Nicht nur seit den Tagen des Torwart-Titanen Kahn ist unsere Sprache von Anspielungen auf das griechische Göttergeschlecht der Titanen durchdrungen. Die Titanen unterlagen in der Theogonie von Hesiod den aufstrebenden jungen Olympiern unter der Führung von Zeus und Konsorten – freilich unterstützt von den Hundertarmigen, den Hekatoncheiren. Weitere Publikationen wie die Titanomachia des blinden Dichters Thamyris sind verloren gegangen.
So sehr sich also die Olympier bemühten: aus der Sprache konnten sie die Titanen nicht tilgen. Es war dem Astronomen Christian Huygens vorbehalten, die Titanen wieder zu „beleben“. Zumindest im Singular: Er entdeckte 1655 den größten Mond des Saturn (den Gott haben sich die Römer von den Griechen gemopst) und benannte ihn nach dem gefallenen Göttergeschlecht. Wegen seiner Größe, Atmosphäre und des Vorkommens von (flüssigem) Wasser gilt Titan als erdähnlichster Himmelskörper unseres Sonnensystems. Freilich ist es dort mit 94 Kelvin Oberflächentemperatur im Schnitt recht schattig, weshalb er sich nicht für sommerliche Erholungsreisen eignet. Die zweite Wiederbelebung geschah durch den Geistlichen William Gregor: Er entdeckte 1791 das chemische Element Titan. Das findet heute als Hochleistungs-Werkstoff Verwendung, u.a. in Implantaten und Flugzeugen. Justus von Liebig isolierte als Erster metallisches Titan. Die reine Darstellung ist ziemlich aufwendig. Als Titandioxid aber ist es quasi aber nicht nur auf jeder Wand, sondern auch in jedem weißen Kunststoff zu finden. Eher an Spieleinsider richtete sich der Tipp auf die andauernde Schlacht in Form des Brettspiels Titan.
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