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Das Chamäleon unter den Blistermaschinen

Modulare Verpackungsplattform passt sich allen Anforderungen an
Das Chamäleon unter den Blistermaschinen

Bei der Verpackung von Medikamenten ist eine flexible Nutzbarkeit der Anlagen von Vorteil. Die Blister-Expert-Plattform erlaubt es, die passende Blistermaschine aus einer Vielzahl bereitstehender Module zu konfigurieren und im Anschluss sofort aus den vorproduzierten Bausteinen zu fertigen. Durch den Austausch und die Ergänzung von Modulen lässt sich eine bestehende Maschine auch zu einem späteren Zeitpunkt umfassend verändern.

Blisterverpackungen werden in der pharmazeutischen Industrie in der Regel zum Verpacken von Einzeldosen verwendet – besonders für Solida wie Tabletten und Kapseln, aber auch für Parenteralia, die etwa in Spritzen oder Ampullen abgefüllt sind. Viele Hersteller haben für diese Aufgabe in ihrem Maschinenpark Monoblockmaschinen, die für eine spezielle Anwendung angeschafft wurden. Ändern sich die Anforderungen, können diese Maschinen in der Regel nicht oder nur mit größtem Aufwand verändert werden, was in vielen Fällen die Anschaffung einer neuen Blistermaschine erforderlich macht.

Mit der zu 100 % modularen Blister-Expert-Plattform von Mediseal, die sowohl Blistermaschinen als auch Kartonierlösungen umfasst, entfällt diese Notwendigkeit. In einem modularen System können bestehende Maschinen an die Anforderungen der Zukunft angepasst werden, da sich die Funktionen der Anlage im Rahmen der vorher festgelegten räumlichen Grenzen und der definierten Schnittstellen verändern lassen. Gibt es beispielsweise bei der Funktion „Siegeln“ nach Inbetriebnahme der Maschine eine Innovation, kann das alte Modul gegen die neue Variante getauscht werden, da beide kompatibel konstruiert sind. Auf diese Weise wird der immer kürzeren Innovationszykluszeit in der pharmazeutischen Industrie Rechnung getragen.

Nachrüstmöglichkeit im Feld

Die Möglichkeit, Optionen oder Module zu einem späteren Zeitpunkt nachzukaufen, bietet Unternehmen, beispielsweise Lohnverpackern, die aufgrund ihrer Auftragsabhängigkeit die Anforderungen kommender Jahre kaum antizipieren können, eine besonders hohe Zukunftssicherheit. Das zeigt sich etwa am Beispiel der Verpackung von Ampullen: Diese werden im Normalfall in eine Blisterverpackung eingelegt, die oben nicht durch eine Deckelfolie versiegelt wird. Ein Unternehmen mit einem entsprechend lautenden Auftrag kann mit der Blister-Expert-Plattform eine Maschine anschaffen, die genau auf diesen aktuellen Auftrag zugeschnitten ist.

Müssen zu einem späteren Zeitpunkt Produkte mit Deckelfolie ausgestattet werden, etwa weil im Anschluss eine Sterilisation erfolgt, lässt sich die entsprechende Station nachrüsten. Dabei ermöglichen die normierten modularen Anschlussstellen sogar, die Maschine im Feld zu verlängern. So ist es etwa auch realisierbar, Blistermaschine und Kartonierer voneinander zu trennen und ein weiteres Modul dazwischenzusetzen. Es ist daher nicht notwendig, bereits beim Kauf der Linie zukünftige Eventualitäten mit abzudecken und teure Funktionen mit anzuschaffen, die später möglicherweise gar nicht benötigt werden.

Verkürzte Lieferzeiten

Die Fertigung der Blisterlinien nach dem modularen Baukastenprinzip hat noch einen weiteren Vorteil: die konsequente Umsetzung eines Configure-to-Order-Ansatzes. Der Kunde lässt Mediseal zunächst grundlegende Informationen zukommen, die dann in einen Konfigurator eingespeist werden – zum Beispiel, ob Solida und/oder Parenteralia verpackt werden und welche Leistungsklasse benötigt wird. Danach kann zwischen verschiedenen Optionspaketen ausgewählt werden, also etwa einer besonders leicht umzubauenden, ergonomischen oder produktiven Maschine. Damit wird die Anlage genau auf das Zielprodukt zugeschnitten. Der Konfigurator identifiziert die notwendigen Module und auf Basis dieser Informationen wird der Produktionsauftrag erstellt. Mediseal beschafft dann direkt die notwendigen Bauteile beziehungsweise baut vormontierte Module zusammen. Zudem lässt sich jeder Mediseal-Kartonierer hinter die Blistermaschine konfigurieren, während bei vielen anderen Serien oft nur genau ein Kartonierer zur ausgewählten Blistermaschine passt. Darüber hinaus können Sonderkonstruktionen vorgenommen werden. Möchte ein Kunde beispielsweise eine UV-Desinfektionsstation oder eine andere Option, die noch nicht als Standardkomponente in den Pool von Modulen aufgenommen wurde, wird das benötigte Element entwickelt. Während das Zusatzmodul konstruiert wird, werden die Standardmodule bereits produziert, sodass die Anlage insgesamt schnell in Betrieb genommen werden kann.

Reduzierte Stillstandzeiten

Werden bei Anpassungen an der Maschine alte Module durch neue ersetzt oder zusätzliche nachgerüstet, reduziert sich auch der Validierungsaufwand. Der pharmazeutische Hersteller muss nicht die komplette Maschine noch einmal validieren, sondern nur das neue Modul. Wenn eine bereits in Produktion befindliche Maschine ausfällt und eine Einzelkomponente defekt ist, kann diese Komponente bei einem modularen Baukastensystem durch ein vorher beim Maschinenhersteller komplett in Betrieb genommenes Modul ausgetauscht werden.

Die Blister-Expert-Plattform trägt in einer weiteren Hinsicht zu geringeren Stillstandzeiten bei: Der Formatwechsel erfolgt werkzeuglos und es sind nur wenige und leichte Teile auszutauschen. Dies reduziert die Umrüstzeiten deutlich. Zudem wurde die Ergonomie verbessert, also beim Design überwiegend mit Radien gearbeitet sowie Ecken und Winkel vermieden. Dadurch kann die Reinigung, die beispielsweise bei einem Produktwechsel durchgeführt werden muss, zügig abgeschlossen werden.

Digitale Hilfsmittel

Darüber hinaus ist das Blister-Expert-System Pharma-4.0-ready. So ist zum Beispiel ein Predictive-Maintenance-Paket verfügbar, das dem Bediener nicht nur das regelmäßige Wartungsintervall anzeigt, sondern auch kurzfristige Wartungsbedarfe – beispielsweise wenn Verschleißteile wie die Saugnäpfe an den Saugerrädern keine optimale Leistung mehr zeigen und ausgetauscht werden müssen.

Kommt es an der Blistermaschine zu häufigen Formatwechseln bei wechselndem Bedienpersonal, empfiehlt sich die Option des geführten Formatwechsels. Dabei wird der Bediener mit einer Augmented-Reality-Brille ausgestattet, die ihn Schritt für Schritt durch den Formatwechsel führt. Bedienerfreundlich ist auch das Mediseal-eigene HMI, über das die Blister-Expert-Serie bedient wird. Seine Oberfläche erinnert an ein Smartphone, da das Bedienkonzept auf selbsterklärende Symbole, grafische Anzeigen und den Einsatz aufgabenorientierter Jobs setzt, die individuell angepasst werden können. Dem Produktionsleiter werden vorprogrammierte elementare Aktionen angeboten, die dieser durch Drag-and-drop selbst zu einem Job zusammenkonfigurieren kann.

Über digitale Schnittstellen werden Maschinendaten übergeordneten Systemen zur Verfügung gestellt. Im Sinne einer Plug-and-produce-Lösung können so im Betrieb vorhandene Monitoringsysteme den Maschinenstatus standardisiert erfassen und das Unternehmen kann den Zustand des Maschinenparks und seine Produktivität besser bewerten sowie gegebenenfalls eine Wartung ansetzen. Zudem besteht die Option, die ganze Linie mit einem Line Manager auszustatten und dann nicht nur einen konsistenten Datenfluss bei Blistermaschine und Kartonierer zu gewährleisten, sondern auch eine Waage und einen Bündelpacker von anderen Herstellern mit einzubeziehen. Auf diese Weise wäre auch auf den Fremdgeräten ein geführter Formatwechsel möglich.

Mediseal GmbH, 33758 Schloß Holte


Autorin: Iris Gehard

Fachjournalistin

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