In vielen Bereichen der Verfahrenstechnik müssen flüssige Medien schnell, gleichmäßig und kostengünstig aufgeheizt werden. Eine interessante Möglichkeit ist hier das Aufheizen mit Dampf über einen Dampfinjektor. Das flüssige Medium wird im Durchlauf erhitzt, sodass die gewünschte Temperatur schnell und sicher erreicht wird. Der Dampfinjektor lässt sich problemlos in eine vorhandene Rohrleitung integrieren und wird mit verschiedenen Anschlussmöglichkeiten angeboten.
Das Herzstück des Injektors ist eine Venturidüse, in der das aufzuheizende Medium beschleunigt wird. Ein als Konus ausgebildetes Gegenstück ist so ausgeführt, dass zwischen Konus und äußerem Düsendurchmesser ein Ringspalt entsteht. Der Dampf wird tangential in den äußeren Gehäusemantel eingeführt, tritt durch den Ringspalt auf das aufzuheizende Medium und kondensiert dann. Durch diese Kondensation wird ein gleichmäßiges Aufheizen gewährleistet. Laute Geräusche, hervorgerufen durch Implosion der Dampfblasen, treten bei den Injektoren dieser Baureihe nicht auf. Somit ist die Entwicklung von Vibrationen sehr eingeschränkt.
Generell ist die Dampfmenge von 0 bis 100 % regelbar und man erreicht eine maximale Wärmeübertragung bei geringer Baugröße. Die Baugröße und die erforderliche Anzahl der Dampfinjektoren wird für den jeweiligen Anwendungsfall ausgelegt. Es können mehrere Dampfinjektoren in Reihe geschaltet werden, um eine geforderte Temperaturdifferenz ΔT zu realisieren.
Komplette Dampfaufheizstation
Allerdings empfiehlt sich dann der Einsatz einer Dampfaufheizstation, die als komplette Einheit, mit definiertem Leistungsumfang und kompletter Regeleinrichtung, geliefert werden kann.
Die Dampfaufheizstation besteht aus mehreren Dampfinjektoren, einem Regelthermostat, einem Stellventil (mit oder ohne Hilfsenergie) sowie den notwendigen Verbindungen und Anschlüssen. Trotz der Bezeichnung Dampfaufheizstation können selbstverständlich auch andere Flüssigkeiten aufgeheizt werden. Die Anzahl und die Baugröße der Dampfinjektoren ist abhängig von den individuellen Anforderungen und von der Durchflussmenge des zu erreichenden ΔT.
Durch die Verbindung der Dampfaufheizstation mit der Regeleinrichtung lässt sich die zu erreichende Temperatur bis ca. 220 °C einstellen. Da der Regelthermostat und das Stellventil ohne Hilfsenergie arbeiten, ist eine Beeinflussung der Messwerte, z. B. durch Spannungsspitzen, nicht zu befürchten. Auch teure und gerade bei hohen Temperaturen anfällige Verkabelungen und Schaltschränke entfallen. Als komplette Einheit ist die Dampfaufheizstation bis zu einem Nenndurchmesser von 250 mm lieferbar, Sonderanfertigungen sind aber möglich.
Bei der Regeleinrichtung finden Gusswerkstoffe und Edelstähle Verwendung. Die Dampfinjektoren bestehen aus Stählen oder Edelstählen. Weitere Werkstoffe, wie z. B. Hastelloy oder PTFE, werden bei Bedarf eingesetzt. Für abrasive Medien kann die Innengarnitur emailliert oder mit gut geeigneten Spezialbeschichtungen versehen werden.
Durch die eher geringen Kosten amortisieren sich die Investitionen in Dampfinjektoren oder Heißwasserstationen schneller als bei anderen Aufheizverfahren. Wenn in einer bestehenden Anlage das Aufheizen im Durchfluss nicht möglich ist oder es der Prozessablauf nicht zulässt, können Dampfinjektoren auch innerhalb von Behältern eingebaut werden. Hier arbeiten sie als Strahlapparat und heizen bei zusätzlich entstehendem Rührwerkseffekt den Behälterinhalt gleichmäßig auf.
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