Stäube und explosionsgefährdete Gemische sind in der Pharmaindustrie Bestandteil zahlreicher Prozesse – etwa beim Mahl- oder oder Coating-Prozessen während der Herstellung von Tabletten. Die dort vorkommenden feinsten Staub- und Pulverteilchen bieten eine große und vor allem reaktionsfreudige Oberfläche, die in Verbindung mit einer Zündquelle eine Explosion auslösen kann. Es überrascht daher nicht, dass die branchenübergreifend höchsten Explosionskennwerte organischer Stäube in der Pharmaindustrie zu finden sind. Eine weitere potenzielle Gefahrenquelle bilden Filter und Mischer aufgrund der Geschwindigkeit des Rührwerks oder der Verbindungsrohrleitungen zu weiteren Anlagenteilen, in denen die Produkte mit hoher Geschwindigkeit transportiert werden.
Neben Sicherheitsaspekten müssen in der Pharmabranche in besonderem Maße auch Hygienevorschriften beachtet werden. Der verwendete Explosionsschutz sollte daher totraumfrei sein, um verunreinigende Ablagerungen zu vermeiden, und aus konformen Werkstoffen bestehen. Ebenfalls zu beachten sind die Anforderungen der CIP-Reinigung: Anlagen sollten idealerweise so konstruiert sein, dass Komponenten nicht eigens für die Reinigung entnommen werden müssen. Das verkürzt nicht nur die Reinigungsdauer, sondern sichert auch die fortlaufende Produktion bei hoher Arzneimittelsicherheit.
Aktive und passive Maßnahmen
Hersteller von Explosionsschutzsystemen schaffen durch Konformität ihrer Lösungen mit den offiziellen Richtlinien und Normen wertvolle Planungs- und Betriebssicherheit für Unternehmen im pharmazeutischen Sektor. Das übergeordnete Ziel aller Beteiligten besteht darin, dass jede Lösung eine Schutz- und Hygienefunktion möglichst lückenlos erfüllt. Dieses Ziel können sowohl passive Explosionsschutzsysteme wie Berstscheiben oder Explosionsschutzventile erfüllen als auch aktive Systeme aus Detektoren und Löschmittelbehältern, die mit dem Produkt direkt in Berührung kommen.
Beim Einsatz von Berstscheiben zur Druckentlastung muss zum Schutz von Mitarbeitern und Anlagen darauf geachtet werden, dass die Explosion außerhalb von Gebäuden an einer gefahrlosen Stelle abgeleitet wird. Falls jedoch die räumlichen Gegebenheiten eine Entlastung ins Freie nicht zulassen, empfehlen sich Explosionsschutzventile zur flammenlosen Druckentlastung. Diese eignen sich in besonderem Maße für pharmazeutische Anlagen, denn die Konstruktion ihrer Abdichtungen bietet eine hervorragende Möglichkeit zur Reinigung gemäß dem CIP-Prinzip.
Auch Löschmittelbehälter eignen sich für den Einsatz in der pharmazeutischen Industrie. Hier bietet IEP Technologies mit dem eSuppressor eine Innovation beim aktiven Explosionsschutz an. Der neue Löschmittelbehälter gewährleistet intelligenten Explosionsschutz in Form eines integrierten Safety Lockouts für den sicheren Zugang zum Prozessbehälter. Er lässt sich bei Bedarf wieder instandsetzen und erfüllt die hohen Sicherheitsanforderungen der Pharmabranche. Zugleich lässt sich die Funktionalität des Auslösemechanismus permanent überwachen, ohne ihn aktivieren zu müssen. Neben Löschmittelbehältern sind auch Detektoren wichtiger Bestandteil eines wirksamen aktiven Explosionsschutzes: Die aktuellen Systeme des Herstellers bestehen aus einem dynamischen Drucksensor mit zwei Keramikzellen und einer Auswerteeinheit. Messzellen im Detektor erkennen Druckveränderungen im Prozess und reagieren innerhalb von Millisekunden, sobald die voreingestellten Druckparameter erreicht werden.
Ganzheitliche Betrachtung
Ein effizienter und effektiver Explosionsschutz ergibt sich aus der ganzheitlichen Betrachtung des Produktionsprozesses. Es kommt darauf an, dass sämtliche Komponenten von der Konzeption bis zum täglichen Einsatz und unter Berücksichtigung des konkreten Einsatzszenarios aufeinander abgestimmt sind. Hier profitieren Anwender von der Expertise eines erfahrenen Komplettanbieters wie IEP Technologies, der sie in allen Aspekten von der Prävention durch Funkendetektion und -löschung bis hin zum konstruktiven Explosionsschutz
berät.