Virtual und Augmented Reality werden derzeit von der Pharmaindustrie sehr aktiv im Praxisalltag erprobt. Als Hersteller von Anlagen und Lösungen für das pharmazeutische Verpacken arbeiten wir bei Uhlmann gemeinsam mit Kunden bereits seit über zwei Jahren an Pilotprojekten. In dieser Zeit haben wir viel über die Potenziale, aber auch über die Einschränkungen dieser Technologien gelernt.
Virtual Reality ermöglicht es, über geschlossene 3-D-Brillen Szenarien virtuell erlebbar zu machen, die ansonsten nicht möglich oder zu kostenintensiv wären. Dies kann von der 3-D-Darstellung noch nicht hergestellter Maschinen über Trainingsanwendungen an nicht verfügbaren Anlagen bis hin zu Serviceleistungen reichen. Die Anwendungen können zusätzliche Kaufanreize schaffen, bei der Entscheidungsfindung in der Konstruktionsphase unterstützen oder zu mehr Effizienz und damit zu Zeit- und Kosteneinsparungen führen. Gerade mit virtuellen Trainings von Aufgaben wie Formatwechseln oder Line Clearance stoßen wir derzeit auf starkes Interesse. Einschränkend beim Einsatz von Virtual Reality sind oftmals physiologische Faktoren. Vor allem, wenn sich in einer virtuellen Realität die Körperwahrnehmung von der visuellen Wahrnehmung unterscheidet, kann es bei manchen Personen zu Übelkeit und weiteren Symptomen kommen (Cybersickness). Diese scheinen im Zusammenhang mit schnellen Kamerabewegungen zu stehen. Hersteller raten zu einem mäßigen Gebrauch, gehen aber von einem Gewöhnungseffekt aus.
Parallel dazu hat die Technologie Augmented Reality mit der Einführung der Microsoft Hololens und anderen Datenbrillen, aber auch durch die Verbreitung von Tablets, stark an Bedeutung gewonnen. AR-Anwendungen machen einen einfachen Transfer von Informationen möglich, indem über Brille oder Screen zusätzliche Informationen in die Realität eingeblendet werden. Dadurch unterstützen sie bei den verschiedensten Tätigkeiten im Bereich Pharma Packaging, beispielsweise bei Störungen, Reparaturen, Formatwechseln, Reinigungsprozessen oder bei der Überwachung der Anlagen. Besonders effektiv sind die Datenbrillen in Situationen, in denen der Anwender gleichzeitig seine Hände für manuelle Arbeiten benötigt. Um sich in der Fläche durchzusetzen, ist jedoch eine Weiterentwicklung der AR-Brillen notwendig. Einige können aufgrund ihres Gewichts derzeit nicht dauerhaft getragen werden, bei den meisten Modellen sind die Akkulaufzeiten begrenzt. Aufgrund ihrer eingeschränkten Hardware ist die Anbindung über eine drahtlose Funkverbindung zwingend.
„Angesichts der Vorteile von VR- und AR-Lösungen ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie
sich flächendeckend in allen Branchen etablieren.“