Startseite » Pharma » Instandhaltung (Pharma) »

Digitale Tools optimieren Performance von Tablettenpressen und Kapselfüllmaschinen

Mit Tempo zur smarten Solidaproduktion
Digitale Tools optimieren Performance von Tablettenpressen und Kapselfüllmaschinen

In einer Ausnahmezeit wie der Coronakrise zeigt sich, wie rasch und umfassend Pharmahersteller auf veränderte Produktionsbedingungen reagieren müssen. Ein solcher Anspruch an Agilität lässt sich mithilfe digitaler Tools effizienter organisieren. Für die Tabletten- und Kapselproduktion macht Fette Compacting nun ein umfangreiches Set an Digitallösungen verfügbar.

Schon vor der Ausbreitung von Sars-CoV-2 stand fest, dass digitale Werkzeuge entscheidende Erfolgsfaktoren für die Zukunft der Pharmaproduktion sind. Mit Corona hat sich die Notwendigkeit solcher Helfer noch einmal erheblich verstärkt. Beispielsweise ist es wichtiger denn je, für eine schnelle Remotewartung Live-Chats und
Videokonferenzen sowie Augmented-Reality-Anwendungen nutzen zu können. Agile Methoden helfen insbesondere dabei, flexibler zu werden und Ressourcen zielgerichtet einzusetzen. Auch wenn die Hauptprozesse der Tablettierung und Kapselbefüllung auf absehbare Zeit mechanisch bleiben, werden dennoch sämtliche Begleitprozesse durch digitale Lösungen effizienter, schneller und sicherer.

Agile Methoden verkürzen die Entwicklung

Die Frage, wie digitale Tools die Pharmaproduktion optimieren
können, ist ein Kernthema bei Fette Compacting. Ausgehend von den Bedürfnissen der Pharmazeuten entwickelt ein neuer Geschäftsbereich Softwarelösungen für die Fertigung von Tabletten und
Kapseln. Der zentrale Fokus liegt auf der Effizienzsteigerung der gesamten Produktion, indem Bediener, Wartungstechniker und deren Vorgesetzte unterstützt sowie Daten intelligent genutzt werden.

Die neue Geschäftseinheit trägt den Namen OSDi, die eine Brücke zwischen der Herstellung von Oral Solid Dosages und der digitalen Zukunft baut. Das OSDi-Team nutzt die agilen Methoden von Design Thinking und Lean Start-up, die auch im Silicon Valley weithin etabliert sind. Diese Methoden verbindet, dass sie sich konsequent an den Anforderungen der Nutzer orientieren. Anwender werden von Anfang an in den Entwicklungsprozess einbezogen, vor allem Bediener, Instandhalter, Produktionsleiter und Qualitätsmanager.

In der Praxis bedeutet dieses agile Vorgehen, dass das OSDi-Team zunächst auf Grundlage der „Pains and Gains“ von Anwendern neue Produktskizzen erstellt. Diese werden für einen ersten Schulterblick zurück an die Kunden gesendet. Anhand des eingeholten Feedbacks erstellt die Unit in enger Abstimmung mit den Kunden einen Klick-Dummy, einen Prototyp und schließlich das fertige Tool. Ideen mit weniger Potenzial können auf diese Weise schnell erkannt und aussortiert werden. Das verkürzt den Entwicklungsprozess und schont Ressourcen.

Interaktive Lerninhalte und virtuelles Training

Bei Fette Compacting sind auf dieser Grundlage schon einige Digitaltools entstanden. Sie setzen bereits bei einer erfolgsentscheidenden Vorstufe an: der Einarbeitung von neuem Personal. Über eine App stellen erfahrene Trainerinnen und Trainer 3D-animierte Lerninhalte zur Verfügung. Anhand von interaktiven Grafiken, Animationen und detaillierten Anweisungen können neue Mitarbeiter den Gesamtprozess der Solidaproduktion kennenlernen. Die Lernplattform behandelt in mehreren Modulen, wie einzelne Teile der Maschine zusammengebaut und zum Beispiel vor Verschleiß geschützt werden können. Nach jedem Modul müssen die Trainees einen kleinen Test absolvieren, der die Trainingsinhalte abfragt. Eine Gesamtübersicht zeigt den Lernfortschritt.

Für das praktische Einüben von Arbeitsprozessen arbeitet Fette Compacting an einer Reihe virtueller Trainingseinheiten. Die erste verfügbare Einheit betrifft die Vorbereitung eines Isolators zur Reinigung. Ohne die echte Maschine zu blockieren, können Mitarbeiter den Vorgang mit virtuellen Handschuheingriffen, VR-Brille und
Gaming-Notebook so oft wie nötig üben. Ein Avatar und eine virtuelle Checkliste begleiten den standardisierten Prozess. Wenn sich die Teilnehmer sicher fühlen, wechseln sie in den Testmodus und reinigen den Isolator ohne Anleitung. Wer den Test besteht, erhält ein Zertifikat. Spielelemente wie ein Highscore lockern das VR-Training zusätzlich auf und erhöhen die Motivation der Teilnehmenden.

Digitale Übersicht und Ermittlung von Potenzialen

Auch für die laufende Produktion hält OSDi erste Anwendungen bereit: Für einen Schnellüberblick über die Maschinen an allen Standorten hat das Team einen Fleetmanager entwickelt. Mit nur einem Blick auf ein mobiles Endgerät wird ersichtlich, welche Maschinen laufen und welche stillstehen. Benutzer können ihren Maschinenpark in der App selbst anordnen und einzelne Produktionshallen oder Fertigungsstraßen besonders in den Fokus nehmen.

Wer live auf Maschinendaten zugreifen will, ohne an eine Cloud-Lösung gebunden zu sein, kann ein spezielles Interface von Fette Compacting nutzen. Es ermöglicht ortsunabhängig den Zugriff auf die Echtzeit-Produktionsdaten. Das KPI-Dashboard bietet einen Überblick über den aktuellen Produktions- und Maschinenstatus. Die Überwachungsfunktionen können zur Aufzeichnung und zum Export aller Prozesswerte verwendet werden.

Oft genügt es noch nicht, den Status quo zu kennen. Immer wich-tiger wird es zudem, frühzeitig mögliche Fehlerquellen zu ent-
decken. Ein Condition Monitor sammelt dafür Produktions- und Maschinendaten, harmonisiert sie und macht sie über eine sichere Cloud auf jedem Gerät sichtbar. Wartungsteams sehen über die
Anwendung den Echtzeit-Zustand ihrer Maschinen und Anlagen. Ein Vergleich mit historischen Messwerten bereitet frühzeitig auf Abweichungen vor und verhindert Stillstandzeiten. Selbst Maschinen Dritter lassen sich darüber konfigurieren.

Die Funktionen des Condition Monitors erweitert nochmals ein
Performance Manager. Er visualisiert unter anderem Messwerte und Meldungen von allen angeschlossenen Geräten – live und in chronologischer Reihenfolge. Auf diese Weise zeigt er statistische Abweichungen und ermittelt Performancepotenziale.

Fehler schnell erkennen und beheben

Schließlich wird auch das Troubleshooting durch OSDi-Werkzeuge effizienter: Mit einem smarten Guide können Bediener häufige Fehler nach Anleitung von technischen Experten beheben. Die Anwendung läuft auf einem mobilen Gerät oder einem Desktop-Computer. Bilder, Animationen oder Videos informieren über den Fehler und zeigen die Lösungsschritte. Außerdem können Anwender eigene
Anleitungen für ihre Maschinen, egal von welcher Marke, erstellen.

Sollte der Guide zur Fehlerbehebung noch nicht ausreichen, bietet ein Smart-Remote-Tool persönliche Live-Chats und Videokonferenzen mit Experten. Bediener nutzen die App auf einem mobilen
Gerät und können direkt die Anweisungen der Experten an der
Maschine umsetzen. Augmented Reality erhöht die Präzision der Fehlerbehebung über visuelle Zeigetools wie einen „Fingerpointer“. Das Remote-Tool speichert Lösungsanleitungen in einem
Kundenarchiv, sodass Anwender immer wieder darauf zugreifen können.

Insgesamt beinhaltet OSDi heute acht funktionsfähige Anwendungen für die Solidaproduktion. Dass weitere Apps und Dienstleistungen folgen werden, ist gemäß der eingesetzten agilen Methoden klar absehbar.

Fette Compacting, Schwarzenbek


Autorin: Britta von Selchow

Head of OSDi Digital Solutions,
Fette Compacting

Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de