Hätte sich Louis Braille (1809 bis 1852) nicht mit einer Ahle ins Auge gestochen – wer weiß, wie die Blinden der Welt zu ihrer Schrift gekommen wären. Mit zehn Jahren kam er an die Blindenschule in Paris. Die dortige spezielle Bibliothek umfasste 14 Bücher – allesamt echte Schwergewichte und langwierig zu entziffern. Zu kompliziert für Louis. Er machte sich Gedanken über ein einfacheres System. Sein Vater soll ihm das Alphabet mit Nägeln im Holz dargestellt haben, ein Mitschüler erzählte, er hätte eine Karte lesen können, weil der Schreiber so fest aufgedrückt hätte und ein Artilleriehauptmann berichtete in der Schule über eine Nachtschrift. Die dort verwendeten Punkte faszinierten ihn. Er vereinfachte das System auf je sechs Punkte pro Buchstabe. 1825 war er fertig und schrieb an den Innenminister. Der lobte sie zwar, aber verfolgte das Thema nicht weiter. Der neue Direktor der Blindenschule verbot seine Punktschrift sogar. Nichtsdestotrotz wurde die Braille-Schrift 1850 zum Standard in Frankreich. Braille entwickelte auch eine Notation für Musik und spielte selber Orgel. Er starb am 6. Januar, zwei Tage nach seinem Geburtstag. 100 Jahre später wurden seine Überreste exhumiert und in das Pantheon gebracht.
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