Trocknungsprozesse gehören zu den Standardverfahren in einer Vielzahl von Branchen. Die Anwendungsgebiete des Infrarot-Drehrohrtrockners IRD von Kreyenborg sind nahezu unbegrenzt. In der Kunststoffverarbeitung wird der IRD zum Beispiel zur Kristallisation und Vortrocknung von Neuware oder Mahlgut verwendet. Durch den Einsatz des kontinuierlich arbeitenden IRD entfällt die sehr energieintensive Trockenluftaufbereitung komplett. Daher ist das IRD vor allem für Anwendungen mit hohen und wechselnden Eingangsfeuchten geeignet. Besonders materialschonend wird der Rohstoff direkt mit infrarotem Licht erwärmt, sodass die verdampfende Feuchtigkeit aus dem Kern des Rohstoffs nach außen abgeleitet wird. Der Rohstoff wird gleichmäßig durch die Maschine gefördert und durch die Drehung des Rohres schonend umgewälzt. So sind Verklumpungen ausgeschlossen. Eine geringe Drehzahl verhindert Bruch, Abrieb und die Aufwirbelung des Produktes.
Behandlung von Lebensmitteln
Keimfreiheit bei gleichzeitigem Erhalt von Aroma und Geschmack sind wichtige Ziele bei der Behandlung von Lebensmitteln. Genau das lässt sich mit einer Foodsafety-IRD-Anlage erreichen. Dabei handelt es sich um ein drehendes Rohr, in dem Wendeln für den kontinuierlichen Transport des Aufgabegutes sorgen, während die im Rohr angebrachten Infrarotlampen die gewünschte Wärmebehandlung übernehmen. Länge, Durchmesser und Heizleistung des Foodsafety-IRDs wählen die Spezialisten von Kreyenborg gemeinsam mit dem Kunden aus, optimal angepasst an die individuelle Verfahrensaufgabe.
Grundsätzlich kann die Foodsafety-IRD-Anlage vier Hauptaufgaben bei der Verarbeitung von Lebensmitteln übernehmen: Sterilisieren bzw. Pasteurisieren, Rösten, Coaten und Trocknen. Egal welche Behandlung gewählt wird, sie erfolgt nur durch Wärme und ohne Zusatz von Chemikalien. Damit eignet sich das Drehrohr auch für Bioprodukte. Beim Sterilisieren arbeitet das Aggregat ebenfalls allein mit Wärme und nicht wie viele herkömmliche Verfahren mit Wasserdampf. So lassen sich Tee, Trockengemüse, Gewürze und Kräuter sehr materialschonend bearbeiten. Versuche haben gezeigt, dass volatile, ätherische Öle, beispielsweise in Salbei, vollständig erhalten bleiben, während bei der herkömmlichen Dampfsterilisation rund 50 % verloren gehen. Nüsse lassen sich bestens pasteurisieren. Bei kontinuierlicher Umwälzung erfolgt eine sichere Log-5-Keimreduktion.
Rösten und coaten
Eine weitere Möglichkeit, Lebensmittel in Foodsafety-IRD-Anlagen zu behandeln, ist diese zu rösten. Der Röstvorgang erfolgt dabei in der gleichen Anlage, bei erhöhter Temperatur. So lassen sich beispielsweise bei einer Temperatur von 130 bis 180 °C Nüsse perfekt rösten und entfalten ihr volles Aroma. Auch Kaffee, Kakao oder beispielsweise Apfelstücke lassen sich rösten. Schließlich ist es möglich, Lebensmittel im Foodsafety-IRD zu coaten. Durch Einspritzen einer wässrigen Mischung mit dem jeweiligen Coatingmittel lassen sich perfekte Snacks erzeugen. Beispiele sind Kakaomandeln, gesalzene Kürbiskerne, aromatisierte Fruchtstücke oder gezuckerter Puffreis. Durch die Drehbewegung erfolgt eine stetige Umwälzung des Produkts, sodass sich weder Nester noch Verklebungen bilden.
Egal welche Variante der Lebensmittelbehandlung gewählt wird, der Lagerungsschutz ist immer inklusive. Die Wärmebehandlung tötet alle etwaigen Insekten, Maden sowie deren Eier ab und macht das Lebensmittel haltbar und lagerungsfähig. Das Aggregat zeichnet sich durch niedrigen Energieverbrauch und Flexibilität aus. Es lässt sich innerhalb von nur zwei Stunden komplett reinigen und ist ohne Vorbereitungszeit für die nächste Verfahrensaufgabe einsatzbereit.
Dekontamination von PET
Mit dem IR-Clean-System bietet Kreyenborg eine attraktive Alternative für die Verwendung von Post-Consumer-Ware für PET-Folienextrusion und somit die direkte Dekontamination von PET an – und das ohne Vakuumtechnik. Das System stellt eine verfahrenstechnische Weiterentwicklung des IRD-Infrarot-Drehrohrs dar. Der Standardprozess der Kristallisation und Trocknung von PET Post Consumer Bottle Flakes im IRD wurde durch diverse Änderungen der Prozessparameter sowie technische Ergänzungen erreicht – das Resultat sind besonders gute Dekontaminationsergebnisse, die in Tests nachgewiesen wurden. Die FDA hat auf Basis dieser Werte einen „Letter of Non Objection“ ausgestellt. Auch für die durch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA festgelegten Grenzwerte können diese Ergebnisse verwendet werden – je nach Verwendung des Endproduktes bis zu einem Anteil von 100 % Post-Consumer-Ware.
Kreyenborg
Halle 4, Stand 227