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Wichtige Faktoren bei der Anlagenwahl

Vom Abfüllen bis zur verschlossenen Flasche
Wichtige Faktoren bei der Anlagenwahl

Shampoos, Badezusätze und Cremes haben eines gemeinsam: Ohne sicheres Abfüllen und Verschließen landen die Artikel nicht im Regal. Dabei benötigen unterschiedliche Produkte und Verpackungen individuelle Lösungen. Alwid hat sich auf die kundenspezifische Herstellung von Abfüll- und Verschließmaschinen spezialisiert. Christoph Heseding erklärt, worauf Unternehmen bei der Wahl ihrer Anlage besonders achten sollten

Herr Heseding, welcher Punkt ist aus Ihrer Sicht der wichtigste bei der Auswahl einer Abfüll- und Verschließmaschine?

Heseding: Für die Suche nach der richtigen Anlage steht zunächst das Produkt im Vordergrund. Unternehmen sollten hier eine Reihe von Aspekten berücksichtigen. Das beginnt bei der Vielzahl der Medien. Soll nur ein Produkt abgefüllt werden oder unterschiedliche Artikel? Wie ist die Beschaffenheit? Handelt es sich um eine Flüssigkeit oder beispielsweise um eine Paste? Welche Stückzahlen werden produziert und soll das System mit steigender Nachfrage wachsen? All diese Überlegungen entscheiden über die Auswahl der Maschine und des Verfahrens. Bis zu Stückzahlen von 600 Behältern pro Stunde oder wenn neue Produkte zunächst einmal auf dem Markt getestet werden sollen, macht es zum Beispiel Sinn, eine halbautomatische Variante zu wählen. Darüber bietet es sich eher an, auf ein vollautomatisches Reihensystem zu setzen. Bei höheren Leistungen von 6000 bis zu mehr als 20 000 Flaschen pro Stunde eignen sich dagegen besser Rundläufer.
Welche Rolle spielen Verpackungsart und Verschluss?
Heseding: Die Wahl von Gebinde und Verschluss haben direkten Einfluss auf die jeweilige Maschine. Bei manchen Herstellern kann es bereits einen großen Unterschied machen, ob es sich um Füllvolumen von 10 ml oder von 1 l handelt, da mit abnehmenden Füllvolumina auch die Verschlüsse in ihrer Größe sehr klein werden und somit schwieriger zu handhaben sind. Auch gilt es zu klären, ob das Produkt in mehreren Größe angeboten wird. Das Material der Verpackung – ob Kunststoff, Glas, Keramik oder Metall – kann ebenfalls eine Rolle spielen. Besonders relevant ist aber der Verschluss, da dieser über das eingesetzte Verfahren entscheidet. Ein professioneller Anbieter ermöglicht unterschiedlichste Verschließverfahren. Hier sollten sich Interessenten zu Beginn eingehend informieren.
Was gilt es darüber hinaus noch zu beachten?
Heseding: Ein absolutes Muss bei der Planung von Abfüllmaschinen ist die Auswahl des am besten geeigneten Füllverfahrens, beispielsweise höhen-, volumen- oder gewichtsgenaues Füllen. Produkte in Glasflaschen werden zum Beispiel höhengenau abgefüllt, da die Wandungsstärke bei Glasflaschen tolerieren kann und die daraus resultierenden unterschiedlichen Füllhöhen den Kunden abschrecken. Hier wird entweder mit Niedervakuum für niederviskose oder mit Hochvakuum für nieder- bis mittelviskose Flüssigkeiten gearbeitet. Beim volumengenauen Verfahren sollten Interessenten unter anderem darauf achten, dass sich das gewünschte Füllvolumen ohne großen Aufwand verändern lässt, beim gewichtsgenauen Füllen dagegen, dass die integrierte Waage eichfähig ist und dass Anwender das Füllgewicht einfach anpassen können. Zudem sollte man sich nach der Dosiergenauigkeit informieren, die in jedem Fall innerhalb der Toleranz der Fertigpackungsverordnung liegen sollte.
Wie gehe ich als Hersteller vor, wenn ich verschiedene Produkte auf einer Anlage abfüllen möchte?
Heseding: Diesen Aspekt sollten Interessenten vor der Anschaffung einer Abfüll- und Verschließmaschine unbedingt berücksichtigen und auf die Flexibilität der Anlage achten. Lässt sich das System erweitern? Können auch andere Produktgruppen mit der Maschine befüllt und verschlossen werden? Oder lässt sich auch einfach die Stückzahl erhöhen? Grundsätzlich ist es immer ratsam, mit Weitsicht zu agieren und auf ein wachsendes und flexibles System zu setzen. Diese Flexibilität gilt natürlich auch für den Anbieter. Welche Individualisierungsmöglichkeiten gibt es? Wie lassen sich Abfüller und Verschließer optimal kombinieren? Oder bietet der Hersteller auch Blockanlagen aus halbautomatischen und vollautomatischen Maschinen an? Ein professioneller Hersteller verfügt über eine große Expertise und deckt mit seinen Maschinen ein breites Portfolio ab. Es ist immer ratsam, sich beim Anbieter über bereits realisierte Projekte zu informieren und nach Referenzen in ähnlichen Branchen zu erkundigen.
Welche Produkte lassen sich auf Alwid-Anlagen abfüllen?
Heseding: Die Maschinen von Alwid eignen sich aufgrund der individuellen Anpassung der Abfülltechnik auf das abzufüllende Produkt für nahezu alle Pasten und Flüssigkeiten in der Kosmetikindustrie. Wir entwickeln Maschinen für das Abfüllen und Verschließen von Shampooflaschen bis hin zu kleinen Parfümtestern. Unterschiedliche Abfüllverfahren ermöglichen ein höhen-, volumen- oder gewichtsgenaues Füllen. Bei hohen Viskositäten der Produkte, wie es in der Kosmetikindustrie häufig der Fall ist, ist eine Abfüllung mittels Dosierkolbentechnik üblich. Je nach gewünschtem Leistungsbereich bietet Alwid unterschiedliche Maschinentypen an: Halbautomatische handgeführte Maschinen für kleinen Produktionsoutput, Reihenfüller und einköpfige Verschließmaschinen für mittlere Leistung und Rundfüller/-verschließer für sehr großes Produktionsvolumen. Dabei gibt es für nahezu jeden Verschlusstyp, sei es Eindrück-, PP- oder PET-Verschluss, eine Lösung.
Warum wird die Abfüllung mittels Dosierkolbentechnik bevorzugt?
Heseding: Die Dosierkolbentechnik hat den großen Vorteil einer volumengenauen und vor allem schonenden Abfüllung. Im ersten Schritt des vollautomatischen Vorgangs eines Reihenfüllsystems mit kombinierter Verschließmaschine wie der Alwid-Monoblock-IL laufen die Behälter über ein Transportband in die Maschine ein. Unterhalb des Füllers werden die Gebinde durch ein Stoppersystem gehalten und anschließend zentriert. Anschließend tauchen die Füllventile in die noch leeren Gebinde ein und öffnen sich. Dann drücken die Dosierkolben das Produkt in die Behälter. Gerade in der Kosmetikindustrie sind viele Produkte stark schäumend. Deshalb wird durch eine servogesteuerte Füllbrücke eine Unterspiegelfüllung realisiert, die eine Schaumbildung verhindert. Nachdem der Abfüllvorgang beendet ist, werden die Behälter weiter zum Verschließer geführt. Je nach Verschlussart wird der Behälter durch Schrauben, Drücken oder andere Verfahren verschlossen. In der Kosmetikbranche ist es besonders wichtig, auf Sauberkeit zu achten und die Vorschriften genauestens zu befolgen, damit keine Verunreinigungen in die Anlage kommen. Bereits kleinste Unsauberkeiten können zum Verlust einer gesamten Produktion führen. Auch Ungenauigkeiten beim Abfüllprozess verursachen immense Kosten. Darum haben die Genauigkeit und die Prozesssicherheit beim Abfüll- und Verschließprozess bei Alwid höchste Priorität.
„Ein professioneller Hersteller verfügt über eine große Expertise und deckt mit seinen Maschinen ein breites Portfolio ab.“

Daniela Held
Redakteurin,Pharmaproduktion
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