Der Corcovado in Rio de Janeiro ist quasi der große Sockel für die weltbekannte Christusstatue cristo redentor (Christus, der Erlöser). Die Bibel bezeichnet Christus auch als das Lamm Gottes. Corcovado heißt auf portugiesisch „Buckliger“. Der Bucklige liegt inmitten des Nationalparks Tijuca. Mit der Christusstatue wollte die Stadt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie sollte an die 100-jährige Unabhängigkeit von Portugal (7. 9. 1922) erinnern und einen Telefonmasten verdecken. 1921 lieferte der brasilianische Ingenieur Heitor Costa Silva die Entwürfe. Zehn Jahre später beendete Paul Landowski seine 5-jährigen Arbeiten an der Statue. Ohne eine kräftige Finanzspritze vom Vatikan und der Erzdiözese Rio würde die Statue heute wahrscheinlich immer noch nicht stehen. Die Stadt hatte nämlich kein Geld für den Bau. Die Statue ist 38 Meter hoch und wiegt 700 Tonnen. Landowski wurde in der Tat 1928 Olympiasieger in der Disziplin Bildhauerei Rundplastik (!). Vom Corcovado aus blickt man auf den Zuckerhut und den Strand von Rio. Den Schalter für die Beleuchtung an der Statue betätigte Guglielmo Marconi ferngesteuert von Italien aus – damals noch nicht in schwarz-rot-gold.
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