Gottfried Heinrich zu Pappenheim (1594–1632) war einer der berühmtesten Generäle des Dreißigjährigen Krieges und gleichermaßen bekannt für seine persönliche Tapferkeit und Loyalität wie für seine militärische Unberechenbarkeit. So staute der Haudegen kurzerhand bei der Belagerung von Wolfenbüttel die Oker auf, überflutete den Ort und zwang so die Stadt in die Knie. Militärisch wäre ihm das nie gelungen, er hatte viel zu wenige Soldaten.
In die Schlacht zog Pappenheim immer mit offenem Helmvisier. Kein Wunder also, dass er sich zahlreiche Schrammen im Gesicht zuzog, war er doch äußerst verwegen und immer an vorderster Front unterwegs. Sein Ende fand der „Schrammenhans“ in der Schlacht von Lützen am 16. November 1632. Er wurde tödlich verwundet und starb am Tag darauf in Leipzig.
Pappenheim und sein Regiment waren eine Legende bei den Soldaten. Dementsprechend wurde in den Kneipen ein Trinklied angestimmt – das in manchen Studentenverbindungen noch immer gesungen wird – und zeitgenössische Lieder und Gedichte über ihn und sein Regiment verfasst. Die Entschlossenheit seines Kürassierregiments wurde redensartlich festgehalten: „Ich kenne meine Pappenheimer!“ Dieser Ausspruch war ursprünglich positiv gemeint. Einer vom Regiment Pappenheimer zu sein, stand damals für unbedingten Mut, Treue und Tapferkeit. Heute ist die Bezeichnung „Pappenheimer“ eher mit der augenzwinkernden Einsicht in menschliche Unzulänglichkeiten verbunden.
Friedrich Schiller verwendete diesen Satz abgewandelt in seinem Drama Wallensteins Tod. Er lässt den Feldherrn Wallenstein sagen: „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer.“ Wallenstein sagt dies zu einer Delegation der Pappenheimer Kürassiere, die ihn darüber befragen, ob das im Heer umgehende Gerücht über Verhandlungen mit dem schwedischen Kriegsgegner der Wahrheit entspricht, was einem Verrat gleichgekommen wäre. Wallenstein zeigt sich darüber gerührt, dass die Pappenheimer keinen kursierenden Gerüchten Glauben schenken wollen, sondern nur von ihm selbst die Wahrheit zu erfahren hoffen.