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Energiekosten den Kampf angesagt

Schweizer Kräuterspezialist erzielt messbare Erfolge
Energiekosten den Kampf angesagt

Energiekosten den Kampf angesagt
Mithilfe kompetenter Beratung konnte Rausch den Energieverbrauch in der Produktion deutlich senken
Für den Haar- und Körperpflegemittelhersteller Rausch aus Kreuzlingen hat das Energiethema viele Facetten: Tag und Nacht wird viel Strom verbraucht und auch der Heizölbedarf ist hoch. Mithilfe kompetenter Energieberater konnte Rausch den Verbrauch und die Kosten deutlich senken.

Produktions- und Logistikleiter der Rausch AG, Marcel Lardi, bewertete den viel zu hohen Energieverbrauch mit den Worten: „Energietechnisch sind wir nicht auf dem neuesten Stand“. In dieser Lage hat sich der traditionsreiche Spezialist für Produkte auf Kräuterbasis externen Sachverstand ins Haus geholt. Anhand der zur Verfügung gestellten Energielieferverträge und -abrechnungen und einer gründlichen Begehung vor Ort legten die Experten von BFE kaufmännische und technische Analysen vor. Ihrer Empfehlung, den Wettbewerb auf dem Strommarkt zu nutzen und zu einem günstigeren Lieferanten zu wechseln, konnte das Unternehmen allerdings bislang nicht folgen. Eine Ausschreibung unter mehreren Stromanbietern ergab keinerlei Alternativangebote zu dem regionalen Versorger. „Der Markt in der Schweiz funktioniert noch nicht“, kommentiert Marcel Lardi. Umso mehr konzentrieren sich die Anstrengungen auf technische Verbesserungen, die reale Verbrauchsreduzierungen bewirken. Große Energiefresser sind die Produktionsmaschinen, die auf Basis selbst hergestellter Kräuterextrakte Shampoos, Haarwasser und verschiedene Emulsionen wie Haarpackungen, Handcremes etc. zusammenmischen. Für die Herstellung der Emulsionen ist warmes Wasser nötig, das auch nachts aufgeheizt wird. Die Pumpen für die Aufbereitung von Reinwasser müssen ebenfalls ständig laufen. Hinzu kommen Heizung und Beleuchtung.

Stromverbrauch gesenkt
Schon länger kämpfte Rausch gegen zu hohe Lastspitzen beim Strom, die während der Tagesproduktion auftraten und den Leistungspreis enorm verteuerten. Ein Energiekontrollsystem sorgt dafür, dass einzelne Maschinen in Produktion und Konfektion kurzzeitig abgeschaltet werden, wenn eine bestimmte Leistung überschritten wird. Die Energieberater erkannten, dass hier noch mehr Spielraum bestand und drückten die Schaltgrenze weiter nach unten. Allein dadurch spart der Betrieb rund 3000 Schweizer Franken im Jahr.
Einen Aha-Effekt löste bei Rausch die Feststellung aus, dass beim Kompressor zur Drucklufterzeugung die Nachtabschaltung nicht automatisch aktiviert war, wodurch dieser wiederholt außerhalb der Produktionszeiten lief. Ohne jede Investition konnten durch einen Handgriff mehrere hundert Franken eingespart werden. Inzwischen hat die Firma den mit einer Leistung von 30 kW ohnehin überdimensionierten alten Kompressor durch ein neues Modell ersetzt, das nur 15 kW abnimmt. Die Angebote hatte Marcel Lardi durch die BFE-Ingenieure prüfen lassen. Kleinere Einsparbeträge erzielt Rausch durch die Ausstattung von Heizungspumpen mit einer stufigen Drehzahlregelung. Durch die verschiedenen Maßnahmen konnte der Stromverbrauch seit 2005 um 10 % reduziert werden.
Im Heizungsbereich sorgt eine außentemperaturabhängige Regelung für weniger Verbrauch an Heizöl. Zuvor wurde die Heizanlage immer auf einer konstanten Temperatur gefahren. Nun gelingt es auch viel besser, die Temperaturen im Kräuterlager zu steuern. Ein Minimum von 8 °C darf nicht unterschritten werden, zugleich darf es nicht wärmer als 25 °C werden. Positiv wirkt sich weiterhin die Investition in sogenannte Abgasklappen aus, die dafür sorgen, dass der Heizkessel auch bei Stillstand nicht auskühlt. Im Jahr 2008 hat Rausch nur noch 50 000 l Heizöl verbraucht, drei Jahre zuvor waren es noch 80 000 l. „Eindeutig hat dies nicht nur am milden Winter gelegen“, betont der Produktionsleiter. Auch bei den gesamten Energiekosten ist der Erfolg messbar. Trotz der Preissteigerungen, vor allem beim Strom, gingen die Ausgaben sogar leicht zurück. Mit den bisherigen Ergebnissen ist man bei Rausch zwar zufrieden, aber es bleibt noch viel zu tun. Der Nachtstromverbrauch liegt immer noch zu hoch. Sobald in der Schweiz entsprechende Messgeräte zur Verfügung stehen, soll präzise ergründet werden, welche betrieblichen Vorgänge die genaue Ursache sind.
Marcel Lardi hat noch mehr Ideen: Könnte man nicht die Abwärme des Kompressors zum Aufheizen des Wassers nutzen? Wäre das Sheddach der Werkshallen nicht geradezu prädestiniert für Solaranlagen? Die Hallen sind das größte Sorgenkind bei Rausch. Die Gebäudehüllen müssten dringend saniert werden. Vor allem diese Herkulesaufgabe hat Marcel Lardi veranlasst, den Beratervertrag um weitere drei Jahre zu verlängern.
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