betrieben des deutschsprachigen Raums weiterhin angespannt ist, überrascht es nicht, dass häufiger in Ersatzbeschaffungen und in die Effizienzsteigerung investiert werden soll, als in Innovationen und neue Technologien. Hersteller, die ihre Produkte international vermarkten, profitieren von steigender Kaufkraft, positiven Entwicklungen in Schwellenländern und vom Bevölkerungswachstum – aber auch das internationale Business ist von Unsicherheiten geprägt.
Investitionen in Nachhaltigkeit
Ein schonender und gleichzeitig effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen ist die Schlüsselkompetenz zukunftsfähiger Gesellschaften. Dazu gehört die effektive und effiziente Gestaltung der Wertschöpfungsprozesse, indem Material, Energie und Kapital optimal eingesetzt werden. Also die bestmögliche Nutzung von Ressourcen – für eine bessere Nachhaltigkeit, eine geringere Umweltbelastung und für Einsparungen in den verschiedensten Unternehmensbereichen. Dies gilt auch bei der Herstellung, Lagerung und dem Transport von Lebensmitteln.
Für den Trendmonitor wurden die Unternehmen gefragt, ob sie bereits in ökologische Nachhaltigkeit investiert haben beziehungsweise ob sie planen, in den nächsten drei Jahren in diesen Bereich zu investieren. Ersichtlich ist, dass bisher besonders in Energiemanagement, Abfallvermeidung durch effizientere Prozesse und Verwertung von Rohstoffen investiert wurde.
Das Thema Energiemanagement wird auch zukünftig eine zentrale Rolle spielen. 64 % der antwortenden Firmen wollen in den nächsten drei Jahren weiter in diesen Bereich investieren. Auch gewinnen Technologien zur Reduzierung von Wasser-, Kälte-, Wärme- und Stromlasten an Bedeutung. Deutlich geringer ist dagegen die Bereitschaft, in die Verwertung von Rohstoffen und in Re-Work zu investieren.
Predictive Maintenance und smarte Verpackungslösungen stehen im Fokus
In der DLG-Umfrage zum Trendmonitor haben 20 Firmen angegeben, Predictive Maintenance bereits einzusetzen. Die offensichtlichen betriebswirtschaftlichen Vorteile der vorausschauenden Wartung lassen ein weiteres Ansteigen des Einsatzes der Technologie erwarten.
Der Informationsbedarf der Verbraucher wird weiter steigen. Über die Verpackung wird daher in Zukunft weitaus mehr kommuniziert werden müssen. Smarte Verpackungen werden zusätzliche Funktionen bieten können und mit integrierten Technologien ausgesattet sein. Letztere können chemisch oder elektronisch basiert sein und werden marktstrategisch oder verbraucherorientiert genutzt. So informieren Datenträger beispielsweise über die Herkunft oder die Inhaltsstoffe eines Produkts. Denkbar sind zudem spezielle Indikatorstoffe, die den Frischegrad oder die Temperatur einer Ware anzeigen. Diese Indikatoren werden gedruckt oder als Label aufgebracht. Zur Auswertung erfolgt eine Verknüpfung mit RFID oder sie können per Handy ausgelesen werden.
Smart Packaging macht auch automatisierte Logistikprozesse im Internet of Things möglich. Smarte Chips können Einzelpackungen individuell identifizierbar und rückverfolgbar machen. Damit lassen sich Warenströme vom vollautomatisierten Lagerhaus bis hin ins Regal steuern. Handelsunternehmen nutzen zunehmend smarte RFID-Kennzeichnungen für Teile ihrer Warenlogistik. Anders verhält es sich bei Verkaufseinheiten für den Endverbraucher. Hier wird der breite RFID-Einsatz aufgrund der entstehenden Kosten noch auf sich warten lassen.
Digitale Transformation
Einige wenige Unternehmen in der Lebensmittelbranche haben Maschinen, Anlagen und Systeme bereits komplett vernetzt. Die Bereiche Warenwirtschaft und Produktion können meist noch nicht miteinander kommunizieren. Doch finden sich Elemente der Produktionsarbeit von morgen bereits heute in der Lebensmittelindustrie. So hat die digitale Transformation bereits vorrangig in den Bereichen Rückverfolgbarkeit und Transparenz, Online-Handel und absatzfördernde Kommunikation, Datenmanagement sowie Daten- und Produktionssicherheit stattgefunden.
Gesetzliche Anforderungen sowie der Kundenwunsch nach Auskünften hinsichtlich der Herkunft von Lebensmitteln sind offenbar Ursache für eine vielfache Umsetzung von digitalen Technologien zur Rückverfolgbarkeit und Transparenz. Online-Handel und absatzfördernde Maßnahmen lassen sich durch Softwarelösungen realisieren – die hohe Umsetzungsrate überrascht daher nicht. Laut der Umfrage wird der Bereich Logistik und Wertschöpfungsketten den zweitstärksten Zuwachs in den nächsten drei Jahren verzeichnen. Für die Optimierung der Logistik stehen bereits digitale Lösungen und autonom agierende Transporter zur Verfügung.
Die vollständige DLG-Trendmonitorstudie mit ausführlichen Expertenstatements steht Interessenten hier als Download zur Verfügung: www.dlg.org/trendmonitor_2018.html