Startseite » Pharma »

Lohnhersteller: Wirbelschichtanlage besonders gefragt

Qualität und Zuverlässigkeit sind das A und O
Wirbelschichtanlage bei Lohnhersteller Sternmaid besonders gefragt

Die Anforderungen an das Leistungsspektrum eines Lohnherstellers sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Mark Riemer, kaufmännischer Betriebsleiter von Sternmaid, spricht über die Vorteile des Outsourcings, über potenzielle Synergieeffekte und erzählt, welche Technologie seines Unternehmens besonders gefragt ist.

Herr Riemer, wie sieht das Anforderungsprofil eines modernen Lohnherstellers aus?

Mark Riemer: Vom maschinellen Verpacken über die Konfektionierung und das Etikettieren bis hin zur Qualitätssicherung, Lagerhaltung, Logistik und Rohstoffbeschaffung umfasst die Lohnfertigung inzwischen vielfältige Aufgaben. Auch die Anforderungen an die Anlagen- und Sicherheitstechnik und die Dokumentationspflicht werden immer höher. Da ist es mitunter einfacher, auf einen spezialisierten Dienstleister wie Sternmaid zuzugehen. Wir bieten unseren Kunden im Prinzip die gesamte Servicekette für das Mischen, Veredeln und Abfüllen pulverförmiger Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und pharmazeutischer Hilfsstoffe aus einer Hand.

Für welche Firmen lohnt sich Outsourcing besonders?

Riemer: Da ist die Bandbreite groß. Outsourcing ist zum Beispiel für Betriebe interessant, die zwar wachsen wollen, aber keine zusätzlichen Investitionen tätigen möchten. Denn insbesondere für Unternehmen oder Produzenten mit häufig wechselndem Produktportfolio ist es eine Herausforderung, kostspielige Anlagen zu installieren und kontinuierlich auf den neuesten Stand zu bringen. Eigene Anlagen binden schließlich Kapital, Raum und Personal. Manchmal sind auch spezielle Technologien in der Produktion notwendig, die einem Unternehmen nicht zur Verfügung stehen, nicht so schnell im eigenen Haus realisiert werden können oder deren Investition sich schlichtweg nicht lohnt. An dem Punkt kommen wir ins Spiel.

An welche Technologien denken Sie da beispielsweise?

Riemer: Unsere Wirbelschichtanlage ist ein Paradebeispiel. Gerade im Pharmabereich müssen Produkteigenschaften optimal eingestellt und standardisiert werden – sei es für bessere Rieselfähigkeit, Tablettierbarkeit, Dispergierbarkeit, zur Geschmacksmaskierung oder zum Schutz vor Umwelteinflüssen. Auf unserer Laboranlage führen wir zunächst Versuche durch, um Machbarkeiten zu prüfen, Muster herzustellen und bestmögliche Ergebnisse entsprechend der Vorstellungen unserer Kunden zu erreichen. So können wir gezielt sowohl bei der Entwicklung neuer als auch bei der Optimierung bestehender Produkte unterstützen. Die Produktion erfolgt dann
auf einer Industrieanlage, die entweder im hochpräzisen, chargenweisen oder im deutlich effizienteren kontinuierlichen Betrieb gefahren werden kann.

Inwiefern bietet die Wirbelschichttechnologie Vorteile für Kunden aus den Bereichen Pharma, Nahrungsergänzungsmittel und klinische Ernährung?

Riemer: Gerade bei diesen Herstellern setzen wir die unterschiedlichen Prozesse der Wirbelschichttechnologie schon seit vielen Jahren erfolgreich ein. Wir können das Handling von pulverförmigen Waren deutlich verbessern, vor allem im Vergleich zur konventionellen Sprühtrocknung. Denn es geht nicht nur darum, einem Produkt die Feuchtigkeit zu entziehen. Man zielt vielmehr darauf ab, Partikel mit genau definierten Parametern zu erhalten. So lässt sich beispielsweise ein staubfreies Pulver mit einer definierten Korngröße herstellen, das sich in Flüssigkeiten deutlich besser lösen und dispergieren lässt. Vitamine können auf Trägerstoffe aufgezogen und empfindliche Stoffe zum Schutz vor Magensäure mit einem Coating versehen werden. So haben wir auch schon unangenehme, bittere Geschmackskomponenten maskiert, was die orale Darreichung bzw. den Verzehr für den Patienten sehr erleichtert. Bei hygroskopischen Substanzen können wir durch eine Beschichtung die Aufnahme von Luftfeuchtigkeit reduzieren, wodurch Verklumpen vermieden wird. Die Wirbelschichtagglomeration verhindert außerdem, dass sich einzelne Komponenten bei der Verarbeitung wieder entmischen.

Herr Riemer, können Sie uns ein konkretes Beispiel nennen, vor welche Herausforderungen ihre Auftraggeber Sie stellen?

Riemer: Ein Markenhersteller für eine medizinische Aufbaunahrung wollte die Löslichkeit eines seiner Produkte verbessern, da es sich nur schlecht in Flüssigkeiten einrühren ließ und immer wieder zu Verklumpungen führte. Zudem war die Produktivität in seiner eigenen Abfüllung in Portionsbeutel nur mäßig, da die Produkteigenschaften, insbesondere Fließfähigkeit und Staubigkeit, die Abfüllgeschwindigkeit und Effizienz deutlich herabsetzten. Mit einem maßgeschneiderten Prozess der Wirbelschichtagglomeration konnten wir diesem Kunden helfen, die Löslichkeit in den Griff zu bekommen und zudem noch die Wirtschaftlichkeit seines Abfüllprozesses zu verbessern.

Die Entscheidung pro Outsourcing ist für den Kunden ja oft nicht einfach, denn schließlich gibt man Verantwortung ab. Wie geht Sternmaid damit um?

Riemer: Das Vertrauen unserer Kunden ist entscheidend, aber auch eine weitsichtige Planung, denn der Kunde erwartet Qualität und Liefertreue. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Kompetenz schon bei der ersten Anfrage zeigen können. Im persönlichen Gespräch erläutern wir die Möglichkeiten, wie sich unsere Leistungen am effizientesten in die Produktion des Kunden integrieren lassen. Auch in der späteren Planungsphase stimmen wir uns dann laufend miteinander ab. So entsteht die Basis für eine gute und nachhaltige Geschäftsbeziehung. Die Erfahrung zeigt, dass unsere Zuverlässigkeit und unser spezielles Know-how in Sachen Pulver-Handling letztendlich ausschlaggebend für eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit sind.

Profitieren Ihre Kunden auch von Ihrer Zugehörigkeit zur Stern-Wywiol Gruppe?

Riemer: Ja, durchaus. Vor allem durch die Zusammenarbeit mit Sternlife können wir die gesamte Servicekette von der Idee über
die Entwicklung und den Einkauf bis hin zum fertigen Endprodukt anbieten. Und auch bei der Auswahl der Verpackungsmaterialien und beim Rohstoffeinkauf können wir unsere Kunden gegebenenfalls unterstützen, um so von Zulieferern optimale Konditionen zu erhalten. Zudem haben wir gleich auf drei Kontinenten wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Während hier bei uns in Wittenburg und bei Sternmaid America in den USA Kapazitäten erweitert wurden, haben wir im Raum Asien-Pazifik 2018 eine Produktionsstätte komplett neu aufgebaut. Unsere Kunden in der Region profitieren nun von kürzeren Lieferzeiten, anwendungsorientierter Vor-Ort-Beratung und unterbrechungsfreier Logistik.

Sternmaid GmbH & Co. KG, Wittenburg


Das Interview führte für Sie: Sandra Schulze

Freie Journalistin


„Bei der Lohnfertigung in der Pharmaindustrie sind heute vor allem Experten gefragt, die ein Rundum-sorglos-Paket anbieten können.“

Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de