Die von Thyssenkrupp vorgestellte Technologie spaltet Wasser in Sauerstoff und „grünen“ Wasserstoff, einen nachhaltigen und CO2-freien Energieträger. Hierfür wird lediglich Wasser und erneuerbarer Strom aus Wind, Wasserkraft oder Photovoltaik benötigt. Nachhaltiger Wasserstoff eignet sich ideal für die langfristige Speicherung von Energie, Wasserstoffmobilität und andere Anwendungen. Erneuerbare Energiequellen werden somit optimal genutzt.
Basierend auf führenden Elektrolysetechnologien haben Experten von Thyssenkrupp eine Lösung entwickelt, die die großtechnische Produktion von Wasserstoff aus Strom wirtschaftlich attraktiv macht. Die Technologie verfügt über ein bewährtes Zelldesign gepaart mit einer besonders großen aktiven Zellfläche von 2,7 m2. Durch die Weiterentwicklung und Optimierung der bewährten Zero-Gap- Elektrolysetechnologie (nahezu keine Lücke zwischen Membran und Elektroden) können Wirkungsgrade von mehr als 82 % erzielt werden.
Sami Pelkonen, CEO der Business Unit Electrolysis & Polymers Technologies von Thyssenkrupp Industrial Solutions: „Mit unserem Wasserelektrolyse-Verfahren haben wir eine für die Energiewende bedeutende Technologie erfolgreich zur Marktreife gebracht. Unseren Kunden können wir nun eine Fülle nachhaltiger Lösungen anbieten, die dabei helfen werden, die Lücke zwischen Produktion und Verbrauch erneuerbarer Energien zu schließen. Grüner Wasserstoff als sauberer, CO2-freier Ausgangsstoff kann dabei vielfältig eingesetzt werden: zur Energiespeicherung, in der Mobilität sowie zur Produktion nachhaltiger Chemikalien.“
Wirtschaftlicher Anlagentyp
Um den Bau neuer Wasserstoff-Anlagen so einfach und effizient wie möglich zu gestalten, bietet Thyssenkrupp seine Elektrolyseure in vorgefertigten Standardmodulen an. Durch die Kopplung mehrerer Module lässt sich die gewünschte Projektgröße realisieren – bis hin zu Großanlagen im Bereich von mehreren hundert Megawatt. Das patentierte Design basiert auf bereits erprobten Elektrolysetechnologien des Anlagenbauers. Mehr als 600 elektrochemische Anlagen hat das Konzernunternehmen Thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers weltweit erfolgreich realisiert.
Im Rahmen von Carbon2Chem, einem Projekt zur Erforschung CO2-neutraler Wertschöpfungsketten, wurde die alkalische Wasserelektrolyse von Thyssenkrupp bereits in Betrieb genommen. Hier wird die Anlage den für die Herstellung von Chemikalien aus Stahlwerksabgasen benötigten Wasserstoff bereitstellen.
Nachhaltige Chemikalien
Wasserstoff ist nicht nur ein sauberer Energieträger, sei es für die langfristige Speicherung von Energie im Gasnetz oder für saubere Kraftstoffe. Wenn es mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt wird, kann es auch die Produktion von wichtigen Basis-chemikalien nachhaltig machen. Ein gutes Beispiel hierfür ist „grünes“ Ammoniak: Mit der marktreifen Wasserelektrolyse-Technologie und seinem führenden Verfahren zur Ammoniak-Herstellung kann Thyssenkrupp integrierte Anlagen liefern, die aus nichts außer Wasser, Luft und Sonnenlicht bzw. Wind Ammoniak produzieren. Dieser lässt sich unter anderem zu Düngemitteln weiterverarbeiten.
Darüber hinaus kann Thyssenkrupp zukünftig weitere komplette Wertschöpfungsketten realisieren, z.B. für Methanol. Hiermit lässt sich Kohlenstoff für die Erzeugung von nachhaltigem, CO2-neutralen Kraftstoff recyceln. Weitere Power-to-Gas-Lösungen umfassen die Methanisierung für die Produktion von synthetischem Erdgas. Die Wasserelektrolyse kann als Ausgangspunkt all dieser Lösungen dazu beitragen, die heutige, kohlenstoffbasierte Industrie Stück für Stück nachhaltiger und klimafreundlicher zu machen.