Startseite » Chemie » Öl+Gas (Chemie) »

Damit nichts auf der Strecke bleibt

Automatisierung elektrischer Begleitheizsysteme für Pipelines
Damit nichts auf der Strecke bleibt

Um individuelle Lösungen anbieten zu können und mit dem Automatisierungstrend der Öl- und Gasindustrie Schritt zu halten, wollte das russische Unter-nehmen OOO SSTEnergomontazh seine elektrischen Begleitheizanlagen für Pipelines deutlich stärker automatisieren. Mit den explosionsgeschützten Komponenten von Wago ist das auf einfache wie ökonomische Art und Weise gelungen.

Wenn im äußersten Norden Russlands und in Sibirien der russische Winter einkehrt, dann werden Landstriche, Leute und Leben in Eis gebannt. Bei -55 °C Außentemperatur, auf die das Thermometer dann gut und gerne schon einmal abfallen kann, gefrieren selbst Flüssigkeiten in Versorgungspipelines. Damit es soweit erst gar nicht kommt, werden auf der gesamten Prozesskette der Erdölförderung und der Verarbeitung von Produkten der russischen Öl-, Gas- und Chemieindustrie elektrische Begleitheizanlagen der russischen Firma OOO SSTEnergomontazh eingesetzt.

OOO SSTEnergomontazh ist Teil der Unternehmensgruppe SST–Spezielle Systeme und Technologien, die Marktführer im Bereich Projektierung und Montage von kabelgebundenen elektrischen Begleitheizsystemen sind, die sowohl im privaten als auch im industriellen Sektor eingesetzt werden. Die russischen Werke der Unternehmensgruppe sind europaweit der größte Produzent von Heizkabeln und technischen Geräten zur Temperaturregelung. Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 hat die Unternehmensgruppe über 4000 industrielle Begleitheizanlagen an Objekten oder auf deren Dächern installiert und über 6000 auf Pipeline-Systemen und Reservoiren. Aktuell sorgen Begleitheizsysteme von SST auf einer Strecke von insgesamt über 20 000 km für einen zuverlässigen Pipeline-Betrieb. Dazu halten sie die Produkte in Pipelines und Reservoiren auf einer vorgegebenen Solltemperatur.
Automatisierter Begleitheizbetrieb
Damit die Begleitheizsysteme auch bei -55 °C Außentemperatur zuverlässig ihren Dienst tun, werden mehrere Arten spezieller Heizkabel zwischen der Pipeline und ihrer Wärmedämmschicht verlegt. Dabei werden sowohl Heizkabel eingesetzt, die für eine konstante Leistung ausgelegt sind, als auch selbstregelnde Kabelsysteme. Selbstregelnde Kabelsysteme geben ihre Wärme in Abhängigkeit von den vorliegenden Umweltbedingungen ab. Ihre Vorteile gegenüber Kabeln, die bei konstanter Leistung betriebenen werden: Auch Objekte mit sehr kleiner Ausdehnung können beheizt werden und das bei deutlich höherer Energieeffizienz. Ebenfalls unmittelbar an der Pipeline installiert sind Sensoren und Temperaturregler, die die Temperatur überwachen und den Heizbetrieb steuern. Für diesen Betrieb der Anlagen automatische Steuerungs- und Regelungssysteme einzusetzen, ist ein Entwicklungsziel, auf das man bei OOO SSTEnergomontazh derzeit großes Augenmerk legt. SST möchte dadurch zum einen kundenspezifische Wünsche erfüllen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten können, zum anderen folgt das Unternehmen damit einem deutlichen Trend innerhalb der Öl- und Gasindustrie: Denn sowohl bei bereits bestehenden als auch bei Anlagen, die sich aktuell im Aufbau befinden, werden Prozesse der Förderung und des Transports von Produkten zunehmend automatisiert. Ziel ist es, jeden technischen Prozess – auch den der Beheizung – mit den Möglichkeiten zur Selbstdiagnose, Ausgabe von relevanten Informationen an eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI), Ausgabe von Meldungen über Notfallsituationen und Statusmeldungen oder zur Erfassung und Archivierung betriebsrelevanter Informationen zu befähigen. Die Steuerungssysteme sollen sich dabei moderner Kommunikationsprotokolle bedienen, Daten über digitale Schnittstellen an das Prozessleitsystem übertragen, via Fernwirkprotokoll aus dem SCADA bedienbar sein sowie Leitstand- und Notausfunktionalitäten bieten. Überdies sollen sie zuverlässig sein und die Energieeffizienz auf Basis optimierter Berechnungsalgorithmen und abgestimmter Systemeinstellungen verbessern.
Technologisch großen Schritt voraus
Um in der Automatisierung von elektrischen Begleitheizsystemen einen großen Schritt nach vorn zu machen, hat sich OOO SSTEnergomontazh zur Zusammenarbeit mit Wago entschieden. SST nutzt einige Funktionsmodule aus dem modularen Wago-I/O-System 750, insbesondere Module in explosionsgeschützter Ausführung. „Die Anzahl der Unternehmen, die uns vergleichbare Ausrüstungen zum vergleichbaren Preis anbieten konnten, war sehr gering“, sagt A. W. Mochow, Leiter der Abteilung für die Projektierung von elektrotechnischen Ausrüstungen bei SSTEnergomontazh. „Die meisten Hersteller führen in ihrer Produktpalette lediglich Komponenten für den Einsatz in der Industrie.“ In Systemen zur Beheizung von Industrieanlagen müsse jedoch die Temperatur mithilfe eines Sensors überwacht werden, der direkt an der Pipeline installiert sei. Diese Messstelle befände sich zum einen in einem explosionsgefährdeten Bereich der Gefährdungsklasse 2, zum anderen etwa 1 km entfernt vom Schaltschrank, der selbst im Nicht-Ex-Bereich stehe. Zu diesem Zweck habe SST das Funktionsmodul 750-485 des Wago-I/O-Systems verwendet, über das die Temperatursensoren angeschlossen werden können, die für den Betrieb bei normiertem Stromstärkesignal ausgelegt sind. „Das hat es uns ermöglicht, die Stromkreise eigensicher zu halten, ohne dass zu diesem Zweck zusätzliche Barrieren eingesetzt werden mussten“, so Mochow, „überdies konnten wir bis zu 20 % des Raums einsparen, der uns in den Schaltschränken zur Verfügung steht“. Ein weiteres Argument, das für die Lösung aus dem Hause Wago gesprochen hat: die Programmierung der Wago-Systeme mittels Codesys. Diese Programmierumgebung sei nicht nur eine der am stärksten verbreiteten und universell einsetzbaren SPS-Programmierumgebungen, sondern „sie bietet eine breite Palette an Möglichkeiten für die Umsetzung von Algorithmen, die auf die Aufgaben im Bereich der elektrischen Beheizung zugeschnitten sind“, so Mochow.
Vom Ergebnis überzeugt
Der Leiter der Projektierungsabteilung von SST ist inzwischen zum Wago-Fan avanciert, beschreibt den Support, den das Unternehmen für seine Produkte anbietet, als qualitativ hochwertig und freut sich über die ständige Aktualisierung der Produktpalette und die Veröffentlichung neuer Programmbibliotheken. „Wir beobachten ständig neue Entwicklungen von Wago und unterhalten enge geschäftliche Beziehungen mit der Vertretung in Moskau.“ Außerdem nehmen die Mitarbeiter von SST an Seminaren teil und bleiben mit Wago durch regelmäßige Treffen auf internationalen Fachmessen in Kontakt.
Und letztendlich spricht der Erfolg der Zusammenarbeit für sich, findet Mochow: „Die Praxis bestätigt, dass unsere Erwartungen an Wago zu 100 % erfüllt wurden. Gegenwärtig betreiben wir mehrere zig zuverlässig funktionierende Systeme in der Unternehmenslandschaft der russischen Öl- und Gasindustrie“.

Dmitry Arkhipov
Key Account Manager Industry Automation ,Wago Contact Rus
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de