Das Mischgefäß des Amixon-Mischers besteht aus zwei großen, ineinander verschmolzenen Zylindern, in denen zwei Helix-Mischwerkzeuge gleichsinnig rotieren. Die Wendeln sind in der Sinconcave-Bauart gefertigt und weisen eine Steigung von etwa 30° auf. Die Schraubenbandbreite ist so bemessen, dass mit einer Mischwerkumdrehung fast ein Viertel vom gesamten Mischrauminhalt gefördert wird. Die Schraubenbänder erfassen die Mischgüter in der Peripherie des Mischraumes und fördern sie aufwärts. Oben angekommen, fließen die Mischgüter in den beiden Zentren des Gefäßes abwärts. Auf diese Weise lassen sich Müslimischungen mit einer hohen Mischgüte ohne Flockenbruch erzielen.
Dreidimensionaler Mischeffekt
Der Mischeffekt erfolgt dreidimensional innerhalb der Grenzbereiche zwischen den zwei Makroströmungen. Vereinfacht ausgedrückt kann man den Vorgang wie folgt beschreiben: Die Aufwärtsschraubung der Mischgüter erfolgt zwangsweise durch die Schraubenbandmischwerkzeuge, die Abwärtsströmung erfolgt auf natürliche Weise durch die Schwerkrafteinwirkung. Im Grenzbereich dazwischen findet der Platzwechsel statt. Aufgrund der totraumfreien Verströmung werden so nach ungefähr 20 Mischwerkumdrehungen technisch optimale Mischgüten erzielt. Der Mischvorgang ist dabei besonders schonend und energieeffizient.
Die Umfangsgeschwindigkeit des Mischwerkzeuges ist zwischen 0,5 bis 3 m/s regelbar. Falls Gefahrenquellen, wie beispielsweise die einer möglichen Staubexplosion angetroffen werden, kann die Umfangsgeschwindigkeit des Mischwerkes kleiner 1 m/s fixiert werden. Auch können die Mischer anhand einer vom Anwender definierten Zoneneinteilung entsprechend der Atex-Bestimmungen ausgeführt und zertifiziert werden.
Der Mischeffekt wird unabhängig von der Beschaffenheit der zu mischenden Güter erzielt. Bauartbedingt sind optimale Mischgüten bereits bei ca. zehn- bis fünfzehnprozentigem Füllgrad erzielbar, da der Verströmungseffekt unabhängig vom Füllgrad gleichermaßen stattfindet. Ein Mischer des Typs HM 10 000 kann somit 1000- bis 1500-l-Ansätze ebenso gut mischen wie einen 10 000-Liter-Ansatz. Auch Scale-Up-Formulierungen können ohne Einschränkungen bezüglich der Mischaufgabe und des Prozessablaufes auf größere Produktionsmischer umgesetzt werden.
Ausgeklügeltes Nassreinigungssystem
Der Müsliriegelhersteller hat bei dem Mischsystem großen Wert auf eine gute Nassreinigungshandhabung gelegt. Da er viele unterschiedliche Sorten produziert, musste er sichergehen können, dass der Mischraum nach erfolgter Reinigung geschmacksneutral ist. Für diesen Fall hat Amixon ein eigenes System namens Waterdragon entwickelt, das fest am Prozessapparat montiert ist. Wird der Nassreinigungsprozess gestartet, öffnet sich eine Verschlussklappe, hinter der sich eine ausfahrbare Rotationswaschlanze befindet. Diese bewegt sich daraufhin translatorisch in den Mischraum hinein. Durch den Waschwasserdruck rotiert der siebendüsige Waschkopf und erreicht so den gesamten Prozessapparat.
Konstruktionsbedingt reinigt und entleert sich das System nicht nur selbsttätig vom Restwasser, sondern trocknet sich darüber hinaus auch aktiv. Dafür werden große Mengen Warmluft durch den Hauptstutzen des Waterdragon eingetragen, die am Rotationswaschkopf vorbei in den Mischraum geleitet wird. Erst nach der Trocknung fährt die Rotationswaschlanze wieder in die Parkposition zurück und die Verschlussklappe verschließt den Prozessraum gas- und flüssigkeitsdicht.
Für die Zugabe der einzelnen Komponenten kann der Mischer von Amixon individuell angepasst werden. Dabei spielt es für das Erzielen hoher Mischgüten keine Rolle, ob die Komponenten gemeinsam oder nacheinander separat über angeschlossene Zuleitungen zugegeben werden. Der Anschluss zu übergeordneten Prozessapparaten kann sowohl über Normverbindungen als auch entsprechend den vom Anwender gewünschten Standards erfolgen.
In diesem Anwendungsfall werden die einzelnen Komponenten über einen gemeinsamen Vorlage-Wägebehälter zugegeben. Um die unterschiedlichen Müslirezepturen für den fortlaufenden Produktionsprozess bereits während des Mischprozesses erwärmen zu können, ist der Amixon-Mischer mit einem Temperiersystem ausgestattet. Mit ihm können Anwender das Mischgut schonend vorwärmen und für weitere Bearbeitungsschritte vorbereiten. So kann im nachfolgenden Prozessschritt beispielsweise nicht nur eine Umhüllung mit fließender Schokolade erfolgen, sondern auch ein definiertes Eindringen der Flüssigschokolade in das zuvor temperierte Mischgut. Auf diese Weise werden sensorische Eigenschaften des Riegels begünstigt bzw. überhaupt erst ermöglicht.
Nach dem Mischprozess erfolgt die Entleerung des erwärmten Gutes durch eine totraumfreie Klappe im Boden des Behälters. Die Mischer von Amixon können mit einer oder mit mehreren Austragsvorrichtungen ausgestattet werden, die sich elektropneumatisch betätigen. So kann der Mischer bei Bedarf auch zwei Abfülllinien gleichzeitig beschicken.
Suchwort: dei0419amixon
Halle 1, Stand 304
Autor: Klaus Meyer
Senior Sales Engineer,
Amixon