1798, als August Heinrich Hoffmann (gest. 1874) geboren wurde, gab es Deutschland noch nicht. Viele Kleinstaaten mit mindestens ebenso vielen Fürsten bevölkerten das Terrain des zerfallenen heiligen römischen Reiches deutscher Nation.
Hoffmann studierte in Göttingen und wechselte 1818 nach einem Gespräch mit Jacob Grimm zur Philologie. Bereits 1815 hatte er erste Gedichte veröffentlicht. 1821 schrieb er seine erste Abhandlung unter seinem Pseudonym Hoffmann von Fallersleben. Er beabsichtigte nicht, sich slbst zu adeln, aber angesichts der Schwemme von gleichen Namensträgern setzte er einfach seinen Geburtsort hintenan, um eindeutig identifiziert werden zu können. Fallersleben ist heute ein Stadtteil von Wolfburg.
Am 26. August 1841 schrieb er auf Helgoland das Lieder der Deutschen, der dritte Vers ist noch heute Texte der deutschen nationalhymne – zu hören vor jedem Fußball-Länderspiel aus 11 Männer- oder 11 Frauenkehlen. Meistens jedenfalls.
1840/1841 veröffentlichte er auch die unpolitischen Lieder, die ihn in Konflikt mit der preußischen Obrigkeit brachten (von wegen unpolitisch!). Er verlor seine Professur und wurde des Landes verwiesen. er floh quer durch Deutschland und arbeitete zeitweise als Kuhhirte auf einem Rittergut. Dort entstanden einige seiner 550 Kinderlieder. Kleine Auswahl gefällig: Kuckuck, Kuckuck, ruft‘s aus dem Wald; der Kuckuck und der Esel; summ, summ, summ; ein Männlein steht im Walde, alle Vögel sind schon da. 80 davon vertonte er übrigens auch selbst. 1849 heiratete er im Alter von 51 Jahren seine Nichte (18!).
