Der Camsizer X2 ist eine Weiterentwicklung des optischen Partikelmessgerätes Camsizer für feinere Proben. Zu den wesentlichen Verbesserungen zählen nicht nur die höhere Auflösung der Optik, sondern auch die erweiterten Optionen zur Probenzuführung. Feine Partikel neigen zur Agglomeration, sodass sich die geometrischen Abmessungen des einzelnen Partikels nur schwer erfassen lassen. Daher muss die Zuführung der Probe zum Messbereich möglichst variabel sein, um für jedes Material das Optimum zwischen dem erwünschten Aufbrechen der Agglomerate und einer unerwünschten Zerstörung der Einzelpartikel zu finden. Hier bietet der Camsizer X2 unterschiedliche Lösungen an: vom sehr schonenden Freifallschacht über die Druckluftdispergierung mit einstellbarem Luftdruck und variabler Düsengeometrie, bis zur Nassdispergierung in Flüssigkeiten mit Unterstützung durch Ultraschall.
Hellere Lichtquellen, schnellere und höher auflösende Kameras und vor allem das optische Split-View-Konzept machen den Camsizer X2 erheblich leistungsstärker als das Vorgängermodell Camsizer XT. Mit mehr als 300 Bildern pro Sekunde bei 4,2 MPixel pro Bild bewältigt der Camsizer X2 etwa 3,5 mal höhere Datenraten – die Software verarbeitet trotzdem alle Bilder wie bisher in Echtzeit. In der Split-View-Optik analysiert eine Kamera die feinen Partikel in einem kleinen Sichtfeld mit hoher Auflösung, die andere erfasst die größeren Partikel in einem größeren Sichtfeld mit sehr hoher Nachweiswahrscheinlichkeit.
Dreidimensionale Darstellung
Zusätzlich zur Auswertung in Echtzeit ermöglicht es die neue Datenstruktur der Camsizer-X2-Software, große Mengen an Bildinformationen direkt in der Particle-X-Plorer-Datenbank abzuspeichern. Aufnahmen von Partikeln mit bestimmten Eigenschaften können nachträglich ausgewählt und dargestellt werden. Ähnliche Bilddatenbanken werden in der Mikroskopie bei der statischen Bildanalyse seit Langem für die Dokumentation eingesetzt. Dabei wird jeweils nur eine geringe Anzahl von Partikeln analysiert. Im Camsizer X2 bewältigt die Datenbank Millionen von Einzelpartikeln pro Messung. Zusätzlich zur bereits bekannten zweidimensionalen Darstellung von Kornform gegen Korngröße oder gegen das detektierte Volumen, erlaubt die Camsizer-X2-Software auch dreidimensionale Darstellungen, d. h. von drei verschiedenen Parametern gleichzeitig (3-D-Clouds). Diese Punktwolken ermöglichen auch die Unterscheidung von Proben, die in den zweidimensionalen Darstellungen nicht deutlich oder nicht aussagekräftig genug sind. Weiterhin lassen sich Partikelgruppen mit ausgewählten Eigenschaften selektieren und separat auswerten. So kann zum Beispiel die Größenverteilung aller runden und transparenten Partikel in einer Probe separat berechnet und dargestellt werden.
Typische Applikationen für die Analyse von Korngröße und Kornform an Pulvern und Granulaten sind z. B. Metallpulver, pharmazeutische Produkte, Chemikalien, Lebensmittel oder Baustoffe. Auch die Analyse der Länge und des Durchmessers von feinen Fasern ist durch die erhöhte Auflösung des X2-Modells noch besser möglich.
Retsch Technology
Halle 1, Stand 552